Fotografieren bei ganz besonderen Wetterbedingungen in Dachau

Ein paar Mal im Jahr tritt ein besonderes Wetterphänomen auf – bei Süd-West-Wind wird Sand aus der Sahara bis nach Europa, nach Bayern, nach Dachau transportiert. Im Himmel über Dachau wird das Licht gelblich-braun, der Himmel verfinstert sich und auf der Straße fühlt es sich fast an, als wäre man irgendwo am Mittelmeer in Urlaub. Auf den Lippen legt sich ein Geschmack von Sand und von Salz.

Dieses Licht hat man nur an ganz wendigen Tagen im Jahreskreis und so deutlich sichtbar nur ganz – ganz selten. Grund genug, um mit der Kamera vor die Haustüre zu gehen und diese ganz besondere Stimmung in Bildern umsetzen. Die bekannten Ansichten der Stadt Dachau, gesehen in den Ölbildern der Dachauer Malern im 19. Jahrhundert, fotografieren in der Digitaltechnik von heute.

Die Wohnsiedelung am Gröbenbach illustriert das besondere Licht mit den weißen Hauswänden ganz gut.

Alle Bilder sind in „Auto-White-Balance“ aufgenommen und in der Farbe nicht weiter bearbeitet.

 

Bekannte Szenerien in neuem Licht des Sahara-Sandes in Oberbayern

Das ist nicht etwa einen Sonnenuntergangs Szenerie, der Blick geht gegen Norden. Der Sand aus der Sahara verfärbt den Himmel gegen Norden klar sichtbar in gelb-braun. Zusätzlich wirkt der Sand wie ein überdimensionaler Lichtfilter.

Selbst die weißen Fassadenflächen verfärben sich im gelb-braunen Licht des Himmels.

  • GRÜNanteil um 20% gegenüber ROT gedämpft
  • BLAUanteil um 55% gegenüber ROT gedämpft

Bilder ohne nennenswerten Blauanteil und deutlich reduziertem Grünanteil, also alles was Mitte März schon an grüner Natur im Bildraum sein sollte – ist weg. Blau aus dem Himmel ist gar nicht mehr vorhanden.

Die Fassade des neuen Schulgebäudes sind herrliche Grautöne, von Weiß, über Hellgrau, ins Dunkelgrau und Schwarz.

 

Am Mühlbach – eine Szenerie der alten Meister

Der Mühlbach unterhalb der Altstadt war ein beliebtes Motiv der Dachauer Maler im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Was stört ist wie seit vielen Jahren, der Baukran in der Altstadt. Das gedämpfte Licht, der (natürliche) Sepia-Ton im Bild, die geringe Schärfentiefe zaubern ein unbekanntes Fotomotiv in der Heimatstadt.

 

 

Sepia Tönung in der Dachauer Altstadt

Die folgenden Bilder könnten aus einem Schuhkarton alter Aufnahmen stammen.

Nach zwei Stunden Sahara-Sand Fotografie beginnt es leicht zu regnen und der Himmel hat keine Struktur mehr. Morgen soll diese Wettersituation nochmal auftreten, vielleicht sogar etwas intensiver.