Die letzten Wochen brachten sehr viel Schnee in Oberbayern, nicht nur im Hochgebirge, sondern auch im Flachland – wie das Dachauer Moos. Darauf hin regnete es Tage lang. Die Schneeschmelze bringt Hochwasser in allen großen und kleinen Flüssen in Bayern.
An der Amper bei Günding, im Dachauer Moos, kommen die Wassermassen aus der Schneeschmelze und dem Regen in einem Hochwasser und einer äußerst imposanten Wasserkulisse am Wehr bei Günding an. Das Unterwasser am Wehr ist so hoch, wie ich mich selbst kaum erinnern kann.
Die ruhige Amper wird zum wilden Gebirgsfluss
Die Amper kommt aus dem Ammersee und dieser puffert und dämpft alle Hochwasser flussabwärts, so dass bei uns in Dachau nicht mehr viel ankommt. Das Amper-Moos, gleich am Ausfluss aus dem Ammersee ist überschwemmt und verändert dort die Landschaft und bringt Mühsal und Gefahren für die Tiere des Mooses mit sich.
Das ist aber der Charakter der Amper und aller Flüsse aus den bergen nach Norden. Zu den Schneeschmelzen führen sie Hochwasser und überfluten auch die Altwässer und niedriger gelegenen Uferbereiche, entlang des Hauptstromes. Das bringt den ursprünglichen Charakter eines Wildflusses und der Auenlandschaft wieder zurück. Die Auenlandschaften brauchen das regelmäßige Überfluten und damit den Eintrag der Nähstoffe in diese Flussabschnitte.
Das Unterwasser am Gündiger Wehr führt riesige Wassermengen flussabwärts
Bei Hochwasser werden die Turbinenanlagen der Wasserkraftwerke entlang solcher Wildflüsse vor Treibgut geschützt und die durchfließende Wassermenge sehr oft stark reduziert. So muss alles Wasser auch über die Wehranlage an dem Wasserkraftwerk vorbei geführt werden. Alle Schütze sind geöffnet, viel mehr Wasser geht schon nicht mehr.
Die Abflussmessungen am Pegel Fürstenfeldbruck zeigt einen Wasserabfluss von 61 m³/s an, das sind 61.000 Liter Wasser pro Sekunde. Nach 12 Sekunden wäre ein Schwimmbecken im Hallenbad gefüllt.
Ästhetik des fließenden Wasser im fotografischen Bild
Das fließende Wasser hat eine ganz besondere Schönheit und Gestalt im Bild. Am Gündinger Wehr ist dies eigentlich vollkommen fremd, eben nur zu solch ganz besonderen Konstellationen und dem heute herrlichen Licht für solche Aufnahmen, sind solche Eindrücke zu verdanken.
Es ist nicht der Sambesi, oder der Iguazú in Brasilien, es ist die ganzjährig weitgehend ruhig und still dahinfließende Amper, durch das Dachauer Moos. Mit einer 1/8000 Sekunde belichtet, lösen sich die Wasserströme auch wieder in einzeln zu erkennende Tropfen und Strukturen auf. Nur dass diese dann eben mit einer Geschwindigkeit von vielleicht 10-20 m/s dahinschießen. Die Digitalkamera kann dies ganz hervorragend auflösen und daraus Bildmotive gestalten.
Dann durfte ich auf der Wehranlage selbst fotografieren
An der Wehranlage waren Techniker der Stadtwerke Dachau beschäftigt, für den sicheren und störungsfreien Betrieb bei diesem Hochwasser zu sorgen. Ich fragte die Techniker und schon durfte ich von dem nicht zugänglichen Teil der Wehranlage fotografieren. Herzlichen Dank liebe Techniker.
Ein Stützpfeiler der Wehranlage teilt das Wasser, links und recht schießen die Wassermassen in hoher Geschwindigkeit an diesem Pfeiler vorbei.
Ein Vergleich des Gündinger Wehrs im Sommer
So sieht das Gündinger Wehr bei normalem Wasserstand und normaler Abflussmenge aus.