Pferde und die Nutzung im bayerischen Militär – Kavallerie-Reiten im Schlosspark Schleißheim

Seit vielen Jahren ist der Deutsche Kavallerieverband Teilnehmer auf der Jagd- und Kutschen Gala im Schloss Schleißheim, immer Anfang September im herrlichen Spätsommer, hier im Norden von München. Das Schloss Schleißheim ist dabei ein wichtiger Ort für die Kavallerie im Königreich Bayern gewesen, denn an das Schloss Schleißheim war das königliche Remontedepot angeschlossen, um die jungen Pferde aufzuziehen und für die militärische Ausbildung vorzubereiten und einsatzfähig zu machen.

Dieses Jahr zeigt der Kavallerieverband als Kaiserulanen das Reiten in der Kavallerieformation im Einsatz. Der Deutsche Kavallerieverband stellt das 1. Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ mit dem Standort in Bamberg dar.

 

Kavallerie-Reiten der Kaiserulanen des Deutschen Kavallerieverbands

Das Pferd war der Motor der Armeen und machte die Soldaten im Feld beweglich und schnell, bei gleichzeitig deutlich gesteigerter Reichweite gegenüber der Infanterie. Die Kavallerie nutzt das Pferd

  • Schwere-Reiter-Regimenter (Kürassiere)
  • Ulanen-Regimenter (Lanzenreiter)
  • Dragoner (berittene Infanterie)
  • Husaren und Chevaulegers-Regimenter als leichte Kavallerie (Aufklärung und Sicherungsaufgaben)
  • Feld-Artillerie
  • Nachschub
  • Sanitätswesen
  • Offizierspferde

in verschiedensten Aufgaben und Rollen in der Kavallerie.

 

Vor etwas mehr als 100 Jahren war das Pferd ein ganz alltäglicher Bestandteil des Straßenbildes in Bayern. Bei der Jagd- und Kutschen Gala werden solche Bilder im Schlosspark von Schleißheim wieder möglich.

Die Kaiserulanen bereiten sich zusammen mit den zwei „Schweren Reitern“ auf den bevorstehenden Einsatz im Festprogramm vor.

Heute werden keine kavalleristischen Übungen mit den Waffen gezeigt, sondern das Reiten in der geschlossenen Formation einer Eskadron im feldmäßigen Marsch. 10 Pferde und ihre Reiter werden auf engem Raum mit präzisen Kommandos auf der gewollten Position gehalten.

Die Eskadron zieht vor der Kulisse des neuen Schloss Schleißheim in zweier Kolonne zur nächsten Vorführung. Die Ulanen sind als Lanzenreiter mit der langen Lanze und als Sekundärwaffe einem Säbel.

Im Feldmarsch hat ein Kavallerieregiment mit 600 Reitern und dem dazugehörenden Train eine beachtliche Länge und Ausdehnung. Der Feldmarsch erfolgt daher wenn möglich in zweier Kolonnen, also zwei Pferde nebeneinander.

Bei Feinkontakt wird die Formation nebeneinander eingenommen und stellt somit eine beachtliche Schlagkraft gegen gegnerische Verbände dar.

Die 10 Reiter zeigen die Handhabung des Pferdes in der Formation in den verschiedenen Gangarten des Pferds, die ZuschauerInnen sind von der Vorführung in dem engen Geviert beeindruckt.

In enger Formation reitend, bereiten die Ulanen ein sehr dominantes Bild auf dem Feld. Heute demonstrieren diese Ulanen das Reiten in der kavalleristischen Formation und den schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Formationen untereinander.