Sommerzeit ist Libellenzeit im Dachauer Moos

Die Sommermonate Juni und Juli sind im Dachauer Moos auch die intensivsten Monate mit den unzähligen Arten der Libellen. Die warmen Sonnenstrahlen bringen die Kleinlibellen und danach auch die Großlibellen zum Flug, auf der Suche nach Nahrung und zur Fortpflanzung, das werden wir auch noch sehen.

Mit den Jahren lernt auch die FotografIn die Libellenarten im Flug zu unterscheiden und kann damit schon etwas auf das Verhalten schließen. Kleinlibellen verhalten sich ganz anders als die Großlibellen – gerade was die Möglichkeiten zum Fotografieren bedeutet.

 

Der Blaue Pfeil (Libelle) ist eine meiner liebsten Fotomotive im Moos

Der Blaue Pfeil fällt im Moos durch seinen herrlich hellblau gefärbten Hinterteil (Abdomen) ganz besonders auf. Es ist eine Großlibelle, wie man an der Flügelhaltung im Ansitz sehr gut erkennen kann. Die Großlibellen halten die Flügelpaare vergleichbar einem Flugzeug am Boden – parallel und ausgestreckt.

Der Blaue Pfeil ist leicht mit dem sehr ähnlich aussehenden Plattbauch und Spitzenfleck zu verwechseln. Die nachfolgende Libelle ist ein Blauer Pfeil – für mich als Fotograf sind diese alle Blaue Pfeile im Flug und auf der Sitzwarte.

Die Libellen werden üblicherweise im Ansitz fotografiert, nur da halten sie still und zeigen die ganze Größe und Schönheit im Sonnenlicht. Die Libelle auf dem Ast ist so bei mehr oder weniger vielen Libellenbilder zu sehen. Hier gelingt es, die Szenerie gegen den tiefblauen Himmel freizustellen und so die schöne Libelle (Männchen) besonders zur Wirkung kommen zu lassen.

Begleiten Sie mich über mehrere Tage und meinen Streifzügen durch das Dachauer Moos, auf der Suche nach schönen Bildern von Libellen.

 

Der Vierfleck (Libelle) sitzt besonders häufig im Ansitz

Der Vierfleck hat seinen Namen von den vier deutlich sichtbaren dunklen Flecken an den Vorderkanten der Flügelpaar auf jeder Seite. Obwohl eine Großlibelle, ist der Vierfleck wohl, die Libellenart, die nach meiner Wahrnehmung, sich besonders häufig und ausgiebig auf die Ansitzplätze setzt – gute Gelegenheiten sie zu fotografieren.

Es gibt andere Libellenarten, die auffälliger als der Vierfleck in der Farbgebung sind. In der Nahaufnahme in der Natur erscheint der Vierfleck geradezu transparent und durchsichtig, die Struktur der Libelle, die vielen Äderchen kommen bei dieser Libellenart im Foto, ganz besonders schön heraus.

 

Die gebänderte Prachtlibelle ist eine der schönsten Libellen im Dachauer Moos

Schön sind sie alle und jede Art für sich. Die gebänderte Prachtlibelle, ist eine Kleinlibelle und zeigt sich uns als Männchen in einem ganz tiefen Dunkelblau mit metallischem Glanz – eine einprägsame Libelle. Das Weibchen sieht sehr ähnlich aus, nur anstelle dem Dunkelblau, erscheint sie in einem ebenso bezaubernden Dunkelgrün mit metallischem Glanz. Ganz so als ob die beiden anschließend in die Libellen-Oper gehen wollen.

Das Männchen kommt mit den breiten, dunklen Bändern quer über die Flügelpaare daher, daher der Name – gebänderte Prachtlibelle.

Hier beobachte ich das Männchen (Links) in Blau und das Weibchen (Rechts) in Grün, bei der Paarung auf einem sonnigen Plätzchen in den dunklen und schattigen Amperauen im Dachauer Moos. Das beobachtende Auge des Fotografen, wird hier wieder einmal belohnt. Diese Momente dauern nur 1-2 Minuten und dann geht das Libellenpaar auch wieder in die Luft und sucht sich wohl das nächste lauschige Plätzchen, dabei bleiben sie in dieser Herzform, auch im Flug verbunden.

Wie schön und grazil die gebänderte Prachtlibelle in unserer Mooslandschaft zu Hause ist, möchte ich mit diesem herrlichen Bild eines Weibchens zeigen. Die dunkelgrüne Färbung passt sehr gut zu dem bevorzugten Lebensraum an Flüssen, Bächen, Tümpeln und Altwassern. Das dominante Grün in der Umgebung setzt sich im Farbkleid des Weibchen fort.

Als Kleinlibelle kann die gebänderte Prachtlibelle die beiden Flügelpaare scheinbar nach hinten klappen. Doch der Körper ist an der Flügelwurzel schräg gebaut und so erscheinen die Flügelpaare als nach hinten geklappt, wahrlich sind sie nur zusammen geklappt.

Die Libellen stammen aus der Zeitepoche des Oberkarbon (360 – 300 Mio Jahre) und sind damit 100-150 Mio Jahre älter als die Dinosaurier (Trias 250 – 200 Mio Jahre).  Klein aber wirkungsvoll.

 

Die Königin der Libellen im Dachauer Moos – die Große Königslibelle

Groß und in der Farbigkeit ein wahrlich königlicher Auftritt ist diese Großlibelle im Dachauer Moos durchaus öfter zu sehen, aber nur sehr schwer zu fotografieren. Wie viele Großlibellen, ist auch diese ein Dauerflieger und verbringt den Tag überwiegend im Flug, setzt sich bei Sonnenschein nur ganz selten ab. Die Nahrung wird im Flug gefangen und auch verspeisst.

Hier sehen wir die Große Königslibelle bei der Eiablage in einem Moostümpel. Die Eier werden unter den Seerosenblättern geklebt, oder in Pflanzenreste eingestochen.

Das Element Wasser spielt im Leben der Libellen eine sehr große Rolle. Dort wo Wasser ist, sind auch Libellen. Wenn da auch noch Sonne und unbeschattete Uferbereiche vorherrschen, fühlen sich die Libellen sehr gut.

 

Sommerliche Streifzüge im Dachauer Moos – mit dem Auge und der Fotokamera

Die warmen und sonnigen Tage in den letzten Wochen bieten sich regelrecht an, die nähere Heimat auch einmal nach diesen kleinen Bewohnern dieses Landschaftsraumes zu durchstreifen. bei einem Spaziergang einfach mit wachem Auge und etwas innerer Ruhe an den Uferbereichen von Bächen, Seen oder Tümpeln vorsichtig nach den fliegenden oder den sitzenden Libellen Ausschau halten. So kann auch gut und gerne einmal eine ganze Stunde vergehen, belohnt wird die umsichtige WanderInnen durch faszinierende Naturerlebnisse dieser kleinen Freunde in ihrem herrlichen Farbkleid.

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