Steifzug durch Ulm und Neu-Ulm im Frühling

Ach wie schön ist doch die Welt des Fotografen, treibt mich das eine und das andere Projekt doch immer wieder an die schönsten Orte in Bayern und Deutschland – wo man selbst vielleicht nicht als Ziel ausgesucht hätte. Schade darum – etwas zu entdecken gibt es immer und überall.

Heute führt mich das Fotografenschicksal an die Donau und da nach Ulm und auch nach Neu-Ulm – auf der anderen Donauseite gelegen.

Die frühere freie Reichsstadt zeigt überall den Reichtum und das stolze Selbstbewusstsein nach außen hin sichtbar auf. Der Ulmer Dom – das höchste Kirchengebäude der Welt ist dann auch gleich einen Besuch wert.

 

Ein Hauptwerk der süddeutschen Gotik – das Ulmer Münster

Das Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt mit 161,5 m und ist jetzt die größte evangelische Kirche in Deutschland – diese Daten beschreiben vollkommen unzureichend den Eindruck beim Betreten der Kirche.

Der Raumeindruck ist anders als in gothischen Kirchen wie Köln, Regensburg oder auch Prag (St. Veit Dom) – der ebenso wie hier in Ulm von Peter Parler gebaut wurde. Es fehlt die klassische Vierung beim Zusammentreffen von Langhaus und Querhaus – dieses fehlt in Ulm. So ergeben sich ausgehend von der fehlenden Vierung ganz andere Geometrien und Raumaufteilungen. Die Seitenschiffe sind zweireihig – wohl aus statischen Gründen von den damaligen Baumeistern so veranlasst.

Das Münster ist mit einem Turm die Kirche weltweit mit dem höchsten Kirchturm. Der Kölner Dom ist 4m niedriger.

Die Innenausstattung hat den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden und so sind aus vielen Jahrhinderten die Kunstschätzt angehäuft worden und geben den BesucherInnen das Wechselspiel aus katholischer Kirchenarchitektur und evangelischer Nutzung manchmal auch als Rätsel auf den Weg.

Die Bedeutung, die Macht und den Reichtum stellten die Ulmer mit dieser Bürgerkirche dem jeweiligen Herren immer klar vor die Augen.

 

Neu-Ulm wurde 1811 auf der neu entstandenen rechten bayerischen Donauseite gegründet

Im Jahr 1810 wurde Ulm dem Königreich Württemberg zugeschlagen und Bayern gründete 1811 auf dem rechten Donau Ufer die neue Stadt Neu-Ulm und entwickelte diese zu der drittgrößten Stadt im Regierungsbezirk Schwaben.

Beide Städte sind stark durch die hier schon breite und ab Ulm schiffbare Donau geprägt. Die Besiedelung der Gebiete in Osteuropa begann sehr oft hier in Ulm mit den Ulmer Schachteln auf dem gefahrvollen und unbekannten Weg auf dem größten Strom in Europa.

Jetzt im Frühling zeigt sich die Donau, Ulm und auch Neu-Ulm von der farbenfrohen Seite.

 

Donau Lände und das Fischerstechen

Die Donaulände ist ein herrlicher Platz im Frühling und Sommer, da spielt das Leben sehr gerne wieder draußen, nahe an der Natur. In einem kleinen Seitenarm der Donau liegen sie dann, die schmalen Boote für das jährliche Fischersechen auf der Donau. Dieser Brauchtum erfordert eine Unmenge an Geschicklichkeit für die WettkämpferInnen. Umso schöner ist dieses kleine zufällig entdeckte Fotomotiv.

Streifzug durch die Ulmer Altstadt

Ein Streifzug durch die noch Großteils erhaltene Altstadt Ulms ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Die Gässchen sind noch schmal und die Häuser sehen noch alt aus und viele sind auch schon alt. Hier das schiefe Haus an einem Bachlauf durch die Altstadt aus dem 14. Jahrhundert ist das schiefste Hotel der Welt. die anderen Fachwerkhäuser sind auch nicht immer viel un-schiefer. es gibt immer etwas zu entdecken, bei einem gemütlichen Streifzug durch Ulm und die Jahrhunderte.

Entlang der Donau zieht sich am linken Ufer die Stadtmauer und die Befestigungsanlagen der Bundesfeste Ulm und hat wohl mit dazu beigetragen, dass die historischen Bausubstanzen nicht jedem Neubauplan weichen mussten.

 

Die Ulmer Stadtmauer hat auch noch mittelalterliche Tore

Welch eine Überraschung in Ulm, hier steht neben einer intakten Stadtmauer auch noch ein ganzes Stadttor – beides wurde nicht den modernen Verkehrsanforderungen geopfert.

Neben dem Tor ist eine Musikschule untergebracht und so ergab sich diese Kunstinstallation mit unzähligen Musik-Saiten als Visualisierung der Musikinstrumente – und das unmittelbar am Donauufer.

Wie schön dass mich das Fotografie Projekt nach Ulm geführt hat und dass ich mir einige Zeit genommen hatte, diese Stadt erstmals im Frühling zu Erkunden. Es gibtgenügend Gründe um hier wieder her zu kommen – wieder mit einer Kamera – klar.