Wie schön wäre einmal Fasching im Dachauer Hinterland mit Winter und Schnee – bitte schön!

Fasching ist für mich nicht unbedingt mit Feiern und der großen Sause verbunden. Der Faschingszug in Indersdorf ist für mich schon seit Jahrzehnten ein Muss im Jahreskalender – zumindest fotografisch und als Erlebnis im Landkreis Dachau. Fasching im trüben Licht eines Februartages kann auch fotografisch „unspannend“ sein, seit Jahren wünsche ich mir einmal Fasching als Teil des Endes des langen Winters und der Freude auf den Frühling.

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Der Indersdorfer Faschingszug beginnt mit der Aufstellung außerhalb des Ortes

Der größte Faschingszug im Dachauer Land findet wohltuend außerhalb von Industriegebieten, Shopping-Centern und Tankstellen statt. Das Stell-dich-ein und die Aufstellung der Faschings-Wagen auf der Pasenbacher Straße außerhalb des Ortes am Höhenzug des weiten Glonntales ist der eigentliche Reiz für mich.

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Ein Faschingszug bedeutet

  • Reportage Fotografie
  • selektive Portrait Fotografie
  • Gruppen- und Teamfotografie

und das hochgradig mobil und dynamisch, da nach dem Vorglühen in den Themenwagen niemand mehr ruhig auf den Fotografen warten wird.

PE1S0266_900Freie Sicht über das weite und vor allem verschneite Glonntal ist ein wunderbarer Hintergrund um die Akteure in den farbenfrohen Kostümen gegen einen Hintergrund freistellen zu können. Der bedeckte Himmel mit der hohen Lichtdämpfung in der Ferne tut ein übriges dazu bei. Die Schatten entstehen erst gar nicht, der ganze Himmel ist die überdimensionierte Lichtquelle und die Reflexion vom weißen Winter-Umland hellt die verbleibenden Schatten zart auf.

 

Weiß – Bunt – Kontrast

Fasching bedeutet farbenfrohe Kostüme und ausgelassene Stimmung mit fantasievoller Inszenierung. Das gedämpfte und weiß – graue Umfeld der Faschingsakteure ist ein wohltuender Kontrast und stellt die besonderen Ideen und handwerklichen Arbeiten den Jecken umso wirkungsvoller ins Bild.

So wie der nebenstehende freundliche Herr, als Mitglied des Indersdorfer Faschingskommittees 2018 zu erkennen – a Komitee’ler. Welch ein schöner Kontrast von dem dezenten roten Samtumhang zu dem weiß-grauen Hintergrund mit zarten Schneeflocken.

Mit ganz einfachen fotografischen Mitteln kann ein Maximum an Bildwirkung erzielt werden.

 

Wielang gibt es den Fasching schon?

Das weiß ich nicht, ich kann mich nur auf die Aussage von Wikipedia stützen, die berichten unter dem Stichwort Fasching folgendes:

"Die derzeit älteste bekannte literarische Erwähnung der „fasnaht“ findet sich 
in einem auf das Jahr 1206 datierten Teil des Parzival des Minnesängers 
Wolfram von Eschenbach." (Wikipedia)

Na so ein Zufall aber auch, für was die Eschbachs (und da zähle ich mich auch zu den Eschenbachs) so alles in der Weltliteratur schon vollbracht haben. Damit ist der Fasching mindestens 800 Jahre alt.

 

Fasching ist doch nur etwas für die Jungen?

Sicherlich ist der Fasching eine Domäne der Jungen, aber auch die erfahrenen Faschingsgänger haben ihren Spaß am kindlichen verkleiden und Spaß haben, gerade wenn es in der Gemeinschaft der Gruppe mit Freundinnen und Freunden passiert.

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Oh wie schön, extra für den Fotografen und natürlich für den Zirkusdirektor, der mit gestrengem Blick auf seine wilde Zirkustruppe acht gibt.

Schön gemacht Herr Zirkusdirektor!

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Bunter geht nimmer! So möchte man aus Fotograf doch gerne seine Motive sehen. Ein Rausch an Farben und dann noch die Farbe Rot, die im Foto nicht gerade dezent rüber kommt. So wird auch eine gedämpfte Lichtstimmung bei Schneefall ohne große Zaubertricks (sic!) zu einem Faschingskostüm der besonderen Art. Die zarten Schneeflocken umgeben den Faschingsclown und zusammen mit dem Schnee in seinem Haar wird eine fühlbare Stimmung aus dem Motiv.

 

Zufrieden mit sich und der Welt

Fasching – oh welch wunderbare Welt. Wie einfach ist es doch in die Rolle des Lebens zu schlüpfen und für einige Tage/Wochen mit sich und der Welt im reinen zu sein. Ein bisschen Flower-Power gefällig. Bitte schön, alles ist möglich und liefert auch noch gleich ein farbenfrohes Spektakel für den Fotografen mit. Danke schön.

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Da bewirken alleine die Farben einen Rausch – am Ende des Tages dürfte da niemand auf dem Themenwagen mehr ganz gerade aus schauen können – das sei aber durchaus gewollt.

 

Die Kostüme werden auch immer aufwändiger und thematisch stimmiger

Fasching bedeutet für viele Teilnehmer nicht einfach irgend einen Plastik-Fummel übern Kopf gestülpt und gut is! Die Kostümierungen werden auch immer schöner und aufwändiger und in der Gruppe thematisch stimmiger. Sehr schön und der Spaß bleibt dabei auch nicht auf der Strecke.

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Danke an die Mädels für das sympathische Gruppenbild im winterlichen Glonntal.

 

PE1S0292_900Dann kommt da Boandl-Kramer um die Eck’n

Fantasievoll und stimmig eingekleidet huscht da „Boandl-Kramer“ plötzlich über das Glonntal. Kaum könnt die winterliche und kalte Stimmung des Februartages besser illustriert werden. Aus einem großen Themenwagen herausgelöst kommt da Boandl-Kramer in dezentem Schwarz ganz ehrfürchtig daher und hebt sich markant von der weiten Winterlandschaft des Glonntales ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freibeuter auf hoher See unterwegs im Dachauer Land in Markt Indersdorf

Auch das ein ganz spezieller Themenwagen, wohl als Freibeuter in der Zeit der großen eroberer der Weltmeere unterwegs, mit einem Modell ihres Räuberschiffs.

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Die Mädels und Burschen in aufwändiger Robe im Stil der Freibeuter in räuberischem Schwarz gekleidet. Reichte vor vielen Jahren eine Piratenflagge und Augenbinde als Illustrierung sind dies schon film- und theaterreife Kostüme und zeigen den Spaß der Teilnehmer an dem Faschingstreiben. Hier verzaubert nicht nur das nette Lächeln der Mädels, sondern auch die zarten Schneeflocken auf der schwarzen Robe der Freibeuterinnen und in der Unschärfe des Raumes. Vielen Dank für diesen kurzen Schnappschuß für den Fotografen.