Feierabend im Ruhrgebiet – was gibt es zu unternehmen ?

Es gibt eigentlich immer etwas tolles zu erleben, man muss nur die Augen und die Ohren offen halten. Der Job führt mich mal wieder in das östliche Ruhrgebiet in die Gegend um Kamen und Unna. An dem Tag ist die Projektarbeit um 18.00 Uhr beendet – was kann man an dem wunderschönen Abend noch unternehmen.

 

Die Relikte des Kohlebergbaus in der Region entdecken

Aus Oberbayern gesehen ist das schon eine ganz andere Landschaft und Kulturgeschichte im Ruhrgebiet. Hier in Kamen waren in 110 Jahren große Kohlegruben zum Abbau der wertvollen Steinkohle angesiedelt.

Hiervon einen Eindruck gewinnen wäre schon was. Lassen Sie uns zu Fuß die Gegend auf dem Geschichtspfad des Industriegeschichte im Ruhrgebiet erkunden. An einer viel befahrenen Kreuzung der Bundesstraße steht etwas lieblos der frühere Inbegriff des Bergbaus in Kamen und Südkamen – eine Kipplore als Förderwagen für das wertvolle schwarze Gold aus bis zu 1.400 m Tiefe der Erde.

In Kamen selbst steht nur ein erhaltener Förderturm der Grube Grillo 1/2 der Zeche Monopol. In leuchtendem Rot steht das geschweißte Fördergerüst als letztes und weithin sichtbares Bauwerk des hier sehr intensiven Kohlebergbaus.

 

Das rote Fördergerüst war der Eingang zum Mittelpunkt der Erde auf bis zu 1.440 Taufe

Heute ist ein herrlicher Herbst-Abend. Die Sonne neigt sich schon gold-gelb dem Horizont zu, der hier auf unter 70m liegt. Das warme Licht des Abends taucht das rote Fördergerüst zusätzlich in das warmrote Licht des Abends und stellt das Denkmal der Industriekultur im Kontrast zum tiefblauen Abendhimmel.

Fotografisch ist die Szenerie ein Traum.

Mit dem Ende des Kohlebergbaus bis 2010 waren hier sicherlich keine Bäume gestanden, so zeugen die jungen Pappeln von der Zeit seit dem Ende des Kohlebergbaus und damit dem tiefgreifenden Strukturwandel im Ruhrgebiet.

Im Auflicht und im Gegenlicht entfaltet das Fördergerüst eine eindrucksvolle Formensprache als Erinnerung an die hier prägenden Industrie- und Kulturgeschichte des Steinkohlebergbaus im östlichen Ruhrgebiet.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

Fördergerüst und ein Betriebsgebäude steht noch

Aus dem großen Zechengelände ist heute noch das Fördergerüst aus den 60er Jahren und daneben die Halle mit der Fördermaschine zur Beförderungen der Förderkörbe in die Tiefe und wieder zurück. Die Größe des einstigen Geländes lässt sich anhand der Baustrukturen und der Neubauten als Belebungsmaßnahmen für die dann brachliegenden Gelände und Gebäude erkennen.

So zeigt sich die Förderanlage Grillo 1 dem Fotografen mit dem Smartphone noch einmal in der untergehenden Sonne als farbenfrohes Motiv einer düsteren Vergangenheit – wie an so vielen Stellen im Ruhrgebiet.

Ein großartiger Ausflug in di Industriebeschichte im Ruhrgebiet. Am Abend gab es dann auf dem Marktplatz in Kamen noch das Abendessen – im Freien – unter dem aufziehenden Sternenhimmel. Ein kühler Herbstabend im Ruhrgebiet. So könnte jeder Feierabend ausklingen.