Von Prittlbach aus direkt zur Milchstraße und den Perseiden im Nachthimmel

Von Pritlbach aus ist es eigentlich nicht weit bis zur Milchstraße am nördlichen Nachthimmel und das auch noch mit weitgehend normaler Fotoausrüstung.

Auch mit einem Smartphone ? - probieren Sie es einfach aus.

Auf die Milchstraße warten wir bis ca. halb 12 Uhr nachts – der Mond geht um 23.19 Uhr unter und lässt den Nachthimmel dunkler und kontrastreicher erscheinen.

Im Vordergrund als Kontrast zum ewigen und unendlichen Nachthimmel – ein Baum hier am Fotostandort. Damit werden die Größenverhältnisse für die BetrachterIn nachvollziehbar.

Mit 15 mm Brennweite am Vollformat in den Nachthimmel auf der Suche nach der Milchstraße

Fotografisch braucht es nicht viel für solche Astrofotos am Nachthimmel, moderne Digitalkameras bringen dazu schon das meiste mit. Meine hier verwendete Digitalkamera wurde im Markt bereits im Jahr 2007 vorgestellt – ist also alles andere als jung und modern. Mehr braucht es auch dazu nicht unbedingt.

Als Optik und Brennweite verwende ich ein manuell fokussiertes 15 mm Objektiv mit Blende 2.5 (!). Das Objektiv hat eine ganz herausragende Eigenschaft für die Astrofotografie – die Unendlich-Einstellung des Fokus ist mit einem klar spürbaren und sehr präzisen Rastpunkt versehen. So ist das Scharfstellen in völliger Dunkelheit sehr leicht und sicher.

Die Bilder der Milchstraße sehen so aus, weil sie alle digital nachbearbeitet werden (müssen). Ohne Nachbearbeitung fehlt es den Bildern gerade mit der Lichtverschmutzung hier im Speckgürtel um München an Kontrast – nur so ist die Milchstraße auch ganz klar zu sehen. Die dazu notwendigen bearbeitungsschritte können mit nahezu jeder Bildbearbeitungssoftware einfach und schnell durchgeführt werden. Ich selbst verwende eine sehr alte Version 6.6.1 von Adobe Lightroom – das reicht vollkommen aus.

Für die Spezialisten beginnt hier die technische Ausstattung – nach oben hin sind auch hier keine Grenzen

Eine digitale Kamera, ein (nicht spezielles) Objektiv mit kurzer Brennweite und ein stabiles Stativ – das ist die fotografische Ausrüstung für den spannenden Ausflug in die Astro-Fotografie. Die Möglichkeiten sind auch nicht an meinen Aufnahmeort Prittlbach gebunden – es soll woanders ebenso schöne Möglichkeiten geben – sagt man.

Viel wichtiger als technische Ausstattung ist die Freude an der Fotografie und die Bereitschaft 
sich auch in neue Themengebieten einzuarbeiten. 
Die ersten Bilder werden vielleicht nicht ganz SUPER werden.

Wir unternehmen immer wieder ganz unterschiedliche Einstellungen, um die Milchstraße bildwirksam auf den Sensor zu bannen. Die Hauptarbeit liegt dann in der digitalen Bildbearbeitung, um den Dunst zu entfernen und das eigentliche Motiv immer weiter herauszuarbeiten.

Bei allen Milchstraßenfotos haben wir Glück als Fotograf

Der Nachthimmel ist inzwischen voll mit die Erde umkreisenden Satelliten und Flugzeugen – die ziehen eine blinkende Leuchtspur über den Nachthimmel und oft quer durch unsere Astrofotos der Milchstraße. Das ist nicht schön und lässt sich im Nachhinein auch kaum in der Nachbearbeitung eliminieren. Heute Abend jedoch – keine Spuren in den Milchstraßenfotos.

Die Milchstraße sieht von Prittlbach aus, fast genauso aus, als von den Gipfeln des Bayerischen Waldes.

  • Im Bayerischen Wald und anderen besonders geeigneten Orten können wir oft mit noch viel klarer Luft rechnen, da der Taupunkt und damit die Ebene der Wolken oft unterhalb des Gipfels liegt. Damit gibt es in dieser Höhe keine Wolken und keinen Nebel mehr und die Wolkendecke im Tal dämpft zusätzlich das von Menschen-gemachte Streulicht durch den Nebel und die Wolken.
  • Damit ist an diesen Orten der Kontrast zwischen dem dunklen Nachthimmel und den Sternen noch um einiges größer – das vereinfacht die digitale Bildbearbeitung im Nachhinein doch sehr.
  • Im Bayerischen Wald auch schon selbst erlebt, dass in der Mitte der Nacht, wenn das Streulicht der Sonne am weitersten weit entfernt ist (da auf der anderen Seite der Erdkugel), der Kontrast so groß ist, dass man mit dem bloßen Auge eine so große Anzahl an Sternen sieht, dass die Sternbilder komplett zwischen den abertausenden Sternen innerhalb des Gesichtsfeldes verschwinden.

Aber sonst, war das ein sehr schöner (naher) Ausflug auf der Milchstraße aus Dachau hinaus in den Nachthimmel.