Frühling an der Glonn bei Kloster Indersdorf

Seit gefühlt zwei Wochen regnet es jeden Tag. Jetzt steht Pfingsten vor der Tür und es ist Samstag und der einzige Tag mit Sonnenschein und fotografisch wunderschöner klarer Luft mit herrlichen Cumulus-Wolken am Himmel. Grund genug einen Fotografischen Spaziergang rund um das nahe Kloster Indersdorf an einem Spät-Frühlingstag zu unternehmen.

Bin mal wieder gespannt auf welche herrlichen Fotomotive man dabei stoßen kann.

 

Spät-Frühling rund um das Kloster Indersdorf

Eine kleine Spazier-Runde mit der Fotokamera auf Streifzug nach immer neuen Fotomotiven der doch so bekannten näheren Heimat. Das Kloster Indersdorf strahlt auch heute noch seine frühere Bedeutung als Freisinger Chorherren-Augustinerstift als religiöses, politisches und wirtschaftliches Zentrum hier im Nordwesten von München aus. Die prägende Doppelturm-Basilika ist von vielen Orten im Glonntal und den nahen Hügeln aus sichtbar und zeigt immer an, wer doch hier der Herr im Hause sei.

Jetzt im Spät-Frühling ist Kloster Indersdorf umringt von blühenden Wiesen, Bäumen und frisch bestellten Äckern. Das sind doch wunderschöne Fotomotive im Jahreskreis und dazu muss alles passen – und man muss sich dieser eher unscheinbaren Motive zuwenden wollen. Ich will.

 

Entlang dem Glonntal reichen die Blicke weit bis zu nächsten Dominante

Das Glonntal ist erfreulicherweise geprägt von viel Natur und wichtigem Naturschutz beiderseits des Ufers der Glonn. Kernbereiche stehen als Naturschutzgebiet Weichser Moos unter Naturschutz und erhält sich auch in der Metropolregion Rund um München der ländliche Charakter dieser Landschaft und lässt die Blicke weit entlang des Talgrunds der Glonn schweifen.

Weichs war früher der Sitz eines Freiherren-Geschlechtes mit überregionaler Bedeutung.

 

Die Glonn als Wasserkraft für Mühlenbetrieb

Die Glonn war eine treibende Kraft entlang ihres Laufs und war die Grundlage für unterschiedliche Handwerksbetrieb zur Ausnutzung der Wasserkraft für Sägebetriebe und Mühlenbetriebe. Die verschiedenen Ausleitungen über Wehranlagen zum Aufstauen des Wassers und damit der Energienutzung findet man alle paar Meter entlang des Flusslaufs.

So haben diese technischen Bauwerke eine schöne Verbindung mit der umgebenden Natur eingegangen und sind auch jetzt noch notwendig um diese Kultur- und Naturbauwerke auch weiterhin betreiben zu können. Es lohnt sich daher oft ein zweiter Blick auf die noch vorhandenen Anlagen. Die technische und betriebliche Funktion lässt sich auch für den Nicht-Ingenieur schnell erkunden und die Zusammenhänge dazwischen aufstellen.

Über die so geschaffenen Bäche, Ableitungen, Zuleitungen, Abläufe führen die alten Wege aus dem Gewohnheitsrecht der Bauern und Bürger und werden durch zahlreiche Brücken, Stege und wehranlagen miteinander verbunden. Ein Eldorado für den Fotografen, der die Gegend erkunden will und auf der Suche nach weitgehend ungesehenden Fotomotiven ist.

 

Manchmal muss man schnell sein

Die kräftigen Cumulus Wolken in Verdingung mit dem kräftigen Westwind treibt diese in schneller Fahrt entlang dem Glonntal. Das Frühlingslicht kommt ganz unvermutet und taucht die Landschaft in ein kräftiges Licht, der regen der vergangenen Tage macht die Luft klar und frei von Dunst und Staub. Die vielen Cumulus Wolken hellen die Schatten trotzdem etwas auf und sorgen fotografisch für eine ausgeglichene Belichtung der Bilder.

Aber schnell muss man sein. Ein Motiv erkennen und dann schnell fotografisch umsetzen – die nächste Wolke kommt schnell und ganz bestimmt auf uns zu. Das ist auch eine faszinierende Seite der Landschaftsfotografie, den schnellen Wechsel des Lichtes in der Landschaft zu sehen, ja zu erahnen oder zu antizipieren und dann im entscheidenden Moment umsetzen. Fertig ist ein weiteres Motiv einer doch eigentlich so einfachen Landschaft.

Aus dem richtigen fotografischen Blickwinkel gesehen wird auch eine vermeintlich einfache Landschaft plötzlich interessant und spannend.

 

… und dann muss man wieder gang langsam sein.

Der Fotograf kommt um eine Biegung und da steht ein alter Waschofen, noch mit Brennholz betrieben. Schon ganz gezeichnet von den Jahrzehnten, die Gusseiserne Holztüre ist schon ganz verrostet.

Auch solche Motive gehören zu einer Landschaft dazu. Diese Motive fordern geradezu zur Entschleunigung auf, den Fotografen aber auch den Wanderer. Hier stehen bleiben und sich ein paar Minuten diesem Gerät zu widmen, das für die Generationen vor uns zum Alltag des Lebens zählten.

Ein schönes kleines Motiv am Rade des Weges, vielleicht ohne Gedanken hier abgestellt um es wegzuwerfen. Der vorüberkommende Fotograf schenkt diesem Ofen trotzdem noch einmal die Aufmerksamkeit und freut sich über ein vielleicht unwiederbringliches Fotomotiv aus dem Dachauer Glonntal im Spätfrühling.