Gladiator gegen Gladiator; Thraex vs. Murmillo: Live-Kampf in der Archäologischen Staatssammlung München

Die Gladiatoren sind in München!

In der Archäologischen Staatssammlung in München am Englischen Garten wird ganz aktuell eine Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ gezeigt. Im Rahmenprogramm dieser am letzten Donnerstag erst eröffneten Sonderausstellung zeigt der Historiker und Experimentalarchäologe Dr. Marcus Junkelmann zusammen mit seiner Gruppe „Familia Gladiatoria Pulli Cornicinis“ live-Gladiatorenkämpfe in den Ausstellungsräumen der Staatssammlung.

 

Höhepunkt der Veranstaltung waren die Gladiator-Zweikämpfe

Gladiator gegen Gladiator in den historisch überlieferten und vom Historiker und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann in vielen Jahren seiner Forschungsarbeiten wiederentdeckten Gladiator-Typen bringen die aktionsgeladenen Zweikämpfe in Verbindung mit der wissenschaftlichen Forschungssicht auf die Gladiatur in München wieder zum Leben. Die Gladiatur bestand aus Zweikämpfen, die einem Regelwerk unterworfen waren, ähnlich den heutigen Regeln in anderen Sport-Wettbewerben. Sie sind nicht aus der Antike überliefert, sondern wurden in wissenschaftlicher Kleinstarbeit teilweise rekonstruiert und in der experimentellen Archäologie überprüft und ausgeformt.

Murmillo links; Thraex rechts

Der Schild ist in erster Linie eine Verteidigungswaffe, mit ihm wird aber auch der kraftvolle Angriff auf den Gegner ausgeführt, um ihn zu zwingen, seine eigene Deckung immer weiter zu öffnen, ihn zu behindern, ihn zurückzudrängen. Erst dann kommt die eigentliche Waffe zum Einsatz.

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Gladiator gegen Gladiator; Eques vs. Eques: Live-Kampf in der Archäologischen Staatssammlung München

Die Gladiatoren sind in München!

In der Archäologischen Staatssammlung in München am Englischen Garten wird ganz aktuell eine Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ gezeigt. Im Rahmenprogramm dieser am letzten Donnerstag erst eröffneten Sonderausstellung zeigt der Historiker und Experimentalarchäologe Dr. Marcus Junkelmann zusammen mit seiner Gruppe „Familia Gladiatoria Pulli Cornicinis“ (Gladiatorentruppe vom hornblasenden Kampfhahn) live-Gladiatorenkämpfe in den Ausstellungsräumen der Staatssammlung.

 

Höhepunkt der Veranstaltung sind die Gladiatoren-Zweikämpfe

Gladiator gegen Gladiator in den historisch überlieferten und vom Historiker und Experimentalarchäologen Dr. Marcus Junkelmann in vielen Jahren seiner Forschungsarbeiten wiederentdeckten Gladiator-Typen und ihrer Kombination zu Kämpferpaaren bringen die aktionsgeladenen Zweikämpfe in Verbindung mit der wissenschaftlichen Forschungssicht auf die Gladiatur in München wieder zum Leben. Die Gladiatur bestand aus hochprofessionellen Zweikämpfen – nicht aus den im Spielfilm so beliebten Massengemetzeln – , die einem Regelwerk unterworfen waren, ähnlich den heutigen Regeln in den aktuellen Sport-Wettbewerben. Diese sind zwar nicht aus der Antike überliefert, können aber durch minutiöse Auswertung der schriftlichen und bildlichen Quellen sowie der erhaltenen originalen Rüstungsteile, entscheidend ergänzt durch kampftechnische Experimente, annähernd erschlossen, und in der experimentellen Archäologie überprüft und ausgeformt werden.

Die virtuelle Arena in der Archäologischen Staatssammlung mit den unterschiedlichen Protagonisten, in diesem Falle den Equites. Links: Justus Willberg spielt auf der Wasserorgel und gibt zusammen mit dem Trompeter/Hornisten Hagen Pätzold die zur Spannung in der Arena passende Musikuntermalung, denn die Gladiatorenkämpfe wurden opernhaft inszeniert und waren stets von Musik begleitet. In der Mitte stehen die beiden Gladiatoren zum Zweikampf bereit. Halbrechts (mit dem Rücken zu uns) Dr. Marcus Junkelmann, der Vortragende des Abends, der seit über 25 Jahren bahnbrechende Arbeit an der Erforschung der Gladiatur geleistet hat.  Ganz rechts in der weißen Tunika mit roten Streifen, den Stock in der Hand, einer der beiden Schiedsrichter in der Arena, die auf die Einhaltung der Regeln wachten.

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BR Kurzfilm-Bericht über live-Gladiatorenkampf in der Archäologischen Staatssammlung München

Die Gladiatoren sind in München!

In der Archäologischen Staatssammlung in München am Englischen Garten wird ganz aktuell eine Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ gezeigt. Im Rahmenprogramm dieser am letzten Donnerstag erst eröffneten Sonderausstellung zeigt der Historiker und Experimentalarchäologe Dr. Marcus Junkelmann zusammen mit seiner Gruppe „Familia Gladiatoria Pulli Cornicinis“ live-Gladiatorenkämpfe in den Ausstellungsräumen der Staatssammlung.

 

Ein Filmbeitrag im Bayerischen Fernsehen zum live-Gladiatorenkampf in der Archäologischen Staatssammlung

Ein Filmteam des Bayerischen Fernsehens war bei dem Vortrag von Dr. Marcus Junkelmann und dem Live-Gladiatorenkampf mit dabei und hat uns allen den nachfolgenden Kurz-Filmbeitrag festgehalten.

Der Originalbeitrag ist unter diesem Link zu sehen. Ein Beitrag von Hermann Scholz.

Ausstellung über Gladiatoren – Die Rockstars der Antike

Für die Römer waren sie Vorbilder an Todesverachtung, für Hollywood stehen sie für blutige Action. Eine Ausstellung in der Archäologischen Staatssammlung zeigt, wie Gladiatoren wirklich waren – zum Auftakt gab es einen Gladiatorenkampf.

Schild kracht auf Schild, Helme blitzen, Schwerter stoßen blitzschnell zu: Die Archäologische Staatssammlung in München verwandelte sich am Sonntag in ein Amphitheater. Die Gladiatorentruppe familia gladiatoria pulli cornicinis des Experimentalarchäologen Marcus Junkelmann zeigte vor begeistertem Publikum, wie Gladiatoren wirklich gekämpft haben: nach genau definierten Regeln, mit Schiedsrichtern, festgelegter Ausrüstung – und mit jubelnden Fans auf den Rängen. Denn viele Gladiatoren waren Stars mit eigenen Fangruppen.

Nur jeder zehnte Kampf tödlich

Die Schaukämpfe waren der spektakuläre Auftakt zur Ausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums„, die in der Archäologischen Staatssammlung eröffnet hat. Und sie räumten gleich mit mehreren Mythen auf: Gladiatoren kämpften in der Arena immer nur zu zweit, Massenmetzeleien, wie sie in Hollywood-Filmen gezeigt werden, haben mit der Realität nichts zu tun. Und nur jeder zehnte Kampf endete tödlich: Verwundete oder besiegte Kämpfer wurden häufig verschont. Darüber entschied auch nicht das Publikum – sondern der Veranstalter, der für einen toten Gladiator dem Chef der Kämpfertruppe Entschädigung zahlen musste. Und: Gladiatoren ernährten sich weitgehend vegetarisch.

Spektakuläre Ausstellungsstücke

Die Ausstellung in der Archäologischen Staatssammlung kann mit einigen prächtigen Helmen und Rüstungsteilen aufwarten, die eigens aus Neapel nach München gebracht wurden. Die meisten Ausrüstungsgegenstände von Gladiatoren, die sich erhalten haben, stammen nämlich aus der Gladiatorenschule von Pompeji – und wurden beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 nach Christus verschüttet und konserviert. Carlotta Caruso, die vom Museo Nazionale in Rom für die Eröffnung der Ausstellung nach München gekommen ist, weist besonders auf die reiche Dekoration an manchen Helmen hin: „Eigentlich ist das verrückt“, sagt Caruso, „weil das Publikum das gar nicht sehen konnte. Die war nur für die Gladiatoren da, um sich wichtig zu fühlen, und beschützt – oft waren nämlich Gottheiten abgebildet.“

Bavarian gladiator

Auch in Bayern gab es Gladiatorenkämpfe. Der Archäologe Bernd Steidl hat für die Staatssammlung die Ausstellung mit konzipiert. Er sagt, ganz sicher gab es in Augsburg, der Hauptstadt der Provinz Raetien, die im Süden Bayerns lag, ein Amphitheater, in dem solche Spiele stattfanden – auch wenn man es noch nicht gefunden hat. Entdeckt hat man dafür die Spuren eines hölzernen Amphitheaters in Künzing im Landkreis Deggendorf, wo sich in der Antike das Kastell Quintanis befand. Dort sind vermutlich fahrende Gladiatorentruppen aufgetreten. Allerdings war die Arena nur wenige Jahrzehnte in Benutzung und wurde dann aufgegeben – warum, weiß man nicht. Wer mehr über die Lebensweise der Gladiatoren erfahren will – die Ausstellung in der Archäologischen Staatssammlung in München läuft bis zum 3. Mai 2026.

Live-Gladiatorenkampf in der Archäologischen Staatssammlung München mit Dr. Marcus Junkelmann

Die Gladiatoren sind in München!

In der Archäologischen Staatssammlung in München am Englischen Garten wird ganz aktuell eine Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ gezeigt. Im Rahmenprogramm dieser am letzten Donnerstag erst eröffneten Sonderausstellung zeigt der Historiker und Experimentalarchäologe Dr. Marcus Junkelmann zusammen mit seiner Gruppe „Familia Gladiatoria Pulli Cornicinis“ live-Gladiatorenkämpfe in den Ausstellungsräumen der Staatssammlung.

Die Archäologische Staatssammlung zeigt die Artefakte und Überreste einer Kultur, die nun etwa 2.000 Jahre her ist. Diese Zeitepoche haben meist Artefakte aus Metall, Steine und deren Reliefs sowie stellenweise die Bemalungen überstanden. Andere Materialien, wie Textilien, Leder und Holz sind fast nicht mehr existent.

 

Die Massenunterhaltung im antiken Rom für die ganze Familie in der Arena

Die Gladiatoren waren eine antike Form der Massenunterhaltung, nicht ganz unähnlich wie ein modernes Fußball-Stadium. Professionelle Gladiatoren wurden für die Kämpfe Mann gegen Mann in den verschiedenen Gladiatoren-Gattungen langjährig ausgebildet und unterhielten die ZuschauerInnen in den Arenen der römischen Welt. Damit wurde die Gunst des Regenten beim Volk und die Wertschätzung einer wohlhabenden Familie gesteigert.

Die Gladiatoren-Kämpfe waren kein wildes aufeinander einhauen, sondern einem nur teilweise überlieferten feinen Regelwerk – der Gladiatur – unterworfen. Einige Teile der Gladiatur sind inzwischen bekannt, andere Teile sind vermutet. Einen sehr großen Anteil an dieser Gladiator-Kultur hat Dr. Marcus Junkelmann mit seinen umfangreichen Forschungen und vor allem mit seiner experimentellen Art und Weise in der Geschichtsforschung. Diese Forschungsergebnisse haben Eingang gefunden in viele seiner über zwanzig Fachbücher und Film-Drehbücher zur römischen Kultur- und Militärgeschichte. Viele seiner Bücher sind Standardwerke in der Geschichtsforschung geworden.

 

Live-Gladiatorkampf einer Reenactment Gruppe in wissenschaftliche Anleitung durch Dr. Junkelmann

Trotzdem will die Archäologische Staatssammlung die Gladiatur im Rahmenprogramm den Interessierten möglichst lebendig und anschaulich präsentieren. Ein live-Kampf zwischen den verschiedenen Gattungen an Gladiatoren ist wohl mit das anschaulichste für die vielen BesucherInnen dieses Vortrags im Rahmenprogramm der Sonderausstellung. So war der Saal, der sonst für die getragenen Vorträge der wissenschaftlichen Erkenntnisse vieler vergangener Zeitepochen gedacht war, zu einer tosenden Arena mit den hunderten BesucherInnen – von Klein bis Groß.

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Dr. Marcus Junkelmann entführt uns am 23.11.2025 in die Welt der Gladiatur im Römischen Reich

Dr. Marcus Junkelmann Historiker, Experimentalarchäologe und Buchautor

In der Welt der Gladiatur – der Kampfweise der Gladiatoren im Römischen Reich um die Zeitenwende herum, gibt es inzwischen einige Hollywood-Kinofilme und TV-Produktionen. Wer der Gladiatur auf den Grund gehen will und sich weiter und tiefer in die Geschichte dieser Gladiator-Kultur hinein begibt, wird einen Namen immer wieder lesen: Dr. Marcus Junkelmann – Historiker Buchautor und Experimentalarchäologe.

Die überlieferte Geschichte war dem Experimentalarchäologen Dr. Junkelmann noch nie Grund genug, das auch alles so zu glauben. Erst wenn er die Geschichte studiert, alle verfügbaren Quellen gesichtet hat und es auch selbst rekonstruiert und ausprobiert hat, ist er der echten Geschichte auf den Fersen. Das schafft neues Wissen und Verständnis für eine ganze Zeitepoche, und vor allem bildet das eine weltweit geschätzte Expertise heraus.

 

Archäologische Staatssammlung in München bringt Dr. Junkelmann zu Ihnen

Dr. Junkelmann und sein ganzes Team lässt, für die Besucher dieses Exklusivvortrags die Welt der Gladiatur vor Ihren Augen auferstehen – in der Archäologischen Staatssammlung in München am Englischen Garten.


Seien Sie Teil einer römischen Pompa zu Beginn der Gladiator-Kämpfe

Sie erleben einen festlichen Einzug seiner in passenden Gewändern gekleideten und ausgerüsteten RömerInnen und Römer der Gladiator-Truppe in den Vortragssaal.

⇒ Gladiatoren in Wort und Bild vom Experten

Dr. Junkelmann stellt Ihnen die Gladiatur in Wort und Bild in vielen historisch gesicherten Details vor.

⇒ Erleben Sie die rekonstruierten Ausrüstungen der verschiedenen Gladiatoren

Dr. Junkelmann erläutert die Gladiatur und deren Hauptdarsteller.

⇒ Erleben Sie live Kämpfe zwischen verschiedenen Gladiator-Typen vor Ihren Augen in der Veranstaltung

Dr. Junkelmann führt Sie durch die Kämpfe Gladiator gegen Gladiator.

Erleben Sie die Atmosphäre in der Arena mit zeitgenössischer Musikbegleitung

Eine römische Wasserorgel und eine römische Cornu bringt die Stimmung zu Ihnen.


Eindrucksvoller und näher ist kaum noch möglich. So präsentiert Dr. Junkelmann seine geschichtlichen Themen einem begeisterten Publikum – die Unterscheidung zwischen der Präsentation und der Rekonstruktion verschwimmen für die Zuschauer immer weiter.

In der Veranstaltung in der Archäologischen Staatssammlung werden etwa 25 zeitgenössische DarstellerInnen vor Ort sein, um Ihnen die Zeit zwischen 264 v. Chr, und fünftes Jahrhundert n. Chr. lebendig werden zu lassen.

Lassen Sie sich begeistern!

Begriffe aus der Gladiatur für Ihren Überblick

Der Name Essedarius scheint sich von dem keltischen Streitwagen Essedum herzuleiten, doch ist ein solcher nie abgebildet oder erwähnt. Tatsächlich handelt es sich um zwei gleichartige, mittelschwer bewaffnete Kämpfern, mit einem ovalen Schild, einem eiförmigen Visierhelm. Die mit Lanzen und Schwertern ohne Spitzen kämpfen und in der keltischen Tradition stehen.
Alle Kämpfe standen unter der Aufsicht von zwei Schiedsrichter, die auf die Einhaltung der Regeln achteten. Sie trugen weiße Tuniken mit roten Streifen und hatten als Hilfsmittel einen Stuck, weshalb der oberste Schiedsrichter auch Summa Rudis – „oberster Stock“ genannt wurde.

Begriff Bedeutung
Gladiator Ein Gladiator (lateinisch gladiator zu gladius für „(Kurz-)Schwert“) war im Römischen Reich ein speziell dafür ausgebildeter und trainierter Berufskämpfer, der in öffentlichen Schaustellungen gegen andere Gladiatoren kämpfte. Der regelbasierte Zweikampf der Gladiatoren gegeneinander wird als Gladiatur bezeichnet. Gladiatorenkämpfe gab es von 264 v. Chr. bis Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr.
Pompa Pompa (deutsch ‚Geleit‘, ‚Begleitung‘) war in der römischen Antike ein Festzug (Prozession) an Festtagen, zu Spielen, Begräbnissen und bei Triumphen, wobei Statuen der Götter auf Tragegestellen oder auf Prozessions- bzw. Götterwagen in einem feierlichen Umzug umher geführt wurden.
Gladiatur Traditioneller und regelbasierter Zweikampf der Gladiatoren gegeneinander wird als Gladiatur bezeichnet.
Ludus Gladiatoren wurden in besonderen Schulen (Mehrzahl: ludi, Einzahl: ludus) ausgebildet. Berühmt geworden sind die Gladiatorenschulen in Rom, Capua, Pompeji, Ravenna.
Arena Der Begriff Arena (von lateinisch [h]arena, „Sand“) bezeichnet einen speziellen Veranstaltungsort. In der deutschen Sprache wird Arena beschrieben, mit der Herleitung aus: „‘Sand, Sandfläche, Küste, (mit Sand bestreuter) Kampfplatz des Amphitheaters’. Das Kolosseum in Rom, die Arena in Verona sind bekannte Arenen im Römischen Reich.
Retiarius Der retiarius („Netzkämpfer“) ist der leichtestbewaffnete Gladiatorentyp. Er hat weder Schild noch Helm noch Beinschienen, nur eine Bandage und einen hohen Schulterschirm am linken Arm. Bewaffnet ist er mit Netz (rete), dreizinkiger Gabel (tridens oder fuscina) und Dolch (pugio), womit er an einen Fischer erinnert. Er muß den Gegner auf Distanz halten und seine Schnelligkeit, bessere Übersicht  und sein längeres Durchhaltevermögen ausspielen, was ihm in der kleinen Arena der Staatssammlung allerdings schwerfiel.
Scissor Der scissor (lat. „“) ist einer der überlieferten Kämpfertypen in der Gladiatur des römischen Reiches. Der scissor (-oris m, lat.: Schlitzer) bzw. arbelas war eine römische Gladiatorengattung. Es gibt keine sicheren Angaben über sein Aussehen.
Murmillo Der murmillo (lateinisch; auch myrmillo, mirmillo), den wir schon als Gegner des Thraex kennengelernt haben, war ein besonders schwerbewaffneter Gladiator. Hier einige ergänzende Informationen zum oben Gesagten: Sein ca. 3,5 kg wiegender Helm mit Gittervisier gleicht dem seiner Gegner, doch ist der Kamm nicht sichelförmig geschwungen, sondern geradlinig geknickt. Diese Helme sind bequemer als sie aussehen und gewähren gute Sicht und Luftzugfuhr. Als Ausgleich für den Vorteil des großen Schildes, trägt der Murmillo lediglich eine kurze linke Beinschiene (in der Grundstellung wurde stets das linke Bein vorgesetzt). Sein mit einem kleinen Schild bewaffneter Gegner verfügt dagegen an beiden Beinen über hohe Beinschienen. Man erkennt wieder das Streben nach Chancengleichheit. Seine Waffe war das Kurzschwert, wobei es sich in der Kaiserzeit meistens nur um einen besseren Dolch handelte, eine reine Stichwaffe. Die Gegner des Murmillo waren die Kleinschildner, der Thraex und der Hoplomachus.
Essedarius Der Name essedarius scheint sich von dem keltischen Streitwagen Essedum herzuleiten, doch ist ein solcher nie abgebildet oder erwähnt. Tatsächlich handelt es sich um zwei gleichartige, mittelschwer bewaffnete Kämpfern, mit einem ovalen Schild, einem eiförmigen Visierhelm. Die mit Lanzen und Schwertern ohne Spitzen kämpfen und in der keltischen Tradition stehen.
Alle Kämpfe standen unter der Aufsicht von zwei Schiedsrichter, die auf die Einhaltung der Regeln achteten. Sie trugen weiße Tuniken mit roten Streifen und hatten als Hilfsmittel einen Stock, weshalb der oberste Schiedsrichter auch Summa Rudis – „oberster Stock“ genannt wurde.
Secutor Der Standardgegner des retiarius ist der secutor („Verfolger“) oder contraretiarius, eine auf den Kampf gegen den Retiarius spezialisierte Abart des Murmillo, von dem er sich nur durch den eiförmigen Helm mit abgerundetem Kamm und kleinen Augenlöchern statt des Gittervisiers unterscheidet. Die kleinen Löcher sollen das Eindringen einer Dreizackzinke verhindern, schränken aber den Gesichtskreis und die Luftzufuhr ein. Es ist der beschwerlichste der Gladiatorenhelme und veranlaßt den Secutor, durch aggressive Vorgehensweise den Nahkampf zu suchen, für den er besser gerüstet war, und so eine rasche Entscheidung zu erzwingen – daher der Name „Verfolger“. Er muß aber aufpassen, daß er sich dabei nicht erschöpft.
Thraex Bei dieser Gattung scheint es sich ursprünglich um thrakische Kriegsgefangene gehandelt zu haben. Der thraex war mit einem Schwert mit gekrümmter Klinge (sica) bewaffnet, die es erleichtert, einen Schild zu umgehen und hinter diesen zu stechen. Er trug einen kleinen gewölbten quadratischen Schild (parmula). Sein großer Visierhelm trug einen Kamm mit Greifenkopf. Wie bei allen Gladiatoren war sein Schwertarm mit einem Armschutz (manica) geschützt, der meist aus Leder und/oder gestepptem Leinen bestand. Zum Ausgleich für den kleineren Schild hat er zwei hohe Beinschienen, während sein Gegner mit dem großen Schild nur eine kurze Schiene am linken Bein trug.
Provocator Der provocator (lat. „Herausforderer“) war ein schwerbewaffneter überlieferter römischer Gladiator.
Hoplomachus Der hoplomachus (lateinisch, auch: oplomachus; abgeleitet von griechisch ὁπλομαχία, hoplomachia „Kampf mit schweren Waffen“, auch die Assoziation mit den Hopliten, dem schweren griechischen Fußvolk mit Rundschild und Lanze, wurde geweckt) war ein schwerbewaffneter Gladiator mit kleinem Rundschild. Seine Ausrüstung mit zwei hohen Beinschienen entsprach der des thraex, doch war sein Schild eine Halbkugel aus Bronzeblech. Der Kamm seines Helmes mit horizontaler Krempe besaß keinen Greifenkopf und seine Angriffswaffen waren Lanze und geradklingiger Dolch. Er war als Gegner des murmillo die Alternative zum thraex, mit dem er oft verwechselt wird.
Eques Die eques eröffneten traditionell mit ihrem Kampf auf weißen Pferden die Gladiatorenspiele. Der Kampf begann hoch zu Roß in der Arena. Das konnten wir aus nachvollziehbaren Gründen an diesem Tag nicht nachstellen. Im Lauf des Kampfes saßen die Equites ab und kämpften zu Fuß weiter. So zeigen auch die meisten bildlichen Darstellungen der Equites diese ohne Pferde.
Es war eine relativ leichte Gladiatoren-Gattung, mit einem kleinen ledernen Rundschild, einem Armschutz an der rechten Hand und einen kammlosen Visierhelm, aber ohne Beinschienen. Wie alle Gladiatorengattungen, trugen sie lederne Gamaschen ohne Sohlen. Sie kämpften also barfuß, denn mit Sandalen hätten sie nur den Sand der Arena aufgeschaufelt.
Cornu Das Cornu (lateinisch für ‚Horn‘, Plural Cornua) war eine Naturtrompete im Römischen Reich und wird in der Arena zur Anfeuerung der Zuschauer gespielt.
Wasserorgel Die Hydraulis, die Wasserorgel, ist ein orgelartiges Tasteninstrument, das im Römischen Reich verbreitet war und bei der ein gleichmäßiger Luftdruck durch Wasser aufrechterhalten wird. Die Orgeln besaßen meist mehrere Pfeifenreihen, die einzeln registrierbar waren.

Diese Auflistung ist weder vollständig noch allumfassend und soll Ihnen eine Orientierung zwischen den immer wiederkehrenden Begriffen und Wörtern geben.


Plakat der Live-Gladiatorenkämpfe mit Dr. Marcus Junkelmann

Mehr zur Veranstaltung finden Sie auf unseren Veranstaltungen im Jahresverlauf und speziell zur Sonderausstellung

Sonderausstellung: "Gladiatoren – Helden des Kolosseums"

die vom 21. November 2025 bis zum 3. Mai 2026 dauert. Im Rahmen der Sonderausstellung in der Archäologischen Staatssammlung in München finden gleich mehrere Vorträge zum Thema Gladiatoren statt. Der Live-Gladiatorenkampf ist der erste Vortrag dazu.

Archäölogische Staatssammlung – Vortrag: „Fit für die Arena. Ausbildung, Ernährung und medizinische Versorgung der Gladiatoren“ 19.3.2026

Begleitprogramm Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“

Dr. Marcus Silvester Junkelmann, Historiker und Experimentalarchäologe, Buchautor

Dr. Marcus Junkelmann, Militärhistoriker, Experimentalarchäologe und Schriftsteller

Der ludus gladiatorius war sowohl Kaserne als auch Trainingszentrum, in dem die werdenden Arenakämpfer unter Anleitung von Veteranen geschult wurden. Im Vortrag geht es um die Ausbildung und Ernährung sowie die medizinische Versorgung der Gladiatoren, aber auch um ihr Ethos, ihre Karrieren und schließlich um ihr Privatleben. Nicht wenige Gladiatoren hatten Frau und Kinder. Vor Ort werden Kostproben typischer Speisen für Gladiatoren dargeboten.

Keine Anmeldung nötig, Plätze vor Ort begrenzt; Ort: Forum (EG).

Archäologische Staatssammlung – Vortrag: „Gladiatorum Paria. Gattungen, Ausrüstung und Fechtweise der Gladiatoren. Forschung und Experiment“ 22.1.2026

Begleitprogramm Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“

Dr. Marcus Silvester Junkelmann, Historiker und Experimentalarchäologe, Buchautor

Dr. Marcus Junkelmann, Militärhistoriker, Experimentalarchäologe und Schriftsteller

Lange Zeit herrschte große Verwirrung über das „Who is Who“ der Gladiatorengattungen. Auf der Grundlage schriftlicher Quellen und bildlicher Darstellungen sowie durch das Studium erhalten gebliebener Originalwaffen konnte Marcus Junkelmann in einem langwierigen Puzzle-Spiel und durch experimentelle Erprobung Klarheit schaffen. So viel sei verraten: Was in Spielfilmen zu sehen ist, hat nur wenig mit der „echten“ Vergangenheit zu tun. Im Rahmen des Vortrags werden vor Ort Rekonstruktionen gezeigt, die auch angefasst werden dürfen.

Keine Anmeldung nötig, Plätze vor Ort begrenzt; Ort: Forum (EG).

gladiatoren – helden des kolosseums – Behind the scenes des Begleitprogrammes mit Dr. Junkelmann

Eine große Sonderausstellung kommt zum Ende des Jahres 2025 nach München und gibt uns einen Einblick in die spannende Welt der Gladiatoren im römischen Reich um die Zeitenwende des Jahres Null. Die Archäologische Staatssammlung zeigt in ihren Museumsräumen am Englischen Garten diese Sonderausstellung dem Publikum.

In der Archäologischen Staatssammlung zur Ausstellung der Gladiatoren: Links Dr. Bernd Steidl, Mitte mit Helm: Judit Landgrebe, Rechts Dr. Marcus Junkelmann.

Zur SonderausstellungGladiatoren“ ist auch ein umfangreiches Begleitprogramm in Vorbereitung. Dazu ist auch einer der großen Experten in Bayern dazu eingebunden – Dr. Marcus Silvester Junkelmann. Das Team bereitet weitere Teile der Gesamtausstellung vor und besichtigt rekonstruierte Ausrüstungsteile der Gladiatoren aus dem äußerst reichen Fundus von Dr. Junkelmann.

Auch ich musste als Statist eines Gladiators herhalten und mit Holz-Gladius und dem Schild, mich in den Kampf begeben.

 

GLADIATOREN – HELDEN des KOLOSSEUMS

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Bayern 2 Radio Eins zu Eins. Der TalkGast: Markus Junkelmann, Historiker und Experimentalarchäologe

Sendetermin im Radio BR2 und im Web: Dienstag, 01.07.2025, 16:04 bis 17:00 Uhr

 

Norbert Joa im Gespräch mit Dr. Marcus Junkelmann, Historiker und Experimentalarchäologe.

Quelle: BR 2  Vor 40 Jahren gelang Dr. Marcus Junkelmann mit einer Alpenüberquerung eine spektakuläre Aktion: Als Experimentalarchäologe stellte er in möglichst originalgetreuer Legionärsausstattung die historischen Bedingungen der alten Römer nach. Später arbeitete er mit vielen archäologischen Parks und Museen zusammen und betrieb auch Feldforschung für andere Epochen der Weltgeschichte.

Eins zu Eins. Der Talk

Erfahrungen und Einsichten, einschneidende Erlebnisse und große Erfolge: Biografische Gespräche mit Menschen, die eine spannende Lebensgeschichte oder einen außergewöhnlichen Beruf haben.

Dr. Marcus Silvester Junkelmann; Foto: Paul Eschbach

Eins zu Eins. Der Talk

Erfahrungen und Einsichten, einschneidende Erlebnisse und große Erfolge: Biografische Gespräche mit Menschen, die eine spannende Lebensgeschichte oder einen außergewöhnlichen Beruf haben.

Mehr zu Dr. Marcus Junkelmann

auf der von DELTA IMAGE betriebenen speziellen Webseite https://marcus-junkelmann.de.

Von den Legionären zu den Gladiatoren mit Dr. Marcus Junkelmann

Etwa 30 Minuten Video-Film aus dem Jahr 1985 zeigte einige Impressionen des Alpenmarsches von Dr. Marcus Junkelmann

»Als Legionär von Verona nach Augsburg«

Mit ganz beeindruckenden bewegten Bildern – authentischer könnte es kaum inszeniert werden.

Doch weit gefehlt, da kennen Sie unseren Dr. Marcus Junkelmann noch nicht gut genug:

Ein Foto ist viel besser als eine einfache Erzählung …
… ein Video-Film ist viel besser als ein Foto …
… einige der Teilnehmer des Alpenmarsches mit ihrer Ausrüstung zu 
    Präsentieren schlägt jeden Video-Film.

Dr. Marcus Junkelmann präsentiert einige der Teilnehmer des Alpenmarsches und erinnert zum Abschluss auch ganz ehrfürchtig an die Teilnehmer der Marschkolonne und der ganzen Teams im Umfeld, die nicht mehr unter uns weilen dürfen. Welch eine schöne Geste vom Centurio.

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