Dr. Junkelmann, die Kavallerie der Römer und Eichstätt

Der Historiker und Experimental-Archäologe Dr. Marcus Junkelmann reitet für den Historischen Verein Eichstätt e. V. durch die Geschichte der Kavallerie im Castell Pfünz am Limes. Im Saal der Vereinsbank wurden die etwa sechzig begeisterten ZuschauerInnen aus Eichstätt und Umgebung aus erster Hand, nämlich aus eigener experimentalen Anschauung heraus, in die Reiterei in Pfünz eingeführt.

Im Sattel eines Pferdes und einer Reitergruppe lässt sich die Geschichte und deren Überlieferung am besten Beurteilen. Dr. Marcus Junkelmann hat sich als junger Historiker ein weit über die Grenzen Bayerns und Deutschland hinaus gehendes Publikum für die Zeitepoche der Römer in Bayern erschlossen. Mit vielen Gleichgesinnten Zug er in den 80er Jahren als Infantrist in der Gruppe von Verona nach Augsburg – über die Alpen – alles zu Fuß – mit rekonstruierten Originalausrüstung. Selber erleben und ausprobieren, ob die Angaben in den Geschichtsbüchern alles so stimmen kann. Die richtige Ausrüstung zeigt sich nicht auf den ersten paar Kilometern Marsch- Strecke. Nach 20 – 30 – 40 Kilometer Marsch-Tagesleistung zeigt sich was funktioniert und was nicht. Nur das was am besten funktioniert, kommt der historischen Ausrüstung am nächsten.

Dieses selbst Ausprobieren übertrug Dr. Marcus Junkelmann von der Infanterie später auch auf die römische Kavallerie. Mehrere Kavallerie-Ritte entlang des oberschwäbisch-rätischen Limes, von Den Haag bis nach Passau. Die Ausrüstung wurde rekonstruiert, auch in verschiedenen Varianten, und dann praktisch eingesetzt im Marsch und im Feld.

So spricht aus dem Munde von Dr. Marcus Junkelmann ein erfahrener Experimental Archäologe und schafft so völlig andere Einblicke in die Kavallerie in der römischen Armee.

Die begeisterten ZuschauerInnen dürfen auch rekonstruierte Ausrüstungsteile dieser Realexperimente selbst in die Hand nehmen. Einen rekonstruierten Gesichtshelm setzen sich einige ZuschauerInnen selbst auf und testen Gewicht (etwa 2,7 kg), Sicht (Junkelmann sagt passt) und den Tragekomfort (Junkelmann sagt, da darf man nicht so zimperlich sein). Das versteht Dr. Junkelmann unter einem lebendigen und anschaulichen Vortrag. Das Publikum geht da bereitwillig mit.

Nach zwei Stunden Vortrag ist die Zeit auch schon wieder vorbei. Mit Dr. Junkelmann wird einem dabei niemals fad. Das umfangreiche Buchwerk zu der römischen Geschichte ist das äußere Zeichen dieser ins Detail gehende Beschäftigung mit der Thematik und der vielfältigen Schaffung von Standardwerken der Geschichtswissenschaft.

Ein sehr schöner Abend zur Geschichte der Kavallerie im Castell Pfünz bei Eichstätt – resümiert der Historische Verein Eichstätt zur Verabschiedung am Ende der kurzweiligen Veranstaltung. Wie ich aus gut informierten Kreisen erfahren habe, sind schon neue Vorträge von Dr. Marcus Junkelmann beim Historischen Verein Eichstätt im Gespräch.

Ein sehr schöner Abend mit Dr. Marcus Junkelmann, die BesucherInnen sind auf jeden Fall begeistert.

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