Während der 25. Naturfototage Fürstenfeldbruck steht ein sehr umfangreiches Angebot an Workshops und Seminaren aller Art auf dem Veranstaltungsprogramm.
Das Workshop Programm beginnt nicht ohne Grund mit unserem Thema „Architektur & Technik“.
Vielleicht, weil es im Alphabet ganz vorne steht? Gut ausgedenkt!
„Architektur und Technik“ bei den Naturfototagen – wie passt das zusammen?
In vielen Regionen ist nichts als die Natur und die Landschaften zu sehen und zu finden. In unseren Regionen ist die Naturlandschaft sehr eng und vor allem auch historisch mit der Kulturlandschaft auf das Engste verbunden. Eine fotografische Geschichte der Landschaft zu erzählen, ohne auch auf die Kultur von Menschen Hand einzugehen ist und bleibt unvollständig und verfälscht auch die Geschichte der Region.
In meinen Workshops bei den Naturfototagen stelle ich allen TeilnehmerInnen eine fotografische Aufgabenstellung zur fotografischen Umsetzung:
"Fotografieren Sie eine eigene Geschichte als "Diashow" oder als Buchbeitrag über die Region oder die Landschaft. So z.B. ein Portrait der hier fließenden Amper, als bedeutender Fluss in der Natur- und Kulturlandschaft. Dann kommen Sie unweigerlich nach Fürstenfeldbruck und dem Kloster Fürstenfeld. Binden Sie mit jeweils einer überschaubaren Anzahl an Motiven diese Orte in Ihre Story mit ein."
Mit den FotografInnen erarbeiten wir die fotografischen Motive und deren Umsetzung in einer zusammenhängenden Geschichte.
Der Silber-Steg wird fotografisch von der Workshop-Gruppe eingenommen
Die Workshop-TeilnehmerInnen wagen sich an das Bildmotiv des Silber-Stegs über die Amper.
Die Umsetzung des Motivs bleibt am Anfang noch etwas Unklar und verschwommen, das ist fotografisch aber durchaus gewollt. Mit den ersten fotografischen Übungen werden die Motive immer klarer und es bildet sich eine Strategie heraus:
"Der Steg muss fotografisch erkundet werden, um zum finalen Bild zu kommen."
Das Motiv ist erkannt und die fotografischen Möglichkeiten sind diskutiert, jetzt beginnt die Umsetzung im Team.
Eine TeilnehmerIn wird vorausgeschickt, die anderen sichern fotografisch von hinten alles ab. Kein Fotomotiv darf unerkannt entkommen.
Die Amper soll mit dem Silber-Steg in Bezug gesetzt werden
Das ist nicht ganz einfach. Es warten ja immerhin auch viele Detailmotive auf dem Steg, die einer BetrachterIn auch erst einmal in ihren Bann ziehen wird. Diese Motive müssen unbedingt mit.
Bis das finale Motiv steht.
Nicht ganz einfach gerade aus zu fotografieren und gleichzeitig im 90° Winkel nach Rechts zu blicken, um die Amper und den Steg in eine thematische Verbindung zu bekommen. Hier ist wieder ein Fisheye Objektiv im Einsatz.
Auch für die vielen Liebes-Schlösser findet jede TeilnehmerIn eine eigene Umsetzung des Motivs – auch hier wähle ich wieder ein Fisheye Objektiv (OM 16mm f/3.5 Zuiko), um für viel Verfremdung und Fokussierung der BetrachterInnen zu sorgen – auf eine Abbildungsgetreue Fotografie kommt es bei diesem emotionalen Motiv nicht an.
Auch die Naturfotografie kommt nicht zu kurz – anders als üblich
Wenn wir schon die Amper als Fluss mit dem Silber-Steg als Fotothema haben, dann sollten wir auch zur Amper hinab und einige Bilder umsetzen.
Hier entschied ich mich für ein Frühlingsmotiv mit der fließenden Amper und im Vordergrund die Frühblüher im Wald. Diese sollen Scharf abgebildet sein, der eigentliche Hintergrund muss nicht und soll nicht messerscharf sein. Es reicht, wenn der Kontext und Zusammenhang in der Wahrnehmung der BetrachterInnen hergestellt werden kann. Jetzt wissen wir auch wohin der Selber-Steg führt – zu diesen Frühblühern auf der Amperinsel.
Das muss selbstverfreilich auch gleich umgesetzt und nachgeahmt werden.
Wieder etwas dazu gelernt.