Die Flora und Fauna ist auf der Münchener Schotterebene – im Norden von München – als äußert karger Lebensbereich angepasst und muss mit dem Wenigen, von Allem, zu Recht kommen. Heute war ich auf der Garchinger Heide mal wieder nachschauen, was sich an den heißesten Tagen im Hochsommer im August hier tut – oder eben auch nicht tut.
Ganz ohne eine richtige Digitalkamera bin ich unterwegs – die Erwartung war ja, das eben gar nichts zu sehen ist.
Was gibt es auf dem Schotterboden zu sehen oder zu fotografieren außer jede Menge an Steinen?
Alle Bilder sind mit dem Smartphone fotografiert.
Tarnung in der Natur bedeutet überleben
Grau und unscheinbar ist des schönste Tier auf diesem Ödland. Als Umgebung nur Steine, Geröll und eine karge Pflanzendecke, das muss als Lebensraum für die Ödlandschrecke als wärmeliebende Heuschrecke vollauf genügen. Hier ist sie zuhause, hier fühlt Sie sich wohl.
Die hier heimische Schrecken Art hat den Beinamen- die Blauflügelige Ödlandschrecke.
Wer kann dieses bezaubernde Lebewesen in diesen Bild bereits finden?
Tarnung bedeutet eben in Farben, Strukturen und Formen mit dem Hintergrund zu verschmelzen, was das Überleben in der Natur bedeuten kann.
Die Ödlandschrecke in ihrem Lebensraum
Mit Rabe und Geduld bei der Beobachtung müssen Sie als Fotografin die Ödlandschrecke gar nicht finden- Sie findet Sie. Es sind33 grad im Schalten und das ist auch für diesen Meister der Anpassung wohl zu viel. Als Fotograf bin ich ein weithin sichtbarer Schatten and das scheint für diese Urtiere attraktiv zu seien.
Gleich zwei Schrecken auf einem Platz. Diese beiden Tiere näherten sich dann noch weiter an und tauschten Zärtlichkeiten aus. Diese Tiere sind Wärmeliebend und werden mit zunehmender Außentemperatur auch lebendiger unterwegs sein. Sie passen sich innerhalb einiger Tage an die Farben und die Muster der Umgebung an.
Die blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)
Ach ja – das bin ich ja noch schuldig. Diese Ödlandschrecke versteckt unter den grau-melierten Deckflügeln die schönsten Flügel auf der Schotterebene in einem ganz zarten Hellblau. Erst beim Auffliegen werden diese für einen kurzen Moment sichtbar.
Warum lässt sich diese Ödlandschrecke mit dem Smartphone so nah fotografieren?
Sie vertraut vollständig auf die eigene Tarnung und für wahr, die ist auch ganz hervorragend. Ich sehe die Ödlandschrecke eigentlich nur, wenn sie sich etwas bewegt. Daher ist keine Bewegung sicherer und sie sucht sich den passenden Lebensraum eben ganz besonders sorgfältig aus. Daher auch die große Bedrohung dieser spezialisierten Spezies mit dem Verschwinden dieser Brachflächen und Ruderalflächen in der Natur.
Ruderalflächen sind meist eine brachliegende Rohbodenfläche natürlichen oder menschlichen Ursprungs. Die Ruderalfläche besteht aus Kies, Schotter, Schutt und der Name kommt von dem lateinischen Begriff rudus ‚Klumpen‘.
Eine Entdeckungsreise bei gefühlten 40 Grad im Schatten ist lohnenswert
So viele Ödlandschrecken als heute sah ich noch nie auf der Garchinger Heide zu einem Zeitpunkt auf einem Fleck. Die Natur hat auch bei solchem Wetter Überraschungen für uns Fotografen parat.