Regen im Dachauer Moos – Perlenglanz in der Mooswiese

Der Sommer war viel zu trocken in Europa, in Deutschland und auch im Dachauer Moos. Die Tümpel und Bäche im Moos sind trocken oder sehr deutlich im Wasserstand reduziert. Wasser ist auch im Moos ein wertvolles und seltenes Gut.

Heute will ich nach ein paar Tagen Regen, fotografisch auf die Suche nach dem Wasser gehen und mit Fotos zu Wasser im Bild wieder heimkommen.

 

Mit dem Ringblitz zu den Details im Motiv im Maßstab 1:1

Fotografieren von Wassertropfen in der Natur geht umso schöner bei bedecktem Himmel, um eine gleichmäßige Belichtung zu nutzen. Das bedeutet für die FotografIn, mit wenig Licht umgehen zu müssen. Das Fotografieren von solch kleinen Motiven bedeutet das Fotografieren im Nahbereich mit Abbildungsmaßstäben bis zu 1:1 – also der Abbildung des Motivs in gleicher Größe auf dem digitalen Sensor.

Das Fotografieren in diesen großen Abbildungsmaßstäben (1:1) erfordert fotografisch

  • mehr Licht durch den zusätzlichen Auszug
  • kleine Blenden um die Schärfentiefe gezielt zu beeinflussen.

Um trotz der fotografischen Beschränkungen wieder genügend Flexibilität in der fotografischen Gestaltung zu ermöglichen, ist der Einsatz von künstlichem Licht durch Kompaktblitze und gerade durch Ringblitze mit möglichst gleichmäßiger Beleuchtung  zu erreichen.

Schauen wir uns das bei den folgenden Bildern ansehen.

Das künstliche Blitzlicht wird mit dem natürlichen (Umgebungs-) Licht soweit abgestimmt, dass es eigentlich gar nicht auffällt.

 

Aus Wassertropfen wird ein Perlenglanz

Nach einer Nacht mit viel Regen und einem kühlerem Tag bleiben tausende Wassertropfen aller Größen auf den Blättern der Gräser liegen. Durch die Oberflächenspannung auf den Gräsern formt sich das Wasser zu wunderschönen Wasserperlen.

Das Licht (Umgebungslicht und künstliches Licht) wird durch die Linsenform der Wassertropfen fokussiert, gestreut und reflektiert. Je mehr Licht mit starken Kontrasten (Hell – Dunkel) zur Verfügung steht, desto lebendiger wirken die Fotos. Flaches Licht wird im Bild kaum bildwirksam abgebildet.

In den Wassertropfen bildet sich die Lichtquelle durch den hell-dunkel-Kontrast sehr deutlich ab. In meinem Fall die Blitzröhren des Ringblitzes als kreisrunde Lichtfläche.

 

Farben, Flächen und Linien – dazu die Wasserperlen

Neben den Wassertropfen als Wasserperlen hat das Bild sehr oft auch die klassischen Bildelemente, die wir jetzt genügend in die Bildkomposition einbinden können.

Die Wasserperlen sind herrlich scharf abgebildet und führen das Auge des Betrachter von diesem Fokuspunkt gezielt langsam ins Bild hinein, so dass die Farben, Flächen und Linien wie in einer zweiten Bildebene ins Auge fallen.

Eine Draufsicht bringt eine Vielzahl an Wasserperlen in die Schärfenebene und dazu passend die sich wild kreuzenden Linien und Flächen der Gräser. Das Auge hat sehr viel zu tun, um durch das Bild zu wandern und das Motiv in seiner Detailfülle auch umzusetzen.

 

Aus Wasserperlen werden Perlenketten

Die Nässe schlägt sich auch auf den Spinnennetzen im Moos nieder und bildet aus den einzelnen Wasserperlen vernetzte Perlenketten.

Immer dichter und intensiver formen sich die Spinnennetze in Bodennähe im Glanz des Lichtes.

Kaum bemerkte Kleinodien am Wegesrand werden von den Wandern kaum bemerkt und oft achtlos übergangen. Nur das Licht und die fotografische Umsetzung der Szenerie im richtigen Licht und im passenden Abbildungsmaßstab wird ein unvergleichliches Fotomotiv – das ist Fotografie und die Beschäftigung mit den Schönheiten der Natur vor unserer eigenen Haustüre.