Schneewanderung an der Amper bei Dachau

Von Oberaugustenfeld aus, die Amper aufwärts bis zum Gündinger Wehr – was ist daran etwas besonderes?  8 km hin und wieder 8 km zurück ist eigentlich eine alltägliche Fotowanderung für mich, es gibt schließlich gefühlt 100 Beiträge von mir dazu.

Heute ist die Natur da draußen, ganz anders als sonst, anders als die letzten Jahrzehnte über.

Gerade deswegen musste ich gleich frühmorgens hinaus
in das Dachauer Moos.

 

 

Schnee, ungespurt und knietief im Dachauer Moos

Über Nacht kam der Winter so richtig heftig ins Dachauer Moos, die Landschaft ist mit mehr als 40 cm Neuschnee verzaubert. Alle Konturen der Landschaft liegen unter der weißen Decke versteckt. Ich kenne die Landschaft, ich kann mich so leicht orientieren. Alle Wege sind einfach weg, nur noch eine einheitlich weiße kontrastlose Fläche, mit kaum Spuren.

 

Manche Wege muss ich mir knietief selbst Spuren

Vor vielen Jahren war dies im Bayerischen Wald Gang und Gebe und war ein großer Bestandteil der Faszination in der Landschaftsfotografie im Woid. Im Dachauer Moos ist ein Winter mit viel Schnee schon sehr selten und etwas ganz besonderes.

Jetzt laufe ich km-lang an der Amper entlang und stapfe im absolut weißen und tiefen Neuschnee. Um mich herum ist eine verzauberte Winterlandschaft.

 

Ich hab die falsche Winterausrüstung gewählt

Auf der Höhe der Maisach, kommt mir eine Langläuferin entgegen. Ja genau, das wärs gewesen. Die Langlaufski oder die Touren-Ski angeschnallt und die Schneewanderung zum Gündinger Wehr nochmals toller geworden. Das man hier in Dachau mit Ski sich fortbewegen kann,-komplett aus dem Sinn.

Die Amper führt sehr viel Wasser und rauscht mit viel Getöse durch die Wehranlage in Günding. Das Unterwasser ist gefüllt, die Steine und Wellenbrecher sind mit dem Amperwasser überspühlt. Auf der Höhe des Naturfreunde-Haus ist wieder alles ruhig und gemächlich. Die Bäume am Amperufer sind schwer mit Schnee beladen und komplett in der Farbe Weiß.

Sind Ihnen schon die hellen Unschärfescheiben in den Bildern aufgefallen. Das ist der Schneefall in den Bildern. Wie dies fotografisch umgesetzt wird erfahren Sie im nächsten Beitrag dazu. Der Schneefall und die kleinen Schneeflocken werden somit bildwirksam für die BetrachterInnen. Dieser Effekt wurde rein fotografisch bei der Aufnahme selbst erzeugt. Schauen Sie doch auf unseren folgenden Beitrag.

 

Der frische Neuschnee ist einfach überall

Der Neuschnee ist überall zu sehen, jeder Baum, jeder Zwei, jedes Ästlein ist mit einer dicken Schneeschicht verzaubert. So wandelt sich die Winterlandschaft von einem wirren Durcheinander von Äste und Zweige in ein tiefgestaffeltes Bild mit klarem Vordergrund und im Dunst der Schneeflocken leicht verschwindenden  Hintergrund. Für die BetrachterInnen ist solch ein Bild gleich viel interessanter in der Betrachtung. Der Unterwasserkanal des kleinen Wasserkraftwerkes Günding ist Teil der wunderbaren Winterlandschaft.

In den Altwasserbereichen der Amper ergeben sich in den Jahreszeiten charakteristische Bildmotive aus Altwasser und der Flora des noch vorhandenen Auwaldes. Die Herbststürme im Oktober haben zu einigem Windbruch geführt. Mit der Schneelast auf den Ästen und Zweigen ergeben sich schon gestaffelte Bildmotive.

Die Schneewanderung im tiefen Schnee, noch un-begangen und un-gespurt, ist ein so außergewöhnliches Erlebnis, dass ich mich schon auf die Bilder freue.

Das kleine Amper-Delta bei der Einmündung der Maisach in die Amper. Im Vordergrund die Flachwasserzone die im Frühjahr wieder eine Brutfläche für viele Wasservögel sein wird. Jetzt staffelt sich das Bild herrlich in der Tiefe, zwischen dem klaren Vordergrund und der Amper im Hintergrund, schon leicht diesig durch den Schneefall.

 

Die Natur ist noch aktiv

Den Vögeln, die hier überwintern scheint es auch zu gefallen. Um mich herum ist ständig was los, die Singvögel fliegen und zwitschern ganz aktiv. Über mir schreit ein Mäusebussard auf seinem Ansitz auf der höchsten Baumspitze. In den Altwassern und in der Amper sind die Wasservögel, wie Enten, Blesshühner und Kanadagänse noch fleißig unterwegs.

 

Jetzt hab ich mir einen Kaffee verdient

Der Rückweg nach Hause führt so auch an einem netten Kaffee vorbei. Da hab ich mir nach dem anstrengenden Gestapfe auch eine Stärkung verdient.

Das Kaffee empfängt mich mit den passenden Leitsprüchen.

Ich glaub, ich bin da Richtig und lass mich hier nieder. Auch wenn ich nicht wirklich Hoffnung brauche und auch die Motivation ist an solch einem Tag ganz wunderbar.

Aber die Art zu Denken gefällt mir sehr.

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