Auf dem Titelbild krabbelt ein Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris) in seinem tiefgrünen Farbkleid durch die Moos-Landschaft.
Es ist Frühling im Dachauer Moos, die letzten vier Wochen war ich an den Wochenenden in meinem Dachauer Wasserturm und betreute meine eigene Fest- und FOTO-Ausstellung zu den schönsten Bildern aus dem Maisacher Moos – dem Palsweiser Moos und dem Fußbergmoos. So will ich an diesem Sonntag vor dem Workshop hinaus ins Moos und nach der Natur schauen. Natürlich habe ich dazu auch meine Kamera mit dabei – man weiß ja nie!
Mit leichtem Fotogepäck, nur ein Objektiv mit 500 mm Brennweite. Das muss für heute genügen.
Am kommenden Freitag (2.5.2025) beginnt mein Workshop bei den 27. internationalen Naturfototagen Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck bei München – ein Foto-Workshop in der Niedermoor-Landschaft. Da werden wir wieder im Palsweiser Moos und im Fußbergmoos mit der ganzen Fotogruppe sein, auf der Suche nach ebenso den Schönheiten in der Niedermoor-Landschaft. Als Workshop-Leiter führe ich die ganze Fotogruppe durch den Tag und das Moos.
Location-Scouting für den Fotoworkshop im Palsweiser Moos
Als guter Workshop-Leiter besuche ich den Motivbereich in den Tagen zuvor, um mir selbst ein Bild von den Verhältnissen vor Ort machen zu können und herauszufinden, welche Wege wir gut und sicher begehen können. So kann ich gleich für die BesucherInnen und die TeilnehmerInnen eine Motivinspiration mitnehmen und so für die richtige thematische Einstimmung in die Niedermoor-Landschaft sorgen.
Auch die Biber sind wieder aktiv am Bauen und an der Versorgung der jungen Familien mit frischer Rinde und den saftigen jungen Blättern der Birke. An den Wegrändern fliegen die noch ganz jungen Zitronenfalter als intensiv-gelbe Farbpunkte durch das Blickfeld und lassen sich auf den gelben Löwenzahnblüten nieder, um Nektar im Überfluss aufzunehmen.
Natur im Blick - es ist Frühling
Die Jahreszeit für den Workshop fällt dieses Jahr in der Natur fotografisch auf einen fast idealen Zeitpunkt – anders als in den letzten Jahren. Wir haben dieses Jahr auch keine Frostperiode, welche die Vegetation um Wochen zurückgeworfen hat. Die Natur steht mit den jungen frischen Blättern der Birken und aller Weichholz-Gewächse im schönsten Licht da. Es ist nur wieder einmal viel zu trocken im Moos, die Wasserstände im Moos sind sehr niedrig.
Im Moor ist inzwischen alles grün
Die Landschaft hat sich in den letzten Tagen stark entwickelt. Ein Tag mit Regen hat das fehlende Nass noch bei weitem nicht aufgefüllt, aber hat die Natur so richtig zum Wachsen und zum Blühen angeregt.
Da lässt es sich wunderschön durch diese wunderschöne Natur- und Kulturlandschaft wandern und die Schönheiten der Natur und der Landschaft in sich regelrecht aufsaugen. Für die TeilnehmerInnen ist die Bühne der Natur bereitet.
An der Landschaft und der Natur wird es nicht liegen und jede TeilnehmerIn wird mit einem großen Koffer an Natur- und Bildeindrücken nach Hause kommen.
Die Frösche empfangen mich gleich mit einem weithin hörbaren Frosch-Konzert
Das faszinierende Abenteuer Naturfotografie beginnt gleich unmittelbar am Parkplatz – wenn man die bevorzugten Plätze der Amphibien und anderer Tiere im Palsweiser Moos über viele Jahr kennt und erlebt hat.
Für die FotografIn bedeutet das, Konzentration und erhöhte Aufmerksamkeit auf die Schönheiten der Natur und Naturlandschaft von Anfang an.
Es lohnt sich meist, gerade dann die Augen und Ohren offen zu haben. Wenn andere Besucher noch ganz intensiv in der ersten Unterhaltung an mir vorbeilaufen und niemand wahrnimmt die Frösche in ihrem schönen und abwechslungsreichen Farbkleid.
Ein flüchtiger und ebenso luftiger Moment im Frühling in der Moos-Landschaft
Möchten Sie nicht auch wie ein weißer (oder gelber) Schmetterling durch diese luftige und mit Licht durchflutete Frühlingslandschaft schweben?
Dann lassen Sie doch diesen Moment von einem Naturfotografen in einem Bild festhalten. Die vielen Frösche im Palsweiser Moos machten mir das Fotografieren an diesem Nachmittag sehr einfach. Dann kann ich als Fotograf auch gerne etwas experimenteller werden. Ein Paar an jungen Schmetterlingen flattert des Weges, ein Zitronenfalter (gelb) und ein Kohlweißling (weiß) flattert des Weges, ich reiße die Kamera mit 500 mm Brennweite hoch und machen genau drei Fotos.
Von drei guten Bildern spricht mich dieses Impressionistische am meisten an.
Die Bewegung der beiden Schmetterlinge spielt mit der Bewegung der Kamera im Bildraum wunderschön zusammen, die Reflexionen im Hintergrund unterstreichen die Bildstimmung. Das einzig scharf abgebildete Motivteil ist der Körper des Kohlweißlings mit vollständig geöffneten Flügeln.
Passt.
Ein Kleiner Feuerfalter auf der Wiese im Moos
Die Natur- und Landschaftsfotografie besteht zu mehr als 50 Prozent aus dem geduldigen und aufmerksamen Warten auf die Schönheiten der Natur. Das Sehen in der Natur muss man auch trainieren und immer wieder üben. Mit der Zeit klappt das auch immer besser und man erkennt als FotografIn Bildmotive, die anderen Menschen meist vollständig verborgen bleiben. Das fotografische Auge macht daraus Bildkompositionen und setzt das Gesehene in Bilder um.
Der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) – und er ist wirklich klein – und ist auch ein Bläuling. Er setzt sich inmitten der Wiese auf ein blühendes Seggen-Gras.
So einfach kann Fotografie auch sein.
Jetzt ist das 500er mit einer Naheinstellgrenze von 3,5 Metern nicht wirklich ein Makro-Objektiv, ein schönes Bildmotiv kann daraus aber trotzdem entstehen.