Eine fotografischer Spaziergang durch Berlin im Spätsommer und beginnenden Herbst in Berlin, auf der Suche nach Bildmotiven außerhalb der üblichen Bildmotiven Rund um den Reichstag und dem Stadtzentrum. Dabei mit offenen Augen und einer einsatzbereiten Kamera durch die Stadt laufen, immer auf der Suche nach Bildern und Bildmotiven. Bei diesem Städtetrip bin ich lediglich mit dem Smartphone unterwegs.
Ja es gibt ihn noch im Stadtbild – den Trabbi aus dem Sachsenwerk mit dem Typ 601 – der Rennpappe aus Zschoppau. Der Trabbi war eines der Symbole der Wiedervereinigung ab 1989.
Der Trabbi war mit der Grenzöffnung überall, auch in Bayern und Hessen. Eine wahre Trabbi-Flut schwabbte in den Westen herüber. Mit den Jahren verschwand der Trabbi lediglich in die Hände der Liebhaber dieses Kultautos.
Hier entdecke ich an der Bernauer Straße, genau auf dem Verlauf der Berliner Mauer. ja es gibt ihn noch und auch noch in Berlin.
Berlin ist auch Bunt
Im Stadtbild sind wohl auch als Gegenkontrast zu den gerade im Osten dominierenden Farbpaletten aus Grau, Braun, Beige – alles andere als farbenfroh in der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Man muss nur die Augen offen halten und kann auch ganz andere Objekte erkennen.
Hier ein ganzer Wohnblock, der nicht an Farben spart. Das Farbspektrum umfasst dabei viele Komplementärfarben und zeigt den größtmöglichen Farbkontrast im öffentlichen Raum. Dieser Wohnblock steht nicht weit von der Berliner Mauer entfern und blickt dabei in Richtung auf die DDR.
Gleich hinter der Mauer an der Bernauer Straße
Die Ernst-Reuter-Schule ist ein Bau aus den 50er Jahren und feiert dieses Jahr den 70. Geburtstag. Diese Schulfassade schaut auch direkt auf die Bernauer Straße und die frühere Berliner Mauer. Das macht so manche Berliner Architektur in der Erklärung auch nicht schöner. Auffällig – Ja. Aus der Masse herausstechend – Ja. Als Zeichen des Westens gegen den Osten nur bedingt tauglich.
Das Neue Berlin zeigt Ecken und Kanten
Die Nachwendebauten in Berlin sind von internationalen Architekten und Baufirmen geplant und errichtet worden. Viele Bauten könnten auch in allen anderen Städten der Welt stehen – und stehen vermutlich auch an allen Orten der Welt mit genügend Geld.
Dieser Glaskubus am Hauptbahnhof spiegelt wohl Berlin wie kein anderes Bauwerk wieder, mit Ecken und Kanten um der Uniformität des Design noch mit einem wilden Spiegeltrick Abwechslung zu bieten. Bautechnisch sicherlich eine große Herausforderung und Leistung, an Uniformität und Dislozierung kaum noch zu übertreffen. Das Bauwerk selbst gibt kein architektonisches Statement mehr ab, sondern reflektiert nur noch seine Umgebung.
Nur wenige Schritte weiter, das neue Ufer am Reichstag. Ja, die Szene ist eindeutig nach Berlin zu verorten – wegen dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund. Der Rest ist Allerwelts-Einheitsbrei der modernen und verwechselbaren Architekturen.
Im Wedding eine mutige Architektur
Eine ganz andere Architektur im Wedding, die Berliner Hochschule für Technik. Mutig, einprägsam und immer einen zweiten Blick wert. Funktionales Design, bei welchem die architektonische Aufgabe gleich sichtbar wird und nicht beliebiges Stahlbetongerippe, welches mit uniformen Fassadenelementen in einen internationalen Gleichklang modelliert wird.
So kann man auch bauen und auch das ist ein öffentliches Gebäude. Bravo BHT.
Historische Baulücken für die Stadtentwicklung nutzen – oder nicht
Auch das ist mutig, wenn auf eine ganz andere Art und Weise. Auch in München entstehen diese uniformen neuen Stadtquartiere. Ach wie sie sich doch ähneln. Durch die Berliner Mauer ist ein 160 km langer Streifen in Berlin entstanden, der in dieser Form so nicht mehrbenötigt wird. Auch hier stand die Mauer, zwischen Humboldthafen und Nordhafen. Und das ist den Architekten 34 Jahre nach dem Fall der Mauer dazu eingefallen.
Das hätte man auch anders machen können. vielleicht etwas schöner.
Als Fotograf kann ich mir immerhin noch ein paar Ansichten aussuchen, die im späten Abendlicht dann doch noch etwas Versöhnliches für mich haben. Das Spiel mit Flächen, Kanten und Reflexionen kann auch die Architektur brtrivhrtn, wenn man sich nur tief genug in die Details einsieht.
Berlin, ich komme wieder und werde noch schöne und passende Bildmotive aus deiner jüngsten Geschichte finden. Ich hebe nicht so schnell auf.