1000 mal beim Kiebitz im Dachauer Moos gewesen …

... aber noch nie richtig fotografisch bemerkt.

Das hat sich diesen Frühjahr vor zwei Wochen verändert, da flogen ganz unerwartet mehr als ein Dutzend Kiebitze in der Luft. Jetzt schaue ich öfters vorbei und so auch an diesem Tag waren die Kiebitze da und ich konnte sie fotografisch beobachten.

Die Kiebitze halten von dem öffentlich zugänglichen Feldweg einen großen Abstand, und so kann man die Kiebitze sehr gut mit dem Fernglas beobachten. Die tauben-große Vögel sind relativ klein und weit weg – da hilft zum Fotografieren nur ganz lange Brennweiten. Mit einem Smartphone braucht die WandererIn gar nicht anfangen. Das ist komplett ungeeignet.

Auf keinen Fall die Schwäche des Smartphones mit mangelnder Brennweite durch ein Betreten der Äcker und Wiesen zu kompensieren. Dies ist aus gutem Grund verboten und wird hart bestraft. genießen wir diese wunderbaren Watvögel, oder auch als Limikolen bezeichnet, einfach. Ohne die Gelege am Boden – daher Bodenbrüter – zu stören und zu gefährden.

 

Die Kiebitze sind für die aufmerksame WandererIn auch einfach zu entdecken

Das Schwarz – weiße Federkleid hebt sich auf den Grasflächen sehr gut vom Hintergrund ab und so zeigt sich dieser Kiebitz fotografisch wunderbar in seinem bevorzugten Habitat. Alles was nass und feucht ist, mit nicht zu zu hohem Bewuchs ist für den Kiebitz schon sehr gut geeignet. So auch an diesem Wasser im beginnenden Sommer im Dachauer Land.

Der Kiebitz ist fotografisch gesehen, relativ klein und weit weg. So kann es durchaus Sinn machen, den Vogel nicht zu versuchen formatfüllend abzubilden, was bei noch so viel Brennweite oft nicht funktioniert, weil gerade bei Sonnenschein, der Ackerboden so heiß wird und die Luftschichten darüber zum flimmern beginnt. Das macht eine scharfe Aufnahme unabhängig von der Qualität aus Objektiv und Kamera sehr schwer, gerade wenn das Licht einen weiten Weg durch diese flimmernden Luftschichten zurücklegen muss.

Da kann es Sinn machen, den Vogel (und das gilt auch für alle anderen Tiere) in seinem Habitat zu fotografieren und so eine ganz andere Art an Fotos zu erzeugen. Hier passt es sehr gut, das einheitliche Grün der Grasfläche stellt den Kiebitz in Form und Farbe klar vor dem monotonen Hintergrund heraus.

 

Das Grün der Grasfläche wiederholt sich im grün-metallisch-schimmernden Federkleid des Kiebitz

Was für ein schöner Vogel als regelmäßiger und sehr stark geschützter Bewohner der offenen Moosflächen im Dachauer Moos. Das Grün der Moos-/Heidefläche scheint sich farblich im metallisch-grünen Federkleid zu wiederholen.

Dazu passt die Federhaube am Hinterkopf, welche dem Kiebitz einen stolz und selbstbewusst wirkenden Auftritt verleiht.

 

Auf der dunklen Ackerfläche in Heide und Moos verliert sich die Kontur des Kiebitz

So kontrastierend der Kiebitz gerade noch auf der Grasfläche herausgestochen ist, genauso stark verliert sich seine Farbigkeit und seine Kontur auf den grauen und hell-dunkel-kontrastierenden Böden auf der Heide und im Moos. Nur noch durch die sehr große Vergrößerung ist die Kiebitz hier schnell und einfach zu entdecken. Sein Federkleid in weiß und schwarz verwischt die Konturen in seinem Habitat. So kann der Kiebitz sich auch mit seinem Bodengelege sehr gut verstecken und wird von den Räubern nur sehr schwer erkannt.

Dieser natürliche Schutz funktioniert eigentlich sehr gut, der Kiebitz gilt als der robusteste aller Bodenbrüter und kann sich auch den Räubern am Boden und aus der Luft sehr gut erwehren. Wenig Schutz hat der Kiebitz gegenüber dem Menschen, sei es durch Unachtsamkeit beim brüten oder dem Bodengelege, oder der landwirtschaftlichen Bearbeitung der Ackerflächen, auf die der Kiebitz sehr oft als Habitat ausweichen muss, da andere Habitate nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Ein paar Schritte weiter, und die Deckung des Kiebitz ist sehr eingeschränkt, wie dieses Bild zeigt.

 

Wo ein Kiebitz ist, gesellt sich bald ein zweiter dazu

Als geduldige BeobachterIn der Szenerien, wird sich zu einem Kiebitz auch sehr oft ein oder ein zweiter Kiebitz dazugesellen. Sei es ein Balzflug, oder auch das abstecken des eigenen Reviers in der weiten und offenen Landschaft.

Jetzt geht alles schnell und zackig – im wahrsten Wort. Mit der Kamera ist es schwierig diese Kiebitze im Sucher zu verfolgen und dem Autofokus ein gutes Ziel zum Scharfstellen zu geben. In diesem Bild sieht man schon sehr schön das Hitzeflimmern der Landschaft in den Schärfeebenen hinter diesen beiden Vögeln.

 

Dar Auftritt des Kiebitz ist von Stolz und Darstellung geprägt

Beobachten wir doch einmal fotografisch, wie denn der Kiebitz durch die weite und eintönige Landschaft auf Heide und Moos schreitet. Die Holle (Haube) stolz nach oben gerichtet und sich wohl dem Eindruck des grün-metallisch schimmernden Federkleides bewusst, schreitet (oder stolziert) dieser Kiebitz durch den niedrigen Bewuchs diese ebenen Fläche dahin.

Das direkte Licht auf das Federkleid, lässt diess ganz besonders in den metallisch schimmernden Farben leuchten.

 

Ein Kiebitz im Gegenlicht

Dieser Kiebitz bewegt sich im Gegenlicht auf dem Ackerland und fällt optisch fast gar nicht mehr auf.

Die Tarnung wirkt, auch bei mir. Es bleibt anspruchsvoll, die Kiebitz in der offenen Landschaft zu entdecken und über einen längeren Zeitraum auch fotografisch zu verfolgen.

Umso freudiger, bei all den Herausforderungen, einige sehr schöne Bilder von diesem geschützten Bewohner unseren unmittelbaren Heimat mit nach Hause zu nehmen. Bei aller Freude über ein schönes Bild, der Schutz der Tiere geht immer vor. Die Tiere haben sich an die erlaubten Feldwege gewohnt und halten sich davon fern. Ein streunender Hund oder eine WandererIn, die quer über das Feld läuft, richtet dabei einen großen Schaden an und gefährdet so den Bestand dieser und anderer geschützter Arten in unserer Umgebung.

Halten Sie sich an die Wegegebote und das Anleinen der Hunde.

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