Seltener Besucher im Dachauer Moos im Spätsommer


Das letzte Abendlicht liegt auf dem Weiher im Dachauer Moos, es ist windstill und das Wasser ist glatt wie ein Spiegel. Es herrscht Ruhe am Weiher, nichts stört den Frieden an diesem Ort im Dachauer Moos.

Ein Blesshuhn schwimmt einsam auf dem Weiher, weiter hinten sind noch das hier ansässige Haubentaucher-Pärchen in friedlicher Zweisamkeit. Eigentlich warte ich auf die Graugänse, die Abends hier auf den Weiher kommen, aber heute nicht.

Dann wird es heute wohl keine schönen Fotomotive geben - oder doch!

Alleine die Ruhe und die schöne Atmosphäre zu erleben ist schon den kurzen Ausflug mit dem Radl, an diesen Weiher wert.

Doch da vorne, auf der Kiesfläche, ist doch etwas, da bewegt sich etwas.

 

Ein Kampfläufer ist auf dem Durchzug und kommt als Gast ins Dachauer Moos

Ein Kampfläufer (Calidris pugnax) sucht auf der feuchten Kiesfläche nach Nahrung in Form von Würmern, Schnecken und Spinnen. Er lässt mich, ohne irgend ein Anzeichen von Störung zu zeigen, 10m an sich herankommen, nah genug um diesen Watvogel (Limikolen) mit langer Brennweite sehr schön ins Bild zu setzen.

Ungestört geht der Regenpfeiferartige seiner Nahrungssuche nach und kommt mir dabei immer näher, die Szenerie liegt schon im blauen Licht des Abends.

Alle paar Minuten sucht der Watvogel die Blickverbindung zu mir als Fotografen, das ergibt ein schönes Bild und gibt für den kleinen Vogel Entwarnung, der Fotograf ist friedlich und keine Gefahr für mich. Dann kann die Kamera nicht mehr scharf stellen, er ist nun näher am 8m nahe gekommen. Schnell den Entfernungsbegrenzer herausnehmen und der Kampfläufer macht mit seiner Futtersuche unbeeindruckt weiter.

 

Spiegelung im absolut glatten Wasser des Weihers

Die Schönheit der ganzen Szenerie wird durch das absolut glatte Wasser noch verstärkt, in dessen Spiegelbilder, sich die vom letzten Abendlicht beleuchteten Büsche und Bäume in den Farben des Spätsommers zeigen. Auch der Sichelstrandläufer wird herrlich im Spiegelbild gezeigt.

Die Weibchen – wie dieses – sind kleiner und von schlichtem Federkleid. Die Männchen haben dagegen ein auffallendes Prachtkleid zur Balz und zur Paarung. Das Federkleid des Weibchen bringt eine hervorragende Tarnung in den bevorzugten Lebensräumen in feuchten Schlammflächen, Mooren, Tümpeln und feuchten Kiesflächen.

 

Die Kampfläuferin ist eine elegante Erscheinung

Durch die Tarnung bedingt, erscheint das Weibchen sehr schön an die Umgebung angepasst und kann sich wohl der Stärke ihrer Tarnung sicher sein. Daher gibt es wohl keinen Grund, von dem friedlichen Fotografen am Weiher Angst zu haben.

Der Fotograf kann nicht fliegen und kann nicht schwimmen, ist also keine Gefahr für den Kampfläufer.

Ein sehr schöner Abend an diesem Weiher – auch ohne die Graugänse.

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