Höllbachgspreng am Großen Falkenstein im Bayerischen Wald

Der Große Falkenstein im Nationalpark Bayerischer Wald ist eine nasse Welt in einer steilen Klamm an der Südflanke und wird vom Großen Höllbach durchflossen. Die Geländemulde entstand in der letzten Eiszeit und führt einen Großteil der Niederschläge auf dem Große Falkenstein oberirdisch durch diese eingeschnittene Schlucht über haushohe Felsstufen ins Tal ab.

Dieses Urwaldareal steht bereits seit 1941 unter Naturschutz, die Forstnutzung ist seit 1860 ausgesetzt und mit der Eingliederung in den Nationalpark Bayerischer Wald ist das ganze Gebiet nun Schutzgebiet und es besteht ein strenges Wegegebot zum Schutz von Flora und Fauna.

 

Die Wasser stürzen in mächtigen Stufen zu Tale

Die vielen Regenfälle der letzten Tage am Falkenstein lassen den Höllbach ordentlich viel Wasser führen, was sich in ganz besonders eindrucksvollen Fotos zeigt. Wir haben zum Fotografieren ganz bewusst auf eine Zeit nach längeren Regenfällen gewartet um richtig beeindruckende Bilder machen zu können.

Der Höllbach muss dabei viele Hindernis überwinden. Durch die canyon-artige Schlucht landen viele Bäume, Äste und Gestein beim Unwetter unweigerlich im Bachbett und sorgen für künstliche Hindernisse für das Wasser. Für den Fotografen öffnet dies immer neue und immer andere Fotomotive im Wechselspiel zwischen Wasser, Wald, Holz und Stein.

 

Anstieg zum Höllbachgspreng im Nationalpark

Das Höllbachgspreng liegt tief im Nationalpark Bayerischer Wald und ist nur zu Fuß und peripher mit dem Rad zu erreichen. Vom Wanderparkplatz Scheureck geht’s in fast zwei Stunden auf breiten Forstwegen mit mittlerem Anstieg zum Fuß des Höllbachgspreng – an die Höllbachgschwelle .

Ab hier ist der Weg über die Felsen sehr steil, teilweise rutschig und durch das viele Wasser in der Klamm immer nass und feucht. Das ist nur etwas für geübte Wanderer ohne Mobilitätseinschränkungen. Im weiteren Verlauf des Weges wird der Höllbach selbst zweimal durchschritten.

Der Weg entlang des Höllbachgspreng ist zeitweise zum Schutz vor den hier brütenden Falken durch den Nationalpark Bayerischer Wald gesperrt.

Im Winter ist die Klamm sehr leicht mit Eis durch den gefrierenden Wassernebel unpassierbar.

 

Wir erreichen das Höllbachgspreng aus dem Schutzhaus am Falkenstein

Wir übernachten für einige Tage auf dem Schutzhaus am Falkenstein vom Bayerischen Wald Verein e.V. in 1.315m Höhe. Das ermöglicht uns den Abstieg vom Gipfel aus über den Sulzschachten in ca. 1 Stunde in die Klamm. Als Fotograf mit großer und schwerer Fotoausrüstung eine willkommen einfacher Weg dieses Naturjuwel zu erreichen.

Zu Beginn ist die Geländestruktur schon sehr gut erkennbar. Das Gelände fällt steil ab und der Höllbach sammelt immer mehr Wasser auf seinem Weg nach unter von anderen kleinen Bächen auf. An seinen Ufern steht inzwischen Urwald seit 1860, der Wald darf sich hier nach seinen eigenen Gesetzen entwickeln.

An der oberen Kante beginnt das Jagen und das Tosen des Wassers. Aus dem gemächlich dahinplätschernden Höllbach wird urplötzlich ein wilder Wasserfall mit haushohen Kaskaden, Schwellen und stillen Tümpeln – bis das neue Jagen und Tosen beginnt.

Mit umsichtigem Verhalten und der Rücksicht auf Natur und Landschaft kann der Wanderer und Fotograf ganz herrliche Stunden in dieser herrlichen Insel im Wald verbringen. Es ist nur noch der Wald, der Fels und das Wasser mit all seinen Bewohnern in Flora und Fauna.

Wie klein ist hier doch der Fotograf des BAYERWALDTEAMS in Mitten dieser großartigen Natur.