Sommer und die naturkundliche Flugplatzwanderung in Schleißheim

Der Flugplatz Schleißheim ist der älteste Flugplatz in Bayern und damit ein Juwel der Luftfahrtgeschichte, eingebettet in die drei Schlösser Schleißheims. Ein Flugplatz ist auch immer ein ganz besonderer Naturraum und Rückzugsgebiet für viele Arten der Flora und Fauna.

Zur naturkundlichen Flugplatzwanderung kamen an diesem heißen Sommertag über 25 interessierte Besucher.

 

Naturfachliche Verstärkung mit dabei

Zur Verstärkung der naturfachlichen Kompetenz habe ich bei diesem Termin die beiden Experten:

  • Arnold Tallavania, lokale Agenda 21 Oberschleißheim – Projektgruppe Natur
  • Hans Paatsch, BUND Naturschutz Ortsgruppe Schleißheim

mit dabei.

Zwei ausgewiesene Kenner und Experten der Landschaft in Oberschleißheim.

 

Für die Wanderer sind es lediglich Wiesen und Kieswege, für uns sind das deutlich mehr

Am Flugplatz Schleißheim treffen die unterschiedliche Nutzungen über 110 Jahre, deren Bodenspuren und Geländemerkmale und auch deren Beseitigung zusammen. Heute können wir die Naturflächen und die Flora und Fauna darauf bewundern und in ihrer Struktur verstehen lernen.

Die ganze Fläche ist Teil der Münchener Schotterebene und egal wo man steht, es sind meist weniger als 1 Zentimeter Humusauflage und dann kommt gleich der Schotter zu Tage. Für die Anlage eines Flugplatzes war dies vor 110 Jahren ideal, eine feste und stabile Rollbahn ist damit stets gegeben.

Für die Flora und Fauna sind dies ganz besondere Bedingungen die hier als Heideflächen mit Kalk-Magerrasen über Jahrtausende geherrscht haben und durch die militärische Nutzung und die Anlage des Flugplatzes bis ins Heute erhalten geblieben sind.

Den Teilnehmern zeigen wir das spannende Wechselspiel zwischen der Nutzung der Flächen als Flugplatz und die jetzt sichtbaren Auswirkungen auf das Wachstum in der Heidefläche und die Population in der Fauna in der Heidefläche. Die Heidefläche ist  nicht mit großen Blüten und blühenden Teppichen gesegnet, die Pflanzen und Tiere haben sich an die mageren Standorte angepasst und darauf spezialisiert. Mit wenig Wasser, viel Sonne und Hitze und kaum Nährstoffen schafft es die Flora und Fauna sich auch stückweise wieder ehemalige Flugplatzflächen mit betonierten Wegen und Flächen zurück zu erobern. In vielen Jahren werden aus den betonierten Landebahnen wieder genau das Ausgangsmaterial werden:

  • Kies und Schotter der Schotterebene
  • Kalk als Baustein für Flora und Fauna

Seit nun 40 Jahren arbeitet die Natur daran und die Umsetzung können wir bewundern und analysieren.