Die Junkers F 13 war das erste neu konstruierte Passagierflugzeug und kombinierte damals die modernsten Luftfahrt-Technologien in ein leistungsfähiges und sicheres Flugzeug. Die Luftfahrtgesellschaften in den 20er Jahren setzten weltweit auf die Junkers F 13. Von den 314 bis 351 weltweit gebauten Junkers F 13 waren 110 Flugzeuge in Deutschland zugelassen, das zeigt auch den riesen Erfolg im Ausland. Im Jahr 1925, dem Jahr der Gründung der Deutschen Verkehrsflieger Schule (DVS), beherrschte die Junkers F 13 mit einem Anteil von 40% an dem weltweiten Luftverkehrsnetz.
Am Wochenende 7. – 8. September 2024 war der Verein Junkers Luftverkehr mit gleich drei Junkers F 13 Replikas aus Altenrhein in der Flugwerft Schleißheim im Deutschen Museum zu Gast für Passagier-Rundflüge.
Junkers F 13 und das älteste Luftfahrtgebäude in Europa
Die Junkers F 13 steht hier vor der Flugwerft Schleißheim, der „Neuen Werft“ am Flugplatz Schleißheim und damit in bester zeitgenössischer Gesellschaft und ein Beispiel von lebendiger Luftfahrtgeschichte. Die Flugwerft wurde ab 1917 erbaut und hatte das Kriegsende 1918 noch im Bauzustand erlebt und wurde erst im Jahr 1919 fertig und erstmal nicht als Luftfahrtgebäude genutzt. Der Versailler Vertrag von 1919 verbot durch die Siegermächte im Deutschen Reich alle Formen der Fliegerei, so sollten auch alle Flugplätze geschliffen werden und alle Flugzeuge verschrottet werden. Soweit kam es dann nicht, es entwickelte sich mit Riesenschritten eine aufstrebende Zivilluftfahrt in Europa. Nur in Deutschland eben nicht, man brauchte aber die Deutschen Flugplätze, um mit den damaligen Flugzeugen quer durch Europa fliegen zu können. Mit der ersten Mitteilung des neuen Reichsverkehrsministeriums in den Nachrichten für Luftfahrer (NfL) Ausgabe 1, war eine Liste enthalten, nach welcher in Deutschland sechs Flugplätze erhalten bleiben können und so die neue Zivilluftfahrt aufgebaut werden kann.
In Schleißheim gründete sich die erste Luftverkehrs-Holding
Hugo Junkers wollte den Absatz seines neuen Verkehrs- und Frachtflugzeugs weiter zu fördern, gründete er in Schleißheim eine eigene Junkers Luftverkehrs AG. Auch viele anderen Luftverkehrsgesellschaften versuchten sich in diesem neuen Markt und bauten internationale Luftverkehrsverbindungen als Punkt-zu-Punkt Flugstrecken auf. Jede Flugverbindung eine andere Gesellschaft – das war nicht das was die exklusiven Kunden sich von dem neuen Transportmittel an Komfort einer Reise erhofften. So wurden am 22. Oktober 1923 in der Schleißheimer Schlossgaststätte als Zusammenschluss von mehreren Luftfahrtgesellschaften unter dem neuen Namen als Holding der Trans-Europa-Union (TREU) beschlossen.
So kamen sicherlich auch viele Junkers F 13 nach Schleißheim.
Die Junkers F 13 und die Flugwerft sind praktisch gleich alt
Für die Aufnahme einer Junkers F 13 gibt es nach Dessau wohl kaum einen stimmigeren Ort als Schleißheim mit der Flugwerft. Beide stammen aus dem Jahr 1919 mit der Fertigstellung (Flugwerft) bzw. mit dem Erstflug (Junkers F 13). beide waren Meilensteine ihrer Zeitepoche und beide gibt es heute wieder in Ihrer eigentlichen Funktion.
Wenn Sie sich in die 110 Jahre Luftfahrtgeschichte der Flugwerft in Schleißheim vertiefen möchten und auf Spurensuche mit der Junkers F 13 gehen möchten, haben wir das passende Buch dazu in unserem shop.deltaimage.de. In diesem Buch haben wir viele der vorhandenen Bilder aus 110 Jahren Luftfahrtgeschichte in Schleißheim zu diesem ältesten Luftfahrtgebäude in Deutschland gesammelt und reichlich kommentiert und erläutert zu einem Dokument für dieses Denkmal der Luftfahrtgeschichte in Bayern und in Deutschland gemacht.
Das Buch ist als gebundene Ausgabe (Hardcover) und als Taschenbuch (Softcover) in zwei unterschiedlichen Ausführungen, bei gleichem und identischem Inhalt, verfügbar. Tauchen Sie ein in die große zeit des Beginns des zivilen Luftverkehrs in Bayern.