Die große Münchener Schotterebene wird durch die oberbayerischen Flüsse

• Isar
• Amper
• Würm

von allen Niederschlägen entwässert. Alle Niederschläge kommen früher oder später in diesen Flüssen an und münden in die Isar. Weiter fließt das Wasser über die Donau in das Schwarze Meer. Im Dachauer Moos und im Amper Auwald ist auch momentan viel Wasser.

 

Bilder mit Wasser – aber bitte dynamisch und mit viel Action

Entlang der Amper sind mehrere Wasserkraftwerke zur Gewinnung von elektrischem Strom zum Ende des 19. Jahrhunderts von Oskar von Miller errichtet worden, dies sind die ältesten Wasserkraftwerke in Bayern. Zu einem Kraftwerk gehört auch immer eine Wehranlage, um das Wasser aufzustauen und regulieren zu können. Über die Wehrkante fließt das tiefgrüne Amperwasser noch ganz ruhig, langsam und als zusammenhängender Wasserfluss.

Ja – da ist momentan noch viel Wasser, aber eigentlich nicht so dynamisch und actionreich …

… bis wir die fotografische Perspektive und die Tageszeit mit der passenden Lichtrichtung etwas ändern.

Die Wasser schießen durch ein Wehr-Schott an der Wehranlage und das späte Abendlicht beleuchtet das Wasser von hinten und lässt es goldig-gelb leuchten. Im Folgenden werden wir das bewegte Wasser, mit sehr kurzen Verschlusszeiten und kleinen Bildausschnitten und durch eine lange Brennweite fotografieren. Dadurch lösen wir das Wasser

• räumlich in seine Tropfen und
• zeitlich in seine Bewegung

auf. Heraus kommen ganz andere Sichten auf unser Lebenselixier, als dies für die BetrachterInnen am Wegesrand möglich ist.

 

Die Farbe des Wassers – Blau

Das Wasser ist nicht Blau, sondern farblos. Unsere Erwartung ist aber, dass das Wasser Blau ist – so zumindest die Farbe des Meeres an einigen Tagen und die Farben des Wassers aus der Werbung. Mit der richtigen fotografischen Herangehensweise erscheint das Wasser tatsächlich Blau.

Für wahr, in der Amper fließen bei dem tosenden Wasserfall an der Wehranlage, einzelne Tropfen Wasser – auch wenn wir einen Wasserstrom, als zusammenhängenden Fluss an Wasser wahrnehmen. Erst die Kurzzeitfotografie der digitalen Kamera, löst das Wasser in seine einzelnen Tropfen auf.

Die weißen Tropfen kontrastieren herrlich vor dem dunkelblauen Hintergrund.

 

Ist Wasser ein kristallenes Glas ?

In der Bewegung des Wassers offenbaren sich uns neue und ungesehene Formen und Figuren, die schon mehr an kristallenes Glas aus dem Bayerischen Wald erinnert.

Das Wasser scheint in der Kurzzeitfotografie von 1/8000 Sekunde eine ganz andere Gestalt und Figürlichkeit zu bekommen und zu offenbaren. Diese Figuren aus Wasser haben aber keine Beständigkeit. Mit dem nächsten Wimpernschlag sind die bereits Vergangenheit, lösen sich auf und formen sich augenblicklich zu neuen Figuren und Formen.

Einzelne Tropfen lösen sich aus dem zusammenhängenden Wasser heraus und scheinen entfernt vom Rest des Wassers, für einen Augenblick zu schweben und sich mit anderen Tropfen wieder zu vereinigen.

Das bewegte Wasser formt auch ganz dünne und durchsichtige Flächen – ebenso wir solide körperliche Formen mit einer tausendfachen Lichtbrechung.

Wie zähflüssiges und erkaltetes Glas erscheint das bewegte Wasser im Licht der Sommersonne der BetrachterIn.

Keine zwei Figuren sind gleich – er herrscht absolutes Chaos und doch eine Ordnung und Struktur in den grazilen Gebilden aus dem bewegten Wasser.

Nur dort, wo das Wasser dünn und zerbrechlich dünn ausgeformt ist, erscheint es der BetrachterIn durchsichtig. Das Licht wird nur gebrochen und abgelenkt, tritt doch durch das Wasser hindurch. Überall, wo das bewegte Wasser mächtiger im Aufbau als voluminöser Körper sich darstellt, tritt kein Licht mehr hindurch, die immerwährenden Lichtbrechungen lassen dies nicht mehr zu. Das bewegte Wasser erscheint als opaker Stoff – gleich einem mattiert gefertigten Glas.

Dynamik und Bewegung, Reflexion, Transmission und Brechung – so viele physikalische Erscheinungen zeigen sich in diesem Ausschnitt aus dem Zeitstrom durch die Kurzzeitfotografie der BetrachterInnnen dieser Bilder. In der Realität, an der Wehranlage, oder im Sucher der digitalen Kamera – sehen wir nur ein bewegtes Wasser als Wischer.