Die Burgruine Maidstein (Dívčí Kámen) an der Moldau liegt flußabwärts des Klosters Goldenkron (Zlata Koruna) in einer strategisch sehr günstigen doppelten Flussschleife der Moldau. Eingebettet zwischen hohen und steil aufragenden und baumbestandenen Felsen und der reißenden Moldau, war die Burg sehr gut und sehr einfach zu verteidigen. Die Burg wurde ab 1349 unter Kaiser Karl IV. von den Rosenbergern errichtet und als militärischer schutz der Region und des Klosters Goldenkron verwendet. Ebenso wurde die umliegende Region aus der Burganlage verwaltet.
Doch schon 1541 gilt die Burg als verlassen und zerstört, die Gotik hat sich zur Renaissance gewandelt und die Adeligen wollten nicht mehr in einsamen, engen, kalten, zugigen und meist stinkenden Burgen hausen. Der Elite des Landes war nach Repräsentation, nach Festen und mehr Kultur.
Eine gotische Burganlage im Vorbild von Karlštejn bei Prag
Die Burganlage ähnelt dem Aufbau und der Befestigung schon sehr der Burg Karlštejn (1348) bei Prag. Ein ausgeklügeltes System an Toren, Vorhöfen und Todesfallen mussten die möglichen Angreifer erst überwinden, bis sie an die eigentliche Wohnburg als letzten Rückzugsort der Burgbesatzung herankamen. Kaiser Karl IV. als Kaiser sieht man damit die Architektur dieser Burgruine an.
Die Burg wurde nicht zerstört – außer durch die Kräfte der Natur. Der letzte Burgherr, Peter IV. von Rosenberg, verlies mit seinem Gefolge die Burg. Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts holt sich die Natur wieder diesen Platz Stück für Stück zurück.
Jetzt sehen wir eine Burg, die zwar verfallen ist, die grundlegende Architektur der Burganlage und der Verteidigung noch unverändert bestand hat. Die Burgruine und das umliegende Naturgelände steht unter Schutz.
Ein Lager (Tabor) der Boot-Fahrer auf der Moldau
Gegenüber der Burgruine liegt eine große Wiese am Hang, die durch die Moldau ebenso gut geschützt war und keine Artillerie aufgefahren werden konnte. Heute ist dies gerade in den Sommermonaten ein sehr beliebter Zeltlagerplatz auf der 7-tägigen Bootsfahrt von Lipno bis nach Budweis – alles mit dem Boot – alles mit der Kraft der Wasser in der Moldau.