Graugänse im Flug – ein Blick auf die Pixel

Ein Foto einer Graugans im warmen Seitenlicht an einem Winterabend ist mit der passenden Fototechnik hinreichend gut aufzunehmen.

Wie gut ist solch ein Foto denn im Detail?
Wenn schon alles gepasst hat.

Diese spannende Frage bewegt auch mich als Fotograf jedes mal, bei (fast) jedem Foto in der Bildbearbeitung. Nehmen wir einmal dieses Foto mit 24 Megapixel Auflösung als Ausgangspunkt unserer einfachen Bildanalyse.

Schauen wir einmal, ob das Objektiv die Graugänse auch scharf abbildet

Im ersten Schritt rücken wir den Bildausschnitt formatfüllend auf die Graugans aus.

Hier ist noch alles mehr als ausreichend scharf.

Das Foto hat noch 7,5 MP Auflösung.

Also geht es weiter in das Bild hinein. Der Ausschnitt wird immer kleiner bis wir

  • an die Grenzen des Motives stoßen
  • die Auflösung der Pixel sichtbar nicht mehr mithalten kann.

Im nächsten Ausschnitt betrachten wir den Kopf der fliegenden Graugans genauer.

Auch in dieser Vergrößerung des Ausschnitts auf nur noch 1,6 MP ist noch alles wunderbar scharf und kontrastreich. Dieser Ausschnitt dürfte auch der Graugans ganz hervorragend gefallen.

 

Suche nach der schönsten Fluglage im Foto

Die Schärfe passt, die Technik steht. Dann gehen wir fotografisch auf die Suche nach den schönsten Flugfotos, indem besonders bildwirksame Fluglagen des Vogelfluges ins Bild gebannt werden. Das Anspruchsniveau steigt dadurch ganz gehörig.

Die modernsten Kameras unterstützen dies mit einer endlos langen Bilderfolge in schnellster Bildfolge bei gleichzeitig höchster Auflösung. Hightech pur. Da sollten dann perfekte Fotos an der Tagesordnung sein.

Meine Kamera kann weder noch.
Weder eine endlos lange Bilderfolge, ...
... noch eine unvorstellbar hohe Bildfolge pro Sekunde, ....
... und auch keine grenzenlose Bildauflösung.

Ein gehöriges weniger von allem und es ist trotzdem möglich. Gezielter und auf den Punkt fotografieren und schon kann auch ein Amateur mit einer bezahlbaren Ausrüstung Freude und Erfüllung in der Natur- und Tierfotografie erfahren.

Das späte Licht an dem strahlend hellen Wintertag bringt das blaue Licht in die Schattenbereiche und zeichnet sich sehr schön auf dem im Schatten befindlichen linken Flügel der Graugans ab. Zu Beginn der Abschwung Bewegung sind die Flügel ganz gestreckt und man kann den kraftvollen Flügelschlag schon fast mitfühlen.

Der Vogel ist herrlich scharf abgebildet und befindet sich vollständig in der schmalen Schärfenzone bei offener Objektivblende.

Beim Schweben gibt es eine Flugphase, bei der die Anstellung des Flügels im Seitenprofil besonders schön zu sehen ist und zur Geltung kommt. Die Graugans schwebt zum Landes auf dem Biotop Weiher heran und bereitet den Landeanflug vor – der Auftrieb wird deutlich erhöht um bei niedriger werdender Fluggeschwindigkeit noch genügend Auftrieb zu erhalten. Gleichzeitig erhöht sich der Luftwiderstand durch die starke Anstellung der Flügel, so dass die Landegeschwindigkeit bis zur Wasseroberfläche kontrolliert reduziert werden kann. Genauso wie der Pilot im Flugzeug seine Landung mit dem Ausfahren der Landeklappen vorbereitet – eben nach dem Vorbild der Natur.

Auch der Fokus liegt wunderbar auf dem Körper und nicht nur auf der vorderen Flügelspitze.

 

Die Suche nach unterschiedlichen Bildhintergründen

An welchem Aspekt des Fotos kann der Fotograf in dieser Szenerie noch arbeiten?

Für die spätere Wirkung des Fotos ist es nicht egal, wo der Vogel fotografiert wird. Wir haben jetzt viele Bilder gezeigt mit einem Hintergrund in Form von Wasser und Natur.

Eine ganz andere Möglichkeit ist ein ruhiger Hintergrund, um den Vogel wunderschön frei zu stellen. Hier nutze ich den mittelgrauen Himmel an dem herrlichen Sonnentag im Winter. Der Himmel ist nicht zu Hell und nicht zu Dunkel – einfach genau richtig.

Wenn alles passt, dann passt einfach alles.

Viel Spaß mit der eigenen Naturfotografie. Bis bald an einem der vielen Weiher oder Biotope im Dachauer Moos und der Natur im Blick.