Sonderausstellung in der Archäologischen Staatssammlung
gladiatoren – helden des kolosseums
Der Gladiator ist die populärste Figur der römischen Welt. Er verkörpert den Kampf auf Leben und Tod, extremste Unterhaltung in größtmöglicher Öffentlichkeit, größten Ruhm und maximales Risiko. Ihren Namen erhielten die Gladiatoren vom Schwert der Legionäre, dem „Gladius“ – sie waren Männer des Schwertes, ihr Kampf ein Spektakel. Das Kolosseum in Rom bot als Symbol des römischen Imperiums die passende Bühne für das Schauspiel.
Highlights der Ausstellung sind originale römische Ausrüstungen von Gladiatoren aus der Gladiatorenschule von Pompeji. Ausgrabungen und Funde vom Limes in Bayern und Hessen zeigen, dass der Gladiatorenkampf jedoch auch die Bevölkerung an den fernen Grenzen des Imperiums in seinen Bann zog. Lebensechte Rekonstruktionen und Modelle, mediale sowie immersive Vermittlungsebenen entführen in die Welt der römischen Gladiatoren.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, Expona und Contemporanea Progetti.
Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Begleitprogramm in Planung.
Der weit über Bayern hinaus bekannte Historiker und ExperimentalarchäologeDr. Marcus Junkelmann wird in einem Fachvortrag die römische Kavallerie im RömerkastellPfünz bei Eichstätt vortragen.
Er wird auch Rekonstruktionen römischer Waffen und Ausrüstungsgegenstände und deren Gebrauch und Verwendung zeigen.
Der Limes wurde nicht von Legionen und Legionären bewacht, sondern von auxilia – Auxiliartruppen (Hilfstruppen), die sich aus freien Provinzbewohnern verschiedener Volksstämme zusammensetzten. Die Organisationsformen waren die 500 – 600 Mann, in Ausnahmefällen 1.000 Mann starke cohors (Cohorte), wobei es sich um eine reine Infanterieeinheit (cohors peditata) oder eine aus Infanterie und Kavallerie gemischte (cohors equitata) handeln konnte oder aber um eine ala („Flügel“), ein reines Kavallerieregiment von gleicher Stärke. Sie waren in castella (Castellen, „Lagerchen“), befestigten Kasernen untergebracht, viereckigen Anlagen nach dem Muster der weit größeren, für 5.000 Mann ausgelegten Legionslager (castra).
In Vetoniana, wie das ca. 90 n.Chr. gegründete und bis ca. 250 n.Chr. bestehende Castell Pfünz hieß, war die Cohors I Breucorum civium Romanorum Antoniana Valeria Victrix bis torquata ob virtutem appellata equitata stationiert, wie das aus verschiedenen Inschriften und Militärdiplomen hervorgeht. Das heißt:: Die Erste Cohorte der Breuker (ein illyrischer Stamm in Südpannonien – heute Bosnien-Herzegowina – , aus dem die Einheit im frühen 1. Jahrhundert n. Chr. rekruitiert worden war), „aus römischen Bürgern bestehend“, d.h., der Einheit war während ihrer aktiven Dienstzeit als Auszeichnungg kollektiv das römische Bürgerrecht verliehen worden (die meisten Auxiliarsoldaten erhielten den privilegierten Status eines römischen Bürgers erst bei der ehrenvollen Entlassung nach 25-jähriger Dienstzeit), des Weiteren mit den ehrenden Beinamen „Antoninisch“ (nach Kaiser Caracalla), „Die Starke und Siegreiche“, zweimal mit dem torques (Halsring, ein Ehrenzeichen) ausgezeichnet und wegen ihrer Tapferkeit lobend erwähnt, teilberitten. Eine solche Einheit bestand aus sechs centuriae (Kompanien) zu je 80 Fußsoldaten und vier turmae (Eskadrons) zu je 32 Reitern. Solche gemischten Einheiten waren am Limes in der Überzahl, da sie ein hohes Maß an Selbständigkeit besaßen und vielseitig eingesetzt werden konnten.
Das Bild zeigt den Buchautor und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann selbst
hoch zu Roß mit seinem Lieblingspferd Pegasus im Schloss Ratzenhofen. Dieses Bild ist
auch als Einband in seinem Buch "Reiter wie Statuen aus Erz" im Verlag Philipp von Zabern
erschienen.
Gestern noch Mittelalter in Aichach, heute geht’s zu den Römern im Altertum in Bayern nach Weißenburg. Ein Videodreh mit Dr. Marcus Junkelmann steht auf dem Programm. Ich bin schon ganz gespannt wie der Tag so abläuft und wie die Ergebnisse sein werden.
Von Dachau nach Weißenburg in Bayern – da fahre ich doch sehr gerne (fast) direkt mit der Bahn und schreibe während der Reise diese letzten Beiträge. Das ist umweltschonend, das ist nachhaltig und das ist autonomes Fahren. Zumindest aus meiner Sicht.
Der Regionalexpress fährt direkt nach Treuchtlingen und dann in den Heckenflitzer und schon bin ich in Weißenburg und Mittens bei den Römern und dem Videodreh mit dem bekanntesten Experten zu den Römern und den Gladiatoren in Bayern.
Die Videoaufnahmen finden im rekonstruierten Römer-Castell in Weißenburg in Bayern, direkt am Römertor, statt. Wir sind direkt am Obergermanisch-Raetischen Limes. Auf dieser Seite war das Land der Germanen – der Barbaren. Auf der anderen Seite dieses rekonstruierten Tores war der Machtbereich der Römer.