Amper Moos im Frühling – Land vor den Bergen

Am 15. April 2023 kommen wir mit dem Workshop „Natur im Moor“ im Rahmen der 25. Naturfototage Fürstenfeldbruck 2023 auch hier ins Amper Moos, nördlich des Ammersees gelegen. Das Thema dieses Tagesworkshops ist die Moor- und Moos-Landschaft im Nordwesten der Landeshauptstadt München.

Der Workshop ist bereits seit drei Monaten ausverkauft - das nun schon drei Jahre hintereinander.

Die Hoch- und Niedermoorlandschaften sind im Rahmen des Klimawandels einer der wertvollsten Naturlandschaften überhaupt, um sowohl den Wasserhalt zu regeln und auch als CO2-Speicher zu dienen.

Das Amper Moos ist ein Naturschutzgebiet, wird von der Amper durchflossen und bildet damit eine ein ganz besonderes Rückzugsgebiet für dir Fauna. Das Betreten ist strickt verboten, auch das Befahren der Amper ist von 1. März bis 15. Juli verboten – die Natur hat hier den Vorrang.

Um trotzdem einen Blick in diese wertvolle Landschaft werfen zu könne, haben verschiedenste Träger einen Naturbeobachtungsturm aufgebaut, in diesem will ich heute ein Bild dieser Landschaft versuchen.

Das Wetter ist dramatisch und vermutlich gerade deswegen hervorragend

Von Südwesten kommt ein sehr starker Wind, der im Laufe des Tages auch dramatische Bewölkung über Süddeutschland treibt. Später am Nachmittag fällt Graupel aus den Wolken und sorgt davor für dramatisch dunkle Wolken am Himmel. Alles perfekt – aber nicht einfach – beim Fotografieren.

Der starke Wind lässt die Vögel sehr aktiv sein, die Raubvögel können scheinbar mühelos gegen den Wind auf der Stelle stehen, und die Beute ausmachen.

Eine herrliche Szenerie im Amper Moos. Weit hinaus, im Süden sind die mächtigen Berge des Wetterstein Gebirges klar und deutlich zu sehen. Die Alpen sind noch schneebedeckt, was die fotografische Szenerie noch zusätzlich beflügelt. Das ebene Amper Moos liegt davor und kann vom Beobachtungsturm auch gut eingesehen werden.

 

Der Wind bringt eine natürliche Deckung gegenüber den Vögeln

Der starke Wind macht das Fotografieren sehr schwierig, Es bläst und rüttelt an der Kamera und dem langen Objektiv auf dem Stativ – ruhig halten geht nicht wirklich. Die Luft ist aufgewühlt und die Turbulenzen machen über die Entfernung von 200 – 300 m jedes Bild verschwommen und unruhig.

Gegenüber den Vögeln vereinfacht es wohl das Beobachten einfacher. Ich verhalte mich ruhig auf dem Beobachtungsturm, die Vögel können mich nicht hören, nicht riechen und die ganze Landschaft ist in Bewegung, da fällt der Fotograf nicht auf.

Mit einer Brennweite von fast 900 mm, gelingen einige Aufnahmen der weit entfernten Vögel in diesem Naturschutzgebiet Amper Moos. Diese beiden großen Vögel scheinen Rotmilane zu sein, sie waren unentwegt auch mit den Raben im Streit über das Revier beschäftigt.

Die turbulente Luft sieht man sehr deutlich auf den Bildern.

 

Mit Geduld fliegt auch ein Graugans-Pärchen am Beobachtungsturm vorbei

Der Naturfotograf kommt im Naturschutzgebiet nicht zum Vogel, dann kommt halt der Vogel zum Naturfotograf.

Dieses Graugangs-Pärchen fliegt urplötzlich etwas unterhalb der Beobachtungsplattform an mir vorbei. Jetzt ist Schnelligkeit Trumpf.

 

Das Amper Moos ist ein Überwinterungsbiet für die verschiedensten Zugvögel

Das Ammerseegebiet ist durch den Temperatur-ausgleichenden Ammersee in den Temperaturen sehr mild und liegt auf den bevorzugten Zugstrecken von Nord nach Süd und zurück. Die vielen Zugvögeln nutzen diese weite Moosfläche zur sicheren Überwinterung. Die ausgedehnten Moosflächen haben durch die Amper sehr viel Wasserangebot und bieten Schutz vor Feinden in den Feucht- und Schilfflächen und bieten so für viele Wiesen-, Wat- und Wasservögeln Nahrung und Deckung. In den nahen Hangwäldern der Ammerseeleiten und des Seeholzes sind die Heimat vieler Waldvogelarten.

Die fotografische Verbindung der kargen Mooslandschaft mit den am Horizont stehenden 3000er, Rund um die Zugspitze, ist eine Motivkombination aus den entlegensten Regionen der erde. Leicht denkt man da an Aspen Colorado, an Vancouver und Vancouver Island und anderen gebieten. nein, es ist hier im erweiterten Speckgürtel um München. An einigen Tagen im Jahr ist die Fernsicht so schön und klar, dass sich beide Fotomotive mühelos in ein einzigen Bild kombinieren lassen.

Für NaturfotografInnen und VogelliebhaberInnen ist das Amper Moos durch diesen Naturbeobachtungsturm auch in dieser Abgeschiedenheit des Naturschutzgebietes auch ohne  eine Betretungsmöglichkeit, ein wichtiger Beobachtungsplatz.

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