Der Herbst hält auch Einzug im Inhauser Moos

Dann fange ich einfach mal an, über diesen Herbsttag im Inhauser Moos zu erzählen. Ich starte mit der Königslibelle – die wird in der Geschichte noch eine Rolle spielen. Die Große Königslibelle ist eines der ganz besonderen Bildmotive in der Niedermoor-Landschaft und im Dachauer Moos durchaus regelmäßig anzutreffen. Optisch ist sie eine der auffälligsten Großlibellen im Moos. Wie die meisten Großlibellen, ist sie ein Jäger im Flug und macht kaum Rast auf einem Ansitz, wie andere Großlibellen und die meisten Kleinlibellen. So fliegt sie unentwegt ihre Kreise über der Wasseroberfläche und versucht sich im Fang von anderen Libellen und Insekten.

Diese Eigenheit macht das Fotografieren der Großen Königslibelle so schwierig und anspruchsvoll und dadurch auch im besonderen Maße auch lohnenswert.

Heute, an diesem Tümpel, hat die Große Königslibelle wohl mehr Gefallen an mir mit meiner knall-roten Jacke gefunden. Sie steht etwa 30 Sekunden auf der Stelle und starrt mich förmlich an. Genügend Zeit für mich, die Bildschärfe zu organisieren und etwa 10 Aufnahmen zu machen. Dann drehe ich mich auch immer weg, um die Aufmerksamkeit der Tiere nicht unnötig lange zu binden.

Danke liebe Königslibelle für dienen Kurzen Moment und die gelungenen Bilder von Dir.

 

Warum flieget die Königslibelle so hoch und ist so groß?

Im Augenwinkel sehe ich die Große Königslibelle mit der markanten blauen Zeichnung sehr hoch und sehr schnell fliegen, wie kann das sein. Die Erklärung ist ganz einfach.

Weil es keine Königslibelle ist, sondern ein Eisvogel!

Aha! Dann sollte ich langsam beginnen den Eisvogel in den Sucher zu bekommen, den Flug zu verfolgen und ein halbwegs brauchbares Bild zu zaubern. Das wäre schon schön Herr Eschbach!

Der kleine Vogel ist immer sehr schnell unterwegs und kann mit den charakteristischen blauen Federkleid im Kontrast zu seiner orange-farbenen Unterseite eigentlich sehr gut identifiziert  werden. Diese Vögel sind

a) immer sehr schnell unterwegs

b) von sich aus relativ klein

c) meist sehr weit weg unterwegs.

So bin ich um dieses Bild schon sehr froh und glücklich.

 

Herbstzeit ist auch Libellenzeit im Niedermoor

Die Gemeine Heidelibelle fliegt auch noch im Herbst und passt mit der Farbzeichnung ganz perfekt zu den erwarteten Farben des Herbstes in der Wald- und Moos-Landschaft.

Eine sehr schöne Zeichnung auf der Gemeinen Heidelibelle, passt sehr stimmig zu den Farben des Herbstes.

Eine sanfte Wiese verwandelte sich durch die großen Regenfälle in einen flachen und weitläufigen Tümpel – ein Biotop welches die Libellen in der kurzen Zeit für sich nutzen und Zugang zu Nahrung und Wasser haben.

Im Tandem-Flug zieht die das Männchen (oben) und das Weibchen (unten) der Großen Heidelibelle über dieses temporäre Habitat und taucht immer wieder kurz mit der Spitze des Hinterteils des Weibchens ins Wasser ein.

 

Der Wald hält auch viele schöne Bildmotive bereit

Im Halbdunkel des Waldes spannt eine Spinne ihr Netz zischen den niedrigen Trieben der jungen Fichten – auf dem Fang nach etwas lebendigen im Spinnennetz.

So gehören die Spinnennetze für mich als Fotograf untrennbar zum charakteristischen Anblick des Herbstes im Wald. Im Fichtenwald ist es nicht einfach das charakteristische Wasser in der Niedermoor-Landschaft zu finden und in einem Bildmotiv umzusetzen. In der Waldmitte zieht sich ein wassergefüllter Graben durch den Wald und so kommt das Wasser wieder mit der herabfallenden Biomasse als neuer Nährboden zum Aufbau von Moosen und in ein paar tausend Jahren, zur Bildung von Torfboden im Niedermoor.

Mitten drin, eine kleine Insel. Gerade groß genug dass sich eine Pflanze sich den neuen Lebensraum ergattern konnte. Alles umgeben vom Wasser, so fallen alle Pflanzenteile die herabfallen auf den Grund und beginnen die Torf-Werdung. sehr schön ist der schmale Lichtstrahl der durch das Blätterdach und die Baumwipfel des Fichtenwaldes genau auf diese kleine Pflanze fällt.

Es gibt noch tausend mehr Bildmotive im Herbstwald im Inhauser Moos. Dazu ein andermal mehr.

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