Die Sommer-Hitze, ein Berg, das Kopfsteinpflaster, 40 Runden und der Radsport in Dachau – das 69. Bergkriterium

Das Bergkriterium in Dachau hat eine lange Tradition und ist eines der Höhepunkte beim Dachauer Volksfest – immer am 15. August. Die Altstadt von Dachau ist dabei die Bühne dieser äußerst sympathischen Sportveranstaltung in der ganzen Stadt. Der Renntag hat 9 Rennen mit unterschiedlichen Wertungen und Klassen und so ist viel Sport, vom Breitensport bis zu den Amateuren geboten – ein riesiges Sportfest in der Großen Kreisstadt Dachau.

Ich freue mich das ganze Jahr auf das Dachauer Bergkriterium - auch aus fotografischer Sicht.
Bei den Bezirkssportveranstaltungen hat man nahezu ungehinderten Zugang zur Wettkampfstrecke 
und kann n(fast) nach Belieben fotografieren und ausprobieren. Als Foto-Team gehen wir auf 
Motivsuche eines schnellen und dynamischen Sports - mit 500 mm Brennweite. Ganz so wie es 
die Profi-Fotografen bei den größten Sportevents der Welt machen dürfen.

Der Renntag beginnt meist mit den Breitensport – oder wie dieses Jahr – mit den Kids.

Auch die Kleinen dürfen sich schon mal auf das tolle Rennrad und den passenden Rennklamotten vor den Augen der Dachauer ZuschauerInnen präsentieren. Ganz toll gemacht. Das ist bestimmt ein ganz großer Tag im Jahreskreis der Kleinen SportlerInnen, die ganze Familie wird dabei zuschauen kommen.

 

1,375 km – eine Runde um die Altstadt von Dachau

Vom höchsten Punkt am Rathaus in Dachau geht das Feld an der Stadtkirche St. Jakob die Augsburger Straße den Berg hinab. Auf dem Kopfsteinpflaster besteht gerade bei Nässe immer Rutschgefahr und das bei den hohen Geschwindigkeiten im engen Feld – da ist Können gefragt.

Auf der Mittermaierstraße geht das Feld den einzigen Streckenabschnitt flach dahin, an Ausruhen ist nicht zu denken, die Wettbewerber hängen im eigenen Nacken und das ist eine gute Möglichkeit sich in eine gute Ausgangsposition für den folgenden Anstieg zu bringen.

An der alten Papierfabrik beginnt der Anstieg und auch das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Die schmalen Rennreifen geben die Schläge unvermittelt auf den Fahrer durch. Hier zeigt sich die Konditionsarbeit das ganze Jahr über im Rennsattel, hier wird jedes Körnchen Kondition benötigt.

 

Bei den 40 Aufstiegen kann sich kein Rennfahrer verstecken

40 Runden um den Karlsberg auf Kopfsteinpflaster sind extrem fordernd für die RennradfahrerInnen – kaum die Möglichkeit zur Entspannung. Körperlich und mental, die FahrerIn ist immer gefordert. Die Positionen wechseln auch ständig, da hilft auch kaum das Team.

Jede RennradfahrerIn muss für sich alleine fahren und das Rennen alleine bestreiten und hoffentlich gewinnen.

Die richtige Ausgangsposition für den nächsten Angriff am Berg ist wichtig, solche Zweikämpfe (Dreikämpfe) fasziniert auch die Zuschauer am Rand der Rennstrecke.

 

5 Stunden Sport für die Zuschauer in Volksfestatmosphäre und ein Bier an der Streckenabsperrung

Das Bergkriterium ist anders als viele anderen Sportveranstaltungen. Man geht da hin (Pflicht!) um die Freunde und Bekannte auch aus der Schule und der Jugend wieder zu sehen. Alle sind sie da und es gibt von SOLI Dachau e.V. immer eine ausgezeichnete Verpflegung am Rathausplatz.

So kann man den meist sonnigen Feiertag ganz gemütlich und entspannt verbringen und das vor einer hervorragenden Kulisse der 9 unterschiedlichen Rennklassen – da wird einem nicht langweilig – weder auf dem Sattel noch neben dem Pedal.

 

Ja und wer hat denn dann gewonnen

Die Positionen im Feld wechseln ständig und bei jeder Ankunft des Feldes am Rathaus werden die Positionsunterschiede wieder klar. Für die TeilnehmerInnen ist das natürlich ganz wichtig, es geht ja schließlich um einen Wettkampf und eine Leistungsbestimmung für die tausenden Trainingskilometer das ganze Jahr über und die tausenden Euros in das neueste Carbon-Rennrad.

Ganz schön muskulös beim Anstieg auf der Konrad-Adenauer-Straße, die Kraft für den Vortrieb kommt aus dem ganzen Körper. Der Sportler zeigt seine Ausprägung der Muskeln.

Für die ZuschauerInnen ist das nicht ganz so wichtig. Es ist eine ganz herrliche Kulisse und passend zum Volksfest in Dachau – ein Ort um sich zu treffen um sich zu unterhalten und gemeinsam zu jammern:

I kämmat da den Berg ja ned a moi oa mal hoch.
Vielleicht miasad i a a moi "trainieren" geh'n.
Dann wurad des schon werd'n.

 

Das Hauptfeld der Amateure ist riesig und die Straßen sind dafür doch recht eng. An den Zwangspunkten der Dachauer Brunnen muss das Feld der Straße folgen – alles genügend Möglichkeiten eine Position gut zu machen oder auch zu verlieren. Das sind die Zutaten für einen spannenden und fairen sportlichen Wettkampf.