Ein Bewohner im Dachauer Moos. Klein, Schnell, Charakteristisch in der Farbgebung und ein typischer Bewohner in den Niedermoor-Landschaften. Der metallisch blau/türkis schimmernde Eisvogel. Der aufmerksamen BeobachterIn fällt ab und an ein schnell durch die Szenerie fliegender Pfeil in den Farben Blau und Orange. So ging es auch mir schon so oft. Andere FotografInnen haben immer mit glänzenden Augen vom Eisvogel geschwärmt, zu Gesicht zu bekommen geht noch. Wie soll man aber ein so schnelles, kleines und nicht planbares Geschoß fotografieren.
Inzwischen sind mir eine Vielzahl an Bildern des Eisvogels im Stand und auch im Flug gelungen. Für die vielen Ornithologen draußen, die dem Eisvogel mit speziellen Fototechniken, Ansitzen im Foto-Tarnversteck und was weiß ich auf der Lauer sind, werden über die Bilder müde lächeln.
An diesem See habe ich selbst schon manchmal einen Eisvogel gesehen und auch fotografiert, er kann immer und überall auftauchen. Mit dem Eisvogel ist hier immer zu rechnen.
Meine Aufmerksamkeit gilt eigentlich dem Kormoran auf der anderen Uferseite
Ich konzentriere mich auf den Kormoran, der herrlich im Abendlicht auf der anderen Seeseite sich im warmen Abendlicht sonnt. Dann sehe ich im Augenwinkel durch den Sucher etwas blaues, nein oranges. Das kann nur ein Eisvogel sein und richte die Kamera mit langem Objektiv auf ihn im Flug. Zwei erste Bilder als Beleg gelingen – also erhöhte Aufmerksamkeit für den besonderen kleinen Freund in blau und orange.
Im Sucher pendelt der fotografische Ausschnitt immer zwischen dem Kormoran, der sich anschickt, auch bald auffliegen zu wollen und dem Eisvogel der da sein kann und auch fliegen könnte – aber mit keiner Chance auf ein besonderes Bild.
So kann die Natur- und Landschaftsfotografie sein.
Welcher der beiden Chancen gilt nun meine Aufmerksamkeit?
So sieht der kleine Eisvogel bei mehr als voller Vergrößerung letztlich aus. Kein Bild das irgend eine Verwendung finden kann, außer Ihnen zu zeigen auf welche Kleinigkeiten man als Natur- und Landschaftsfotograf in der beobachteten Szenerie achten sollte und immer bereit für ein Foto sein muss.
Der Autofokus hat den kleinen Vogel gefunden und Scharf gestellt
Das Autofokussystem des DSLR bewältigte aus der Bewegung heraus, ohne ein Stativ, diesen kleinen Eisvogel mit einer Körperlänge etwas mehr als 15 cm, in weit weit weniger als 1% der Sensorfläche zu finden und im Fokus zu behalten. Die Kontur ist gar nicht klar abgegrenzt, in dieser Detailauflösung wirkt sich jedes Luftflimmern bereits deutlich sichtbar aus. Das ist kein Bild das man irgendwie verwenden kann – außer den Hut vor der Leistung des Autofokussystems zu nehmen. Modernere Systeme sind sicherlich noch besser, meines ist 15 Jahre alt, das Objektiv ist vor 23 Jahren auf den Markt gekommen.