"Wenn das Dachauer Volksfest beginnt, ist der Sommer in Dachau rum." Weisheit meiner früheren Nachbarin in Dachau
Am kommenden Wochenende beginnt das Dachauer Volksfest, Grund genug im Dachauer Land fotografisch nachschauen, wie weit denn der Sommer in der Landwirtschaft gekommen ist. Fast drei Monate mit Dauersonne und Hitze fast ganz ohne Regen. Danach 4 Wochen mit dauernd Regen, Wind etwas Sonne – ungewöhnlich für Ende Juli / Anfang August.
Am schönsten gelingt diese Rundschau im Landkreis Dachau wieder mit dem nun schon fast 40 Jahre alten kleinen Motorrad, das ich schon als Schüler mir Niegelnagelneu gekauft hatte. So vergeht die Zeit über die Jahre und Jahrzehnte.
Es fällt schon auf, die Landschaft ist anders …
… es blüht nun andere Blumen und Sträucher. Gleich beim ersten Foto Halt mit der kleinen Honda stehe ich mittens in einem unerwarteten Kornblumenfeld.
Der Mähdrescher ist das weithin sichtbare Ernte-Zeichen
An viele Abläufe in der Landwirtschaft habe ich mich auch als Fotograf so gewöhnt, dass sie auch bildmäßig gar nicht mehr besonders auffallen. Das sichtbare zeichen für die Ertnezeit in der Landwirtschaft für das Getreide ist der Mähdrescher.
Die wohl größte Einzelmaschine in der Landwirtschaft ist der Mähdrescher. In den heißen Sommermonaten zeigt sich dessen Ernteeinsatz oft schon von Weitem durch die aufgewirbelte Staubfahne und so kann ich den nächsten Mähdrescher schon über große Entfernungen ausmachen und mit fotografisch die passende Position überleben. Mit dem kleinen und leichten Motorrad bis ich flexibel und kann auch problemlos den einen oder anderen Feldweg entlang zu einem besseren Foto Standpunkt fahren.
Der rotierende Erntevorsatz war schon als Kind faszinierend und ist jetzt immer ein schönes Bildmotiv.
Auch der Weißstorch ist auf der Suche nach seiner Ernte im Glonntal
Bei der Fotoreise durch das Dachauer Land mit dem kleinen Motorrad kann ich so herrlich einfach die Augen Links und Rechts offen halten, um spannende Bildmotive zu erspähen.
Dann ist einfach am Straßenrand anzuhalten und die Kamera kommt aus dem Tankrucksack und das Fotografieren kann beginnen. Genauso schnell geht es wieder weiter, auf der Suche nach dem nächsten Bildmotiv.
Mit der Volksfestwoche endet heuer auch weitgehend die Getreideernte im Glonntal
Die Bauern hoffen auf noch ein paar Stunden gutes Erntewetter, um die Reste des Getreides noch trocken nach Hause zu bringen und so den Ertrag für dieses Jahr auch sichern zu können. In der kommenden Woche wollen die Bauern und die Maschinisten und alle die am Bauernhof arbeiten schließlich auf das Dachauer Volksfest um die eine oder andere Maß Volksfest Bier zu trinken.
Der Maschinist ist in Ottmarshart bei Indersdorf noch ganz fleißig mit der Ernte beschäftigt, die Maschine zieht eine weithin sichtbare Staubfahne hinter sich her.
Vor einigen Jahren sah ich noch Mähdrescher im Dachauer Land mit vollkommen offener Kabine, der Maschinist war all dem Lärm, Staub, Hitze ausgesetzt. Jetzt sitzt der Maschinenführer vollklimatisiert in der abgedunkelten Kabine und macht sein Tagwerk. Die Bilder damals strahlten natürlich deutlich mehr Atmosphäre aus, der Maschinist, wohl meist der Bauer selbst, war auf dem Bild auch noch zu sehen. Die BetrachterInnen konnten die Ausgesetztheit des heißen Sommertages schon fast nachempfinden.
Wieder ist ein teil der Arbeit geschafft. Die fertigen Körner wandern in den Kipper und können unmittelbar weiterverwendet und -verkauft werden. Das mühsame Dreschen des Getreides per Hand übernimmt die Maschine bereits bei der Fahrt über den Acker.