Die BesucherInnen werden am Eingang zur Archäologischen Staatssammlung in München bereits von zwei Gladiatoren in rekonstruierten Ausrüstungen empfangen und thematisch eingeführt.
In der Archäologischen Staatssammlung, gleich hinter dem Englischen Garten, findet bis Mai 2026 eine Sonderausstellung:
„Gladiatoren – Helden des Kolosseums“
statt.

Im Eingangsbereich der Archäologischen Staatssammlung empfangen zwei Gladiatoren in rekonstruierten Ausrüstungen die BesucherInnen.
Die beiden Provocatores vertreten einen identischen Gladiatoren-Typus und traten in den Gladiatoren-Kämpfen sehr oft gegeneinander an (Provocator vs. Provocator). In der Sonderausstellung erfährt die BesucherIn noch viel mehr über das Gladiatorwesen über 500 Jahre im Römischen Reich.
Die rekonstruierten Ausrüstungen wurden vom Historiker und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann zur Verfügung gestellt. Dr. Junkelmann hat mit seiner detaillierten wissenschaftlichen Forschungsarbeit erstmal Licht in die verschiedenen Gladiator-Typen gebracht und deren Ausrüstung und Kampfweise in vielen seiner Buchveröffentlichungen als Standardwerken des Gladiatorwesens geprägt.

Am 23.11.2025 fand unter der Leitung von Dr. Marcus Junkelmann ein Live-Gladiatorenkampf eben hier in der Archäologischen Staatssammlung München statt. Dabei traten sechs verschiedene Gladiator-Paarungen gegeneinander an – das Publikum war begeistert. Dr. Junkelmann zeigte dabei die Paarungen:
- Eques vs. Eques
- Thraex vs. Murmillo
- Hoplomachus vs. Murmillo
- Essedarius vs. Essedarius
- Retiarius vs. Scissor
- Secutor vs. Retiarius
Eine im antiken Rom ganz bedeutende Gladiatoren-Paarung wurde nicht gezeigt: Provocator vs. Prvocator.
Die rekonstruierten Ausrüstungen stehen die ganze Sonderausstellung über im Schaufenster am Eingang zur Archäologischen Staatssammlung in München. In der Sonderausstellung stehen die beiden Provocatores auch noch einmal zum Ansehen und zum Betrachten.

Ich fühle mich von den beiden Provocatores innerhalb der Sonderausstellung bestens eskortiert und bewacht. Im direkten Vergleich erkennen Sie die typischen Ausrüstungsteile: einen massiven Voll-Visier-Helm, einem Brustschild und einem mittelgroßen Schild und Arm- und Beinschutz. Als Waffe hat der Provocator ein Kurzschwert.
Ich schaue mir die Ausstellung mit meinen Augen des Fotografen einmal genauer an
An diesem Werktag nehme ich mir die Zeit und verbringe einige Stunden in der Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ und in der Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung in München.
Diese Zeit war sehr gut angelegt. Beide Ausstellungen (Sonderausstellung und Dauerausstellung) haben mein Interesse gefunden!
Das ist in einigen modernen Museen nicht mehr immer der Fall, aber hier war ich sehr angetan von den Inhalten und der Form der Vermittlung von Inhalten.

Am Modell des Kolosseums befindet sich die umfangreichste Multi-Media-Station der Sonderausstellung.
Für mich sehr erfreulich ist, dass es viele Informationen zum Lesen und zum Studieren gibt.
Mit dem Studium der vielen Texttafeln, die auf verschiedene Aspekte des Gladiatorwesens eingehen, fühlte ich mich als Laie umfassend informiert und vor allem thematisch angesprochen. Der Informationsumfang war für mich gut aufzunehmen, ohne endlos zu wirken. Die vielen Exponate wirkten äußerst anschaulich auf mich als Besucher.
An dem Modell des Kolosseums wird der Museumsbesuch durch eine große Fülle an Multi-Media-Inhalten erweitert und anschaulich gemacht.
Kämpfende Gladiatoren in der Sonderausstellung
Anschaulichkeit und das Vermitteln von Wissen und Informationen sind die gesellschaftlichen Aufgaben für Museen. Der Sonderausstellung gelingt es, durch eine wahre Fülle an Exponaten, das Gladiatorwesen in einem einzigen Besuch der Sonderausstellung näherzubringen.

Gladiator-Figuren aus Italien in einer Kampfszene eines Thraex vs. Murmillo.
Schnelligkeit, Beweglichkeit, Waffenwirkung und Schutz waren die Unterschiede der Gladiator-Typen
Dr. Junkelmann stellt in seinen Vorträgen immer besonders heraus, dass das römische Gladiatorwesen auf die Fairness in der jeweiligen Paarung ausgerichtet war. Auch bei unterschiedlichen Typen, sollten sich die Vorteile in einer Richtung, durch Nachteile in einer anderen Richtung kompensiert werden. Gerade in der hier gezeigten Paarung zwischen dem Thraex und dem Murmillo treten zwei verschieden schwer bewaffneten Gladiatoren gegeneinander an.
Schutz gegen Beweglichkeit und mehr Ausdauer im Kampf lautete oft die Gladiatoren-Formel, die beim Publikum besonders gut ankamen.

Gladiatorenkämpfe waren kein wildes Gemetzel mit Phantasie-Rüstungen
In der Gladiatur waren die Regeln des Kampfes festgeschrieben und wurden von zwei Schiedsrichtern streng überwacht. Das beginnt bei der Ausrüstung und reicht über die Kampftaktik bis zur Ahndung von unfairem Verhalten in der Arena.
