Die Natur und die Naturfotografie sind so manches Mal einfach nur unglaublich und wunderbar.
Über die vielen Jahre, kennen alle Natur-FotografInnen in der bevorzugten Gegend auch die bestimmten Orte und Plätze, an denen sich die Natur in Flora und Fauna ganz besonders gut beobachten und fotografieren lassen, ohne dass wir die Tiere und das Biotop stören. Dort gehen wir auch gerne hin – auch wenn es dort gar nichts zu Sehen und zu Fotografieren gibt.
So auch an diesem Sommerabend, kurz nach Pfingsten, im weitläufigen Dachauer Moos, an einer der vielen Wasserstellen. Vieles ist anders an diesem Abend, ein Gänsesäger ist hier regelmäßig zu Hause und wahrlich nichts Überraschendes. Ungewöhnlich, aber dass er so dicht am Ufer dahin dümpelt, ganz so als ob das ein ganz normaler Tag sei.
Da sitze ich so am Ufer und die Blicke schweifen über die Wasserfläche, nach etwas besonderem als Bildmotiv suchend.
Der Pfingst-Umzug geht ganz unbemerkt los – die Gänsesäger Familie zieht über den See
Da kommt doch ganz nah am Ufer, die große Gänsesäger-Familie, wie ein D-Zug, über den See geschwommen. Das habe ich an diesem See und im Dachauer Moos, so nah noch nie erlebt.
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Sieben kleine Gänsesäger’len auf dem Rücken der Mutter, ziehen durch den See, im späten Abendlicht.
Alle sieben Küken haben gar nicht Platz auf dem Rücken, immer wieder rutscht eines herunter und schließt sich am Ende wieder an, es geht keines verloren.
Details im Federkleid der Mama Gänsesäger
Die Mama hat keine Scheu vor mir und präsentiert mir stolz die junge Familie. Sie kommt bis auf 3 m zu mir her. So dass das Tele-Objektiv mit der Nahrungsstellung gerade noch fokussieren kann.
Eine sehr schöne Möglichkeit, auch Details im Federkleid im Bild umzusetzen. Auf den Federn perlen noch die Wassertropfen vom ungestümen planschen der sieben Küken.
Die Kleinen dürfen dann auch ganz alleine unmittelbar vor mir schwimmen, die Mama sucht derweilen den einen oder anderen Snack für die muntere Truppe.
Der Gänsesäger ist einer der schönsten Besucher in diesem Habitat
Ein sehr schöner Vogel, mit dem herrlichen Kopfschmuck, der im späten Abendlicht so in einer besonders schönen Farbe leuchtet.
Aus ca. 4 m Entfernung, bildfüllend mit 500 mm Brennweite. Dann reicht auch die EOS 1 D Mark III mit nur 10 MP und Crop 1.3 aus. Die Nähe zu den Tieren und damit auch ein Vertrauen, ist oft wichtiger als ultra-lange Brennweiten und unbegrenzte Sensor-Auflösungen.
Die Mama präsentiert die Familie im Uferbereich
Das war eine komplette Überraschung beim Fotografieren. Die Mama Gänsesäger kommt mit den 7 Küken auf mich zugeschwommen. Auf den letzten Metern dürfen die Kleinen auch selber schwimmen und präsentieren sich in perfekter Formation.
Später geht es dann wieder in der Pfingst-Prozession den See entlang, vermutlich zum ausgesuchten Nachtquartier, die Abendsonne ist schon am untergehen.
Die Gänsesäger-Mama präsentiert sich nochmal im Gegenlicht an diesem Abend
Die schon tief stehende Sonne geht gleich hinter den Bäumen am Ufersaum unter. Das letzte, weiche und warme Gegenlicht zeigt den Vogel in seiner ganzen Anmutung.
Hallo werte Gänsesägerinnerinnen und Gänsesägerrinnerer ;-). Gewiss, ihr führt ein Leben im Einklang mit der Natur und habt sicher auch das eine oder andere Problem, eure Heimat und Existenz zu erhalten. Wie wir Menschen, nur ein bisserl anders. Mich freut es, wie ihr das macht.