Mitte August ist in Dachau immer Volksfestzeit und die beginnt jetzt

Im August wird es in Dachau gemütlich und das ist auch gut so. Die Stadt ist das ganze Jahr eine Durchfahrtstraße frühmorgens und nachmittags für die Durchpendler nach und von München in das Dachauer, Fürstenfeldbrucker und Aichacher Land. Mit den großen Sommerferien im August und Anfang September, wird es leerer in der Stadt und im Land, auf den Straßen, im Freibad, kaum noch Autos sind unterwegs. Alles ist gemütlicher und beschaulich, ja fast lieblich.

Draußen im Dachauer Land ist das Getreide bereits im Juli geerntet und gedroschen und schon bei der BayWa abgeliefert. Die Landwirte haben jetzt ausgerechnet im August etwas Ruhe, bis dann im September die Ernte des Mais beginnt. Diese Entspannung und Ruhe merkt man auch in der Stadt, jetzt kommen auch die Bekannten aus dem Dachauer Land gerne in die Dachauer Stadt zum bedeutendsten Volksfest in der Region.

Da ist der Papa aber mächtig stolz auf bei beiden Mädln, dass die auch so schön an diesem Festtag mit tun.

 

Die alten Dachauer sind in der Volksfestwoche dahoam

Das Dachauer Volksfest ist Mitte August ist ein fester Meilenstein im Jahreskalender. Viele sind im Urlaub und reisen in der ganze Welt umher. Eben nur die alten einheimischen DachauerInnen (zu denen ich mich auch zähle) jedoch kaum, aus gutem Grund. In der Volksfestwoche trifft man mit Sicherheit viel der alten Jugend- und Schulfreunde wieder, hält einen kurzen Ratsch und freut sich, ausgerechnet dich wieder in diesem Jahr getroffen zu haben.

So könnt es schon zu Zeiten eines Ludwig Thoma vor dem Rathaus zugegangen sein. Tracht und Brauchtum, dazu ein frisches Weißbier und ein Ratsch im Schatten der alten Bäume. So trifft man sich zum größten Trachtenaufzug in Dachau im Jahreskreis auch immer zum Volksfest Aufzug mit Blasmusik, den Festwirten, den Brauereigespannen, dem Oberbürgermeister,  dem Landrat und tausenden Zuschauern. Auf geht’s mit allen Beteiligten am Volksfest Aufzug am ersten Samstag im Festzug vom Rathaus auf’m Karlsberg hinab auf die Thoma-Wiese, es ist ja nicht weit und geht immer bergab. Begleitet wird der Dachauer Festzug wie selbstverständlich von allen Trachtenvereinen in Dachau. So ist um 11.00 Uhr die Altstadt voll mit der Dachauer Tracht der d’Ampertaler und d’Schlossbergler Dachau und anderer Trachtenerhaltungsvereinen.

Bereits um 9.00 Uhr beginnen sich die Trachtler in der Altstadt zu sammeln – das ist die schönste Zeit. Je nach Wetter, oder auch bei jedem Wetter auf ein Bier beim Ziegler-Bräu oder beim Koch-Wirt einkehrend. Dachau sieht jetzt aus wie aus den überlieferten Gemälden der Dachauer Künstler.

 

Die Dachauer Tracht – etwas ganz besonderes

Schön anzuschauen sind die Dachauer Trachten der Männer und der Weiber auf jeden Fall. Aufwändig gearbeitet, hebt sich diese Tracht sehr stark von der typisch bayerischen Tracht mit Dirndln und Lederhosen ab. Stattlich und standesbewusst erscheinen die Weiber und die Männer in der Dachauer Tracht. An solch einem heißen Augusttag, sicherlich a rechte Plag – aber es ist ja nur einmal im Jahr und da sind die Dachauer einfach immer mit dabei.

Selbstbewusst tritt er auf, der Dachauer Bauer in seiner Tracht. Die Trachten-Gemeinde versammelt sich zwischen dem Rathaus, dem Ziegler-Bräu und dem Koch-Wirt (Biwi) in der schönen Dachauer Altstadt. So gelingen Bildmotive vor einem weitgehend stimmigen Hintergrund der alten Fassaden der Dachauer Häuser in der Altstadt.

Die Dachauer Tracht muss ich mir fotografisch schon auch von allen Seiten ansehen und mir ein passendes Bild dazu machen.

Ja. Genau so stellt man sich die lange Lederhosen von am bayerischen Bauern auch vor. A bisserl ausgnacklt, a bisserl Patina und immer irgendwie a Konfektionsgröße zu groß geraten – dafür aber bequem und für die Zukunft noch ausbaufähig. Das nächste Wirtshaus kommt ja bestimmt, dazu die typischen Faltenstiefeln.

Da unten, das grüne Haus is da Koch-Wirt!

 

Ja Papa, kriag i no a Hupferts-Wasser, es is ja gar so hoaß

Ja wenn da Bua no a bisserl aushält, im Festzelt gibt’s auch a richtiges Bier.

Die jungen Trachtler in Dachau freuen sich bei der Hitze wohl ebenso auf das kühle Bier im Festzelt als Lohn der ganzen Schwitzerei an diesem Hoch-Sommertag.

Aus allen Ecken kommen die Trachler auf den Karlsberg zugeströmt, noch erklimmen sie im Schatten den steilen Karlsberg – dort wo früher das Münchener Tor stand.

Die Tracht ist in sich stimmig, dazu ein schönes Lächeln für den Fotografen. Die Lederhosen hat schon viele Volksfesteinzüge mitgemacht.

Die Dachauer Tracht mit dem großen Kaisermantel, das ist schon ein ganz besonders stilvoller Auftritt, der den Stolz und den Reichtum des Dachauer Bauern eindrucksvoll zur Schau stellt. Das ist wohl damit auch beabsichtigt. In solch einer Tracht kann man auch selbstbewusst am früheren Rentamt (Finanzamt) vorbei stolzieren. Die Ernte ist im Stadl drin und damit ist beim Bauern das Einkommen des Jahres gesichert, das muss man auch gleich zeigen auf’m Dachauer Volksfest, wer ma is und wer da daher kommt.

Auch die Städtischen machen viel her in der Dachauer Tracht und den besonderen Faltenstiefeln. Kaum stehen zwei, drei Bauern oder Handwerker beisammen – wir sicherlich schon glei ‚ scho wieder das nächste Gschäfterl ausg’red.

Ah! Servus - Guido!

Man kennt sich eben in Dachau in der Volksfestwoche und beim Trachten-Aufzug.

 

Nicht minder imposant kommen die Weiber in der Dachauer Tracht daher

So ganz anders als die typischen Oktoberfest-Dirndln, ist die Dachauer Tracht. Viel Stoff, aufwändig verarbeitet und dazu mit viel Silberschmuck nicht minder kostbar verziert sind die Weiber eine optischen Gegengewicht zu den dominant auftretenden Männern.

Auch die Stadtbevölkerung zeigt sich in der Dachauer Tracht an diesem Festtag zum Volksfest Aufzug. Hier sieht man sich, hier kennt man sich und anschließend gibt es viel zum Reden im Festzelt beim ersten Freibier.

Servus Horst - sieht man dich jedes Jahr wieder beim Volksfest Aufzug! Schön.

Ganz nebenbei ergeben sich keine Details am Rande dieses Volksfest Aufzuges, die nicht unbeobachtet bleiben sollen. Die Dame der d’Schlossbergler hat sich passend zu Ihrer Tracht einen aufwändigen Haarschmuck gemacht. Kleine Details am Rande bemerkt, die die ganze Szenerie für die aufmerksame BetrachterIn umso stimmiger macht.

 

Um 11.15 Uhr ist alles soweit – nur die Bierkutsche der Spaten fehlt noch!

Wird das Volksfest etwa nicht eröffnet. Wird das Volksfest ohne Bier durchgeführt. Fragen über Fragen.

??

Dann kommt der Festbierzug vom Spaten doch noch rechtzeitig, mit sechs Brauereipferden gezogen, in Windeseile durch die schon wartenden Menschenmassen die Augsburgerstraße hinauf zum Rathaus geschossen. derweilen warten die Teilnehmer des langen Festzuges bereits in der Hitze der glühen Sonne auf den beginn des Festzuges.

Da steht das Festzug-Gespann vom Spaten Bräu vor dem Rathaus. Gleich wird es los gehen, die Pferde und der Kutschen dürfen nochmal kurz verschnaufen nach dem Anstieg auf den Karlsberg hinauf. Für mich ist das alles eine gute Gelegenheit für den Fotografen weitere szenische Bilder am Rande einzusammeln.

Da muss auch gleich alles beredet werden, Neuigkeiten gibt es schließlich immer genug zum Austauschen.

 

Aber jetzt geht’s los im Festzug – hinunter zur Festwiese

Alles steht parat, es kann nun auch losgehen. der lange Festzug setzt sich mit der Blasmusik und im Takt der Trommeln langsam in Bewegung. Jede TeilnehmerIn ist auf ihrem Platz – so macht es ein ordentliches Bild.

Hallo Mathias - auch du bist dieses Jahr wieder mit dabei!

Das Winken mit dem Fotografen ist ausnahmsweise gestattet. Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für das geduldige fotografiert werden an diesem Tag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.