Die goldene Stadt Prag und die blaue Stunde

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Altstädter Ring in Prag während der blauen Stunde

Das Zentrum der Altstadt in Prag ist das Rathaus und der Altstädter Ring mit den herrlichen Fassaden, welche den großzügigen und größten Platz in Böhmen einrahmen. Als fotografierender Besucher kommt man sehr gerne und sehr oft zum Prager Rathaus, hier ist immer etwas los, hier stehen die schönsten Bauwerke in Prag. Von hier aus führen alle Wege hinaus zu den weiteren Schönheiten, den Sehenswürdigkeiten und den Attraktionen in der Goldenen Stadt Prag.

Das Prager Rathaus ist das Zentrum der Stadt und des Altstädter Rings. An seiner Mauser zeigt die astronomische Uhr uns den Lauf der Gestirne an. Hier versammeln sich die Tschechen zum Feiern und zum Fröhlich sein.

Kaum ein anderer Ort in Prag bietet sich fotografisch so sehr für das Erlebnis während der blauen Stunde an.

Alle Fotos sind mit einer Canon Powershot G11 fotografiert.

 

Die blaue Stunde – fotografisch gesehen

Die Altstadt ist schon lange vorher mit den künstlichen Lichtquellen beleuchtet. Mit dem beginnenden Ende des Tages wird das natürliche Licht genauso wie der Himmel immer schwächer und damit auch dunkler. Das künstliche Licht hat eine durch die Lichtinstallation vorgegebene Intensität. Zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt im Verlauf zwischen Tag und Nacht entsprechen die Helligkeiten zwischen dem natürlichen Licht und dem künstlichen Licht.

Dieser Übergang zwischen Tag und Nacht dauert etwa 30 und 50 Minuten in Mitteleuropa.

Das Licht in der ganzen Szenerie wirkt harmonisch und ausgewogen und ist doch ein täglich wiederkehrendes Phänomen.

Die blaue Stunde beginnt, wenn die Sonnenscheibe beim Sonnenuntergang vollständig hinter der Horizontlinie verschwunden ist. Es trifft auf die lokale Szenerie kein unmittelbares und direktes Sonnenlicht mehr. Der Abendhimmel reflektiert und streut das Sonnenlicht „um die Horizontlinie“ herum. Dabei wird durch den immer längeren Weg des Sonnenlichtes durch die Atmosphäre die gelben, die orangen und roten Lichtspektren durch das Ozon in der mehr Atmosphäre absorbiert (geschluckt), es bleibt lediglich das blaue Licht übrig.

Die Goldene Stadt Prag hat der Überlieferung nach, 1000 goldene Türme. Heute sind in Prag noch 90 Kirchen vorhanden. So steht auf dem Altstädter Ring auch gleich eine wunderschöne Barockkirche St. Niklas.

 

In der Kulturlandschaft kommt es dabei zu einer Mischung aus unterschiedlichen Lichtquellen mit ganz unterschiedlichen Lichtfarben:

  • Das künstliche Licht in der Wahrnehmung und auf den Fotos wirkt eher gelblich und warm. Dieser Eindruck wird durch die ausschließliche Verwendung von LEDs in der Beleuchtung des öffentlichen Raumes noch verstärkt. Die Farbtemperatur beträgt dabei zwischen 2.700 K und 4.000 K.
  • Das natürliche Licht des Himmels wirkt dagegen sehr blau und eher kühl. Die Farbtemperatur beträgt dabei zwischen 9.000 K und 12.000 K.

Für viele FotografInnen ist diese blaue Stunde, die wichtigste Zeit zum Fotografieren im gesamten Tagesverlauf. Davor ist die hoch stehende Sonne zu grell und es ergeben sich zu tiefe Schatten. Später wird der Himmel dunkel, bis er gar keine Zeichnung mehr hat. Dann stehen die künstlichen Lichtquellen vor einem weitgehend schwarzen Hintergrund und die Magie der blauen Stunde ist endgültig vorbei.

Für mich ist es dann auch Zeit, 
die Kamera einzupacken und mich für den kommenden Tag vorzubereiten.

Die blaue Stunde bietet über 30 Minuten hinweg eine ganz besondere Lichtsituation zum Fotografieren an. Keine FotografIn wird an einem Tag die Sehenswürdigkeiten in Prag während einer blauen Stunde fotografieren können – dazu gibt es einfach zu viele.

Der Altstädter Ring, hier mit der Jan-Hus-Kirche, ist der wichtigste und der größte Platz in Böhmen.

Der Fußweg von dem westlichen Ende der Prager Burg (Pohořelec), über die Karlsbrücke zum Altstädter Ring braucht als Fußweg (ohne Fotografieren) alleine schon etwa 45 Minuten. Ich teile mir die gewünschten Fotomotive gleich von vorne weg auf verschiedene Tage und Nächte auf, das vermindert die Wege und gibt mehr Zeit zum Erleben, zum Erkunden und auch zum Fotografieren.

Da ist etwas Planung und ein fotografisches Konzept sehr sinnvoll.

Es geht ja nicht um die Quantität an Bildmotiven, sondern um das besondere Erlebnis in einer der schönsten und vielfältigsten Städten in Mitteleuropa. Das Foto ist dann auch ein sehr willkommenes Zusatzergebnis.

 

Die Szenerie ändert sich mit der Mischung aus warmen und kaltem Licht

Während der blauen Stunde gilt es, die Augen und die Sinne stets wach zu halten. Die Wirkung des Lichtes auf die Sehenswürdigkeiten und Plätze verändert sich alle Augenblicke wieder. Die Mischung der Lichtquellen verändert sich genauso wie die Intensitäten. Die digitalen Kameras ermöglichen ganz problemlos das Fotografieren unter diesen Lichtbedingungen und das auch ohne ein Stativ mit dabei zu haben.

Am Altstädter Ring vereinigen sich die verschiedenen Baustile zu einem Gesamtkunstwerk: Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko und Jugendstil

Diese Szenerie am Altstädter Ring wirkt auf die BetrachterIn vollkommen anders, als eine vergleichbare Aufnahme bei Tageslicht. Die Bilder wirken (und sind es vermutlich auch) ruhiger und aufgeräumter. Das Auge der BetrachterIn wird nicht von so vielen Details abgelenkt, die Trennung des Bildes in die beiden dominierenden Lichtfarben hilft dabei.

In der blauen Stunde sind die Helligkeiten annähernd gleich.
Die Lichtfarbe unterscheidet sich jedoch zwischen natürlichem 
und künstlichen Licht sehr deutlich.
Das macht den fotografischen Reiz in der Szenerie aus.

Die fotografische Geschichte der Stadt am Tage oder in der blauen Stunde erzählt, ist jeweils etwas ganz anderes.

 

Dem Kirchen-Reformer Jan Hus wurde eben hier am größten und wichtigsten Platz ein monumentales Jugendstil-Denkmal gestiftet. Das zeigt die Bedeutung von Jan Hus für die Tschechen.

Am Abend kommt die Stadt auch etwas zur Ruhe, die Hektik des Tages verliert sich. Lassen Sie diese veränderte Stimmung auf sich fotografisch wirken.

Sie werden Abends, in der blauen Stunde einfach andere Fotos machen als am Tag, 
bei hoch stehender kräftigen Sonne, in der Hektik des Tages.

Probieren Sie s doch selbst einmal aus, Sie werden überrascht sein.

 

Vom Altstädter Ring fällt der Blick nach Westen über die Moldau bis zum Hradschin

Der Abendhimmel scheint noch hell genug zu sein. Also nehme ich die nahe Moldau auch noch als Fotomotiv mit und gehe in Richtung zur Prager Burg. Die nächtlich beleuchtete Hauptattraktion in Prag bietet sich bei einem noch gut strukturierten Himmel für sehr schöne Bildmotive geradezu an.

Vom Altstädter Ring fällt der Blick durch die Seitenstraßen zum Moldauufer und geht weiter hinauf zur Prager Burg.

Die Bildergebnisse werde ich im nächsten News-Blog-Beitrag Ihnen zeigen.

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