Wenn der Buntspecht zu mir ins Büro kommt und nicht ich zum Buntspecht in den Wald gehen muss!
Ja, das ist schon praktisch als Naturfotograf. Der Buntspecht kommt ja nur, wenn vor dem Büro für ihn passende Bäume – bei mir is es ein alter Boskop-Apfelbaum. Die Rinde ist knorrig, mit tiefen Furchen. Darin leben alle möglichen Tiere – das ist die Nahrung für viele Vogelarten – quasi Frischfleisch am Baum. Daher erfreuen wir uns seit Jahrzehnten über den Boskop-Baum.
- Im Herbst liefert er die herrlichsten Äpfel,
- im Frühling die schönsten weißen Apfelblüten,
- im Sommer spendet der große Baum einen herrlich kühlen Schatten für die Westseite des Hauses,
- im Winter lässt er trotzdem das Licht der tief stehenden Wintersonne ins Haus hinein.
Das ganze Jahr über sind Vögel am Baum und suchen einen Nistplatz, oder wenigstens Nahrung in der Rinde des Boskop-Apfelbaums.
In den Wald zu gehen und nach dem Buntspecht Ausschau zu halten ist auch nicht schlecht.
Tock – Tock – wer hämmert denn da?
Ein junger Buntspecht sitzt am Baumstamm und prüft die Härte und Beschaffenheit des Holzes – wohl für den Nestbau im kommenden Jahr. Er hat wohl vor, wieder zu kommen.
Ich unterbreche meine Arbeit und meine Konzentration für einen kurzen Augenblick. Ja – da sitzt er. Er kann mich durch das Fenster wohl auch nicht sehen. Ganz langsam greife ich mir meine Kamera mit dem langen Objektiv und kann ein paar Fotos machen, der Buntspecht ist ja nur 3-4 m von mir entfernt.
Dann stört ihn etwas in der Umgebung und er sucht sich einen anderen Platz zum Hämmern.
Kleiner Freund, du darfst mich immer bei meinen Arbeiten stören diese kurze Unterbrechung tut immer gut!