Workshop: Architektur & Technik – Wasserkraftwerk

Während der 25. Naturfototage Fürstenfeldbruck steht ein sehr umfangreiches Angebot an Workshops und Seminaren aller Art auf dem Veranstaltungsprogramm.

Das Workshop Programm beginnt nicht ohne Grund mit unserem Thema „Architektur & Technik“.

Vielleicht, weil es im Alphabet ganz vorne steht?
Gut ausgedenkt!

 

„Architektur und Technik“ bei den Naturfototagen – wie passt das zusammen?

In vielen Regionen ist nichts als die Natur und die Landschaften zu sehen und zu finden. In unseren Regionen ist die Naturlandschaft sehr eng und vor allem auch historisch mit der Kulturlandschaft auf das Engste verbunden. Eine fotografische Geschichte der Landschaft zu erzählen, ohne auch auf die Kultur von Menschen Hand einzugehen ist und bleibt unvollständig und verfälscht auch die Geschichte der Region.

Lukas Sedlmaier erklärt wie ein Wasserkraftwerk funktioniert und vom Personal gesteuert und betrieben wird. Die Fragen nehmen fast kein Ende, erst als ich die Türe zum Turbinenraum öffne und der Lärm zu uns dringt, wollen alle TeilnehmerInnen nur Fotografieren.

In meinen Workshops bei den Naturfototagen stelle ich allen TeilnehmerInnen eine fotografische Aufgabenstellung zur fotografischen Umsetzung:

"Fotografieren Sie eine eigene Geschichte als "Diashow" oder als Buchbeitrag über die Region 
oder die Landschaft. So z.B. ein Portrait der hier fließenden Amper, als bedeutender Fluss
in der Natur- und Kulturlandschaft. Dann kommen Sie unweigerlich nach Fürstenfeldbruck und 
dem Kloster Fürstenfeld. 
Binden Sie mit jeweils einer überschaubaren Anzahl an Motiven diese Orte in Ihre Story mit ein."

Mit den FotografInnen erarbeiten wir die fotografischen Motive und deren Umsetzung in einer zusammenhängenden Geschichte.

Lukas Sedlmaier steht hier fotografisch als Model zur Verfügung und als Kraftwerksmonteur den TeilnehmerInnen auch Rede und Antwort. Der Wissensdurst wird nur manchmal durch die fotografische Leidenschaft jäh ausgebremst, Mann/Frau möchte ja auch schöne Bilder mit nach Hause bringen.

In der Feedback ist die Wissensvermittlung über Energietechnik und die Wasserkraft sehr 
interessant und ein echtes Highlight in dem Workshop eingestuft worden.
"Welche Bilder brauchen Sie, welche Bilder suchen Sie?"

Ja, das ist ungewohnt. Nein, das haben wir noch nie so gemacht. Ja, das ist interessant, das muss ich mir gut merken.

In der analogen Fotografie habe ich selbst eine Reise (mit dem Mountain Bike) entlang 
der Moldau, von der Quelle bis in die goldene Stadt Prag gemacht und die Erlebnisse in 
einer großartigen und sehr erfolgreichen Diashow den interessierten BesucherInnen vorgeführt.

Die Moldau im Böhmerwald ist jetzt die hier nahegelegene Amper.

 

Schauen wir doch einmal kurz in den Workshop hinein – was, wie und wo?

Beim Fotografieren in einem alten Wasserkraftwerk müssen wir immer mit einem Schwund an TeilnehmerInnen rechnen. Es gibt so viel technisch und fotografisch spannende Motive zu entdecken, so dass wir nur ganz selten alle TeilnehmerInnen auf ein Bild versammeln können. Wir gaben es trotzdem versucht.

Der junge freundliche Mann ist Lukas Sedlmeier, der Kraftwerksmonteur der Stadtwerke Fürstenfeldbruck und er erklärt uns heute alles und passt auf uns auf.

Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck ermöglichen uns, mit einer Workshop-Gruppe in das fußläufig gelegene Wasserkraftwerk zum Fotografieren zu gehen. Die Technik eines Wasserkraftwerk hat mit der Energie-Kriese auch an großer Aktualität gewonnen, da sich jetzt 87 Millionen Bürger plötzlich zu Energieexperten entwickeln müssen, Da möchte Mann und Frau auch schon mal wissen was das eigentlich ist, Strom und noch viel wichtiger Strom aus regenerativen Quellen.

Vielen Dank an die Stadtwerke Fürstenfeldbruck, dass dies für uns möglich ist.

FotografInnen bei der Arbeit. Zusammenstehen und gegenseitig die Bildergebnisse vergleichen und sich Tipps von anderen Workshop-TeilnehmerInnen holen. Fisheye OM 16mm f/3.5 Zuiko (analog).

Kaum stehen wir auf solch einem herrlichen Kachelmuster, wird auch schon gleich ein fotografisches Motiv daraus.

 

Wir wollen aber nicht einfach Knipsen, sondern fotografisch uns Neuland erarbeiten

In das Wasserkraftwerk kommt die normale FotografIn nicht hinein, das ist durch die nahe gelegenen Naturfototage doch um ein vielfaches einfacher möglich. Dann blicken wir doch mal in das Herz so eines Wasserkraftwerkes, was es so mit dem Strom auf sich hat.

Hier wird Strom gemacht, die kleine Turbine im Wellenraum. Unterhalb uns dreht sich die Kaplan-Turbine im Wasser der Amper und über uns dreht sich der Generator und erzeugt aus der Drehung den Strom für die haushalte (und das Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck).

Diese Motivwelt gefällt vor allem den Frauen unter den TeilnehmerInnen ganz besonders. Solche Großmaschinen sind hat doch eine andere und unbekannte Welt (wie Patagonien).

Umsetzung der Motive in den enge des Wellenraumes – dort wo die Energie auch gemacht wird.

Wir wollen ja alle etwas lernen und neue Sichtweise ausprobieren. Für das 24-105mm ist es zu eng, um alles auf ein Bild zu bekommen. der Workshopleiter kommt natürlich auch mit einem 8mm Vollkreis-Fisheye Objektiv und erzeugt eine ganz andere Sicht mit viel Aufmerksamkeitswert.

Ist das auf einem U-Boot oder im Raumschiff Enterprise?

 

Die TeilnehmerInnen erarbeiten sich die Bilder und Perspektiven in Windeseile

Wir wollen ja ein Portrait der Amper anfertigen, also brauchen wir auch ein Motiv, welches den Fluss Amper vor den großen Glasfenstern in Bezug zu der beeindruckenden Maschinentechnik des Wasserkraftwerkes bringt. Solche Bezüge erleichtern es, eine Beschichte für die BetrachterInnen verständlich zu erzählen.

 

Technikgeschichte von 1949 – funktioniert heute noch

Die spezielle Ästhetik der Maschinentechnik fasziniert auch den jüngsten Teilnehmer und alle anderen auch.

Nach oben fotografieren, kleine Details entdecken, große Zusammenhänge im Bild umsetzen. jede FotografIn hat eine eigene Motivwelt vor dem Auge und setzt diese in allen Körperstellungen auch fotografisch um.

Schauen Sie sich doch mal um im Turbinenraum des Kraftwerks, überall stehen, knieen, liegen, bücken sich, klettern eine Leiter hinauf – FotografInnen in diesem Workshop.

Die einstimme Rückmeldung war:

"Da hätte ich es gerne noch zwei Stunden lang ausgehalten, so viel Motive habe ich gesehen!"

Dann müssen Sie nächstes Jahr wieder zu diesem Workshop kommen.

Jetzt müssen wir aber weiter zur nächsten Station!

Noch ein bisschen länger Herr Eschbach!

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