Im Umfeld des Forum Fürstenfeld ist eine wunderbare Naturlandschaft und das passt hervorragend zu dem Thema der Naturfototage. So entstand 2019 die Idee daraus einen Workshop für das Veranstaltungsprogramm der Fürstenfelder Fototage zu schmieden und das Moor/Moos als Thema für den Fotoworkshop zu setzen.
In diesem Workshop möchten wir die immer vielen begeisterten FotografInnen in den Motivbereich Moor und Moos einzuführen. Einen Tag mit gleichgesinnten in herrlicher Natur zu verbringen, immer gespannt was uns die Natur zu bieten hat. Das können wir nicht bestimmen und auch nicht beeinflussen. Es hat dieses Jahr aber noch besser geklappt als im letzten Jahr im August, im April ist viel mehr Leben in der Natur und auch im Moos, so dass alle TeilnehmerInnen auf genügend Fotomotive und Eindrücke vom Motivraum Moor und Moos gekommen sind.
Motivbereich: Hochmoor
Das Hochmoor ist der älteste Teil des Moores und ist soweit aufgewachsen, dass keine Verbindung mehr zum Grundwasser oder zu oberflächennahen Gewässern besteht. Alle Nährstoffe und das Wasser zum Wachsen kommt aus der Luft und den Niederschlägen. Dies schränkt das Leben im Moor sehr stark ein – es wächst im Jahr nur 1 mm.
Das Hochmoor verträgt kein Schnell, kein Laut und kein Groß. Die Motive sind alle viel kleiner und langsamer. Etwas für die FotografIn mit Geduld und dem Blick für das wesentliche. Oberflächlichkeit findet im Hochmoor keine Motive. Dafür belohnt das Hochmoor die FotografIn mit ganz anderen Farben, sehr intensiv und Formen, die alle etwas Morbidität in sich haben. Das Sterben in der Natur des Hochmoores ist Teil des Kreislaufs und viel Näher als sonst wo, weil es sehr langsam von sich geht.
Fotografieren im Hochmoor kann die Suche nach Motiven mit dem Wechsel zwischen Leben und Sterben der Pflanzen bedeuten. Eine ganz eigene Welt, die es lohnt zu entdecken.
Ganz richtig so, ohne in die Knie zu gehen, wird das nichts im Hochmoor. Die Pflanzen habe zu wenig Energie um in Fotografenreichweite zu wachsen.
Motivbereich: Niedermoor – in Bayern Moos genannt
Das Niedermoor wird in Bayern Moos genannt und ist viel jünger und steht im Kontakt mit Oberflächenwasser und Grundwasser. Hier bieten sich der FotografIn eine ganze Fülle an Motiven. Nur Geduld muss mit im Fotorucksack sein. Natur lebt nicht auf Kommando.
Ein Graureiher am Ende einer langen Wasserfläche richtet sich sein Leben im Moos ein.
Die TeilnehmerInnen hatten den ganzen Tag viel zu tun. Obwohl der Himmel bewölkt war, taten sich ungewöhnlich viele Fotomotive auf. Die Fauna hatte ausgiebige Flugeinsätze und so konnte jede TeilnehmerIn mit längeren Brennweiten die Tiere im Flug erleben und fotografieren.
Der Graureiher von eben noch, im Flug – herrlich gegen den hellen Himmel freigestellt. Auch an statischen Motiven war viel geboten, die Landschaft sieht aus wie vielleicht in Schweden – so stelle ich mir zumindest Schweden vor.
Viel Flugverkehr der Enten-Airways ;-)
Mit Geschnatter geht’s auf zur nächsten Runde, zur Freude der WorkshopteilnehmerInnen.
Alles was gerade Startet, kommt auch bald wieder zur Landung – manchmal etwas schief und quer – aber das soll auch an den großen Flughäfen ab und zu der Fall sein. Wir freuen uns auf jeden Fall über ein gelungenes Graugansfoto im Niedermoor.
Motivbereich: Naturbeobachtungsturm
Das Ampermoos ist in der Zeit von März bis Juli zum Betreten verboten. Dafür wurde vor einigen Jahren ein Naturbeobachtungsturm aufgestellt, um weitgehend ungestört für die Tiere, das Ampermoos beobachten zu können und damit die einzige Möglichkeit das Ampermoos auch irgendwie erleben zu können.
Hier zeigt sich die sehr hochwertige Ausstattung der WorkshopteilnehmerInnen, immer einer/eine hat die passende Ausrüstung mit dabei und kann so den an diesem Tag ungewöhnlich intensiven Flugbetrieb der Vögel beobachten.
Natur- und Vogelbeobachtung geht nicht nur marginal mit einem Bus voll TeilnehmerInnen. Dazu benötigt man selbst Muße und innere Ruhe auf das Warten nach einem besonderen Augenblick.
Die Workshopgruppe war ob der besonderen Verantwortung im Moor und Moos sehr diszipliniert unterwegs und so dürfen wir sicherlich in den nächsten Jahren wieder einmal mit einer Gruppe ins Moor und Moos gehen, um diesen Lebensraum der für den Klimaschutz immer wichtiger wird auch selbst und fotografisch erleben zu können.