Großlibelle im Flug fotografieren – Dachauer Moos

Naturfotografie funktioniert vor allem über eine intensivere Beschäftigung mit der Natur selbst und der zu fotografierenden Spezies. Großlibellen sind so ein ganz besonderer Fall. Die Fotografie von Kleinleibellen wird bei ausreichend Geduld des Fotografen irgend wann mit Erfolg gekrönt sein. Die Kleinlibellen setzen sich von Zeit zu Zeit auf einen Ansitzplatz, einen Grashalm, einen Ast oder sowas und ruhen sich aus – eine Gelegenheit sie in aller Ruhe fotografieren zu können.

 

Großlibellen lassen sich kaum fotografieren, da sie immer im Flug bleiben

Die Großlibellen haben ein ganz anderes Verhaltensmuster, sie setzen sich auf keinen Ansitzplatz, da sie im Flug ihre Beute erjagen. Sie fliegen und fliegen und fliegen und sind so vom Fotografen eigentlich kaum auf den Sensor zu bannen.

Klein, schnell und immer im Zick-Zack unterwegs. Das wird schwierig beim Fotografieren.

 

Die Großlibelle mit den Mitteln der Natur überlisten

Eine Blaugrüne Mosaikjungfer zieht in den Amperauen ganz flink ihre Bahn über dem Wasser, immer auf der Jagd nach einer fliegenden Beute. Hier im Auwald sind viele Insekten, Fliegen, Biene, Libellen, Schmetterlinge auch dicht über der Wasseroberfläche unterwegs.

Er herrscht ein steifer Wind flußabwärts und ich komme gerade den Wanderweg entlang und kämpfe etwas gegen den starken Wind.

Die Mosaikjungfer nutzt dies wohl ganz trickreich aus und positioniert sich an der strategisch richtigen Stelle – die Beute wird direkt auf sie zufliegen und muss nur warten und immer bereit stein. Durch den steifen Wind steht die Großlibelle praktisch auf der Stelle und bewegt sich kaum in Flussrichtung.

Genau das habe ich gesucht und gefunden.

Am gegenüberliegenden Ufer sitze ich am Wanderweg und kann die Libelle in aller Ruhe beobachten und auch nahezu ruhig im Sucher stehend fotografieren.

 

Der Jagdplatz scheint der Libelle sehr gut zu gefallen

Sie kommt immer wieder hierher zurück und verteidigt diesen Logenplatz auch gegen andere Mosaikjungfern und einen Blauen Pfeil.

Die Libelle lässt sich nun aus allen Richtungen ausführlich betrachten und auch fotografieren. Guten 30 Minuten kann ich so die Großlibelle fotografieren, ohne sie irgendwie zu stören – dazu bin ich viel zu weit weg am belebten Wanderweg. 30 Minuten mit einem wunderbaren Einblick in das Leben hier im Auwald der Amper – eine sehr schöne Investition in das Beobachten und die Ruhe an der Amper.

 

 

Zum Abschluss will sie auch noch Servus sagen

Nach den 30 Minuten packe ich alles wieder ein und fotografiere noch einen letzten Rundflug der Blaugrünen Mosaikjungfer – da scheint sie auch zu mir herüberzublicken und sich verabschieden zu wollen.

Sehr gerne komme ich an diesen schönen Ort im Auwald an der Amper – hier am Rand des Dachauer Mooses, unmittelbar vor Dachau gelegen. Das Gute und das Schöne liegt oft so Nah.