Ein neues Radlhaus am Bahnhof soll ein spannendes Fotomotiv sein? Wir sagen Ja!

… und was für ein Motiv!

Nur ein neues Radlhaus am Bahnhof Dachau. Architektonisch für Dachau schon ein äußerst positiver Entwurf und im künstlichen Licht der Leuchtstoff-Beleuchtung ein fotografisches Highlight in der blauen Stunden.

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Ein quaderförmiger Baukörper mit luftiger Holzverlattung steht auf schlanken Stützen und einer schön gestalteten Treppe und lassen so den ganzen Baukörper schweben. Wie das neue Bauwerk sich als Radlhaus in der Praxis bewähren wird, zeigt die Zukunft. Das Bauwerk ist weitgehend fertig und wartet schon auf die feierliche Eröffnung und den dann kommenden Besucher- und Nutzeransturm.

Für mich ist es in den Tagen vor der Eröffnung – noch immer abgesperrt ein tolles Fotoobjekt. Passend zu dem kommenden Workshop zur Tilt-Shift Fotografie im Juni beim Oberstdorfer Fotogipfel brauche ich auch treffende Anwendungsbeispiele für die Tilt-Fotografie und die Shift-Fotografie. Heute Abend komme ich (rein zufällig) am Bahnhof vorbei und hab auch alle Ausrüstung mit dabei ;-).

 

Ein neues Bauwerk kurz vor der Einweihung in der Blauen Stunde

In der Blauen Stunde, zwischen dem Sonnenuntergang in der „bürgerlichen Dämmerung“ ist der Tag schon soweit vergangen, dass die künstlichen Lichter  der Beleuchtungsanlagen sich bildwirksam in Szene setzen, der Himmel aber noch genügend Struktur und Zeichnung hat. Ein passender Kontrast zwischen allen Farbflächen lässt das Foto spannend wirken.

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Für die Architektur Fotos braucht man natürlich nicht unbedingt ein Tilt-Shift-Objektiv – aber praktisch ist das schon und schafft eine ungewöhnliche Perspektive in den Bildern. Architektur Fotos aus normaler Augenhöhe haben oft einen langweiligen Vordergrund in Form von grauen Betonflächen, Kies und Asphalt. Wenig spannend. Die Kamera entsprechend nach oben Schwenken lässt zwar den Vordergrund verschwinden, aber stürzende Linien sind die Folge.

Tilt-Shift-Objektive in der Architektur Fotografie

Mit einem Tilt-Shift-Objektiv können wir den Vordergrund einfach gegen stimmungsvollen Himmel der Blauen Stunde tauschen. Der Sensor bleibt vertikal ausgerichtet und so entstehen keine stürzenden Linien und die Perspektive bleibt erhalten und wirken auf den Betrachter eigentlich unspektakulär.

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Die vertikalen Linien bleiben parallel zum Sensor der Kamera und bleiben damit ohne Verzerrung auch immer parallel im finalen Bild.

 

Perspektiv-Korrektur geht nicht nur in der vertikalen Ebene

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Der rechteckige Baukörper auf den leichten Stützen aus einer Perspektive seitlich neben der eigentlichen Gebäudeflucht. Eine Verschiebung (Shift) in beiden Ebenen gleichzeitig lässt den Sensor immer noch parallel zur Stirnfläche des Baukörpers stehen. Es gelten die normalen Abbildungsregeln einen jeden Objektivs.

  • parallele Linien bleiben parallel
  • Winkeltreue in der Ebene parallel zur Sensorebene

Durch die Verschiebung in beiden Ebenen wird eine Perspektiv Korrektur

  • in der vertikalen Ebene zur Verringerung des Vordergrundes
  • in der horizontalen Ebene zur ebenen-parallelen Abbildung der Stirnfläche

erreicht.

 

Perspektivkorrektur mit dem Tilt-Shift-Objektiv ist eine kreative Suche nach neuen Motiven

Braucht man heut zutage unbedingt ein T/S-Objektiv? Nein. Aber es macht schon sehr viel Spaß solche Fotos gleich in der Kamera richtig aufzunehmen und nicht erst später in der Bildbearbeitung mit viel Qualitätsverlust wieder richtig zu stellen.

Probieren Sie es aus, oder kommen Sie zu unserem Workshop nach Oberstdorf zum Fotogipfel 2018 – Sie werden begeistert sein.

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