Dr. Marcus Junkelmann und sein Alpenmarsch in der Glyptothek in München

Da war mächtig was los, im Römer-Saal der Glyptothek in München am Königsplatz!

Die „Antikensammlung am Königsplatz und Glyptothek“ hatten die „Freunde und Förderer der Antiken am Königsplatz“ in München in der Glyptothek am Königsplatz zu Gast, im Rahmen ihrer jährlich stattfindenden Hauptversammlung der Mitglieder. Als ganz besonderer Festredner wurde der weithin bekannte Historiker und Experimental-Archäologe Dr. Marcus Junkelmann aus Mainburg zu einem thematisch passenden Vortrag in diesem Tempel der antiken Kunst geladen. Wir schreiben das Jahr 2025, da bot sich im Besonderen ein Rückblick auf das Jahr 1985 mit seinem aufsehenerregenden Alpenmarsch, der im Jahr 15 v. Chr. historisch angesiedelt war – also damals eben vor 2.000 Jahren stattfand. Von Verona (Norditalien) zog damals eine Kohorte zu Fuß über die Alpen bis in das heutige Augsburg.

Der erste römische Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.) entsandte die Kohorte nach Rätien, mit der Ankunft im heutigen Augsburg wurde das römische Heerlager unter dem Namen »Augusta Vindelicum« gegründet. So ist das spätere Augsburg nicht nur die älteste Stadt in Bayern, sondern auch die zweitälteste Stadt in Deutschland.

 

Dr. Marcus Junkelmann war schon in seinem Studium skeptisch zu vielen überlieferten Angaben

So kam ihm die Idee, diesen historisch überlieferten Alpenmarsch von Norditalien nach Augsburg mit einer eigenen kleinen Truppe möglichst historisch korrekt selbst durchzuführen. Das lebendige Experiment am eigenen Körper bot die perfekte Grundlage, das römische Militärwesen mit ihrer Ausrüstung selbst und in der Gruppe zu erfahren. 1985 fand dann der erneute Alpenmarsch, ausgehend vom italienischen Verona bis nach Augsburg in Bayern, statt. Aus der heutigen Zeitrechnung – vor 40 Jahren.

Dabei gibt es eine jede Menge zu berichten, gerade wenn man sich in solch einem passenden Ort (Glyptothek in München) und vor einem solch adäquaten Publikum und Zuhörerschaft befindet.

 

Als römische Legionäre von Verona nach Augsburg über die Alpen

Jeder, der Dr. Junkelmann bereits einmal in einem seiner vielen Vorträge erlebt hat, ahnt es bereits. Dr. Junkelmann präsentiert nicht, sondern er inszeniert das Thema in einer unvergleichlichen Art und Weise. Die Inszenierung in der Glyptothek beginnt mit einem speziell zusammengestellten Video aus den vielen Berichten, Reportagen und Fernsehbeiträgen aus dem Jahr 1985. Dr. Junkelmann war und ist einer der bekanntesten Pioniere der experimentellen Archäologie – das Medieninteresse war auch damals entsprechend überwältigend.

In dem Alpenmarsch 1985 brach Dr. Junkelmann zusammen mit acht Gefährten in original 
rekonstruierter römischer Legionärsausrüstung von Italien (Verona) nach Deutschland 
(Augsburg) im Marsch zu Fuß auf. Nach 24 Tagen wurde Augsburg auf den Tag genau erreicht.

Das moderne Navigationssystem von heute zeigt uns für diese Strecke die folgenden Wegparameter an:

Alles zu Fuß zurückgelegt:

  • Gesamtzeit 24 Tage
    • Jeder dritte Tag war ein Ruhetag = 8 Ruhetage
    • 16 Tage Gehzeit
  • 98 h Strecken-Gehzeit
    • das sind pro Tag etwas über 6 Stunden
  • Streckenlänge 428 km
    • das sind pro Tag etwa 27 Kilometer Wegstrecke. Im Video gibt Dr. Junkelmann eine mittlere Tagesetappe von 25 km an.
    • dabei 3.031 Höhenmeter im Anstieg
    • und 2.607 Höhenmeter im Abstieg
Bei Dr. Marcus Junkelmann steht und stand dabei nicht der Schein und die Illusion im Mittelpunkt, sondern das wissenschaftliche Experiment und die historischen Erkenntnisse, die anschließend in seinen vielgelesenen Büchern umfangreich publiziert wurden. Die Ausrüstung und Techniken müssen sich im ganz realen Einsatz bei Dauereinsätzen bewähren und dem Legionär helfen, seine Aufgaben erfüllen zu können.

 

Der Römer-Saal in der Glyptothek war mit ca. 270 BesucherInnen gefüllt

Der Zuschauerraum war bis zum nächsten Raum hin gefüllt, so groß war das Interesse an dem Thema 
und an Dr. Marcus Junkelmann.

Überall waren Römer, die herrlichen Exponate im Raum und an den Wänden. Dann war der Vortragsraum zusätzlich bereichert mit einigen Teilnehmern aus dem Alpenmarsch von 1985 und weiteren Mitstreitern in wiederum historischen Uniformen und Ausrüstungen – seien es römische Legionäre oder zeitgenössische Gladiatoren.

Dann beginnt Dr. Marcus Junkelmann mit der Vorführung des Videos mit historischem Material von 1985.

Der erste Videofilm beginnt 1985, just in diesem Römer-Saal der Glyptothek. Es tritt der weithi
bekannte Prof. Stroh ins Bild und rezitiert den ersten Text in Latein und führt die 
BetrachterInnen in vollendeter Form in die historische Handlung vor 2000 + 40 Jahren ein, just in 
diesem Saal.

Mehr zum Historiker und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann

Das Schaffenswerk von Dr. Marcus Junkelmann ist noch viel umfassender, als dies in diesen kurzen Ausrissen auch nur ansatzweise dargestellt werden kann. Dafür haben wir eine spezielle Webseite dem umfassenden Werk von Dr. Marcus Junkelmann gewidmet.

  • Napoleonische Zeit und das junge Königreich Bayern
  • Bayern in seiner Schicksalsstunde 1704 in Hochstätt
  • Dreißigjähriger Krieg
  • Die Römer um das Jahr 0
    • römische Infanterie mit den Legionen des AugustusAlpenmarsch 1985
    • römische Kavallerie mit der Ala Secunda Flavia
    • römische Glaviatur – die Kunst und Kultur des Kampfes auf Leben und Tod

Darüber und über Termine und Berichte und Neuigkeiten lesen Sie auf:

https://marcus-junkelmann.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.