Am Samstag vor dem 15. August erwacht die Altstadt in Dachau, dem altbayerischen Marktflecken, aus den Beschreibungen des Heimatschriftstellers Ludwig Thoma, langsam in einer Zeit vor einhundert Jahren. Das Dachauer Volksfest beginnt heute mit dem Fest- und Trachteneinzug vom Rathaus – oben am Karlsberg – hinunter auf die Festwiese mit den Bierzelten und den Fahrgeschäften. Die Altstadt ist eh schon das ganze Jahr ein besonderes Schmuckstückchen im Umland um München, hier durfte noch etwas altbayerische Kultur und Tradition erhalten bleiben.
An eben diesem Samstag wacht die Dachauer Altstadt auf und scheint wie verwandelt zu sein. Mehrere hundert Trachtler schlendern über das markante Kopfsteinpflaster zwischen ehemaligen Ziegler-Bräu und dem Kochwirt. Hier werden sie sich gleich einfinden und einer gemeinsamen Freude an der Dachauer Tracht und der bayerischen Tracht im Allgemeinen frönen. Die d’Ampertaler und die Schlossbergler stellen die größten Kontingente – die einen als Dachauer Tracht, die anderen als Miesbacher Tracht. Zusammenpassen tut es auf jeden Fall.
Noch etwa zwei Stunden, dann muss der Festzug fertig sein und die Dachauer Honoratioren mit Bürgermeister und Landrat werden vom Dachauer Rathaus mit der Kutsche abgeholt. Um 11.15 Uhr setzt sich der Fest-Zug in Marsch. Das Volksfest-Komitee, die Honoratioren von Stadt und Land Dachau, die Festwirte, die prächtigen Brauereigespanne mit dem guten Bier auf’m Wagen, die Schausteller, die Bedienungen. Dazu die Volksfestmusik der einzelnen Zelte und dazwischen die hunderte Trachtler mit den vielen Vereinen, die da so wichtig sind.